Ist das ein Dämonen Filter? - Nein, das ist mein Gesicht.

Youlin knurrte entnervt und legte den Kopf in den Nacken. Mali war fürchterlich nervig, aber genau für solche Dinge liebte er den Werwolf. Für seinen verdammten Optimismus und seine Loyalität. Er seufzte und erwiederte den Blick des Wolfs. "Ich kann euch nicht helfen... Komische occulte Gesetze. " Er presste die Lippen aufeinander und wuschelte Mali durch die braunen, strubbeligen Haare. "Und wie willst du was erschnüffeln, Wölfchen, wenn du die meiste Zeit so stoned bist, dass du nicht mal deine eigenen Fürze riechen kannst." Er grinste matt. "Aber falls ihr meinen Sarg holt, dann bin du ihn bitte... Ich hab keine Lust mit Leib und nicht vorhandener Seele dem She-devil zu gehören, auch wenn sie ganz cool ist... Dann bleibe ich doch lieber bis ans Ende meiner Nächte bei einem stinkenden Stoner-Wolf."
Er unterdrückte wieder ein Gähnen. "Mhh... wir können ja morgen auf der Party abchecken wer bei Operation Spatakus mitmachen will, aber... kannst du dich jetzt bitte hinlegen, damit ich Schlafen kann. Sonst fang ich nacher noch an wach zu träumen und schlaf-beiße dich..."

Mali

"Wenn ich nicht stoned wäre, würde ich deinen niederschmetternden Pessimismus gar nicht ertragen", murrte der Werwolf und rollte dann mit den Augen. "Okay, Gang zurück. Hab's verstanden. Lass uns morgen eine Umfrage starten .. Wir kriegen dich wieder frei."
Er begann zwei Kissen auf dem großen Sofa auszubreiten und eine Decke über den noch auf dem Polster sitzenden Vampiren sinken zu lassen. Mali ließ sich zurück aufs Sofa fallen und legte sich gemütlich hin. "Dafür dass du mich so schlimm findest, hängst du aber oft genug bei mir ab. Und vor allem so nah", grinste er provokant.
Als sich Youlin bei ihm in der Nähe positioniert hatte, grinste er in die Dunkelheit hinein. "Wärst du, wer für immer und ewig in Kits Schuld steht? Johnny Depp." Er konnte die Verwunderung spüren. "Frag sie mal morgen, wenn sie betrunken ist."

Moin wachte auf weil ihn die Sonne an der Nase kitzelte. Es war noch früh und seine Klamotten nass vom Tau, der von ihm abfiel während er sich wach nieste.
Ikarus maunste ihn vorwurfsvoll an, als wäre Kion persönlich verantwortlich dafür, dass das Gras nass war. Kion nieste gleich noch einmal. "Dir auch einen wunderbaren Morgen Ikarus." Dann ging er in die Hütte um das Feuer anzumachen und sich einen Tee zu kochen und zu frühstücken, bevor sein Tantchen aufwachte und ihre stinkenden Experimente fortsetzte.
Einige Stunden später saß er im Uni Park, sein Buch über Kräuter neben sich und ließ sich die Sonne auf die Nase scheinen.


Ari erwachte erholt und fast gut gelaunt. Er ließ das Wasser ab und trocknete sich so lange ab, bis seine Beine zurück waren. Nachdem er sich angezogen hatte ging er in die Küche und machte für sich und Nike Frühstück, wobei das für Nike einfach nur aus ungesüßtem Kräutertee und seins aus Algen in Salzwasser bestand. Als sie in die Küche kam lächelte er sie breit an "Guten Morgen. Hab dir Tee gemacht."



Youlin schüttelte die Decke ab und schmiegte sich an Malis warmen Körper. " Halt die Klappe, Stinkwolf." murrte er und schloss die Augen. "Was? Echt jetzt?" Er hob den Kopf und sah Mali in sein grinsende Gesicht. "Mach ich... Morgen... vielleicht kommt er ja mit meinem Sarg suchen..." Er drückte Mali einen kurzen Kuss auf die Wange "und jetzt halt den Rand und schlaf endlich Malinois..."

Er schlief tatsächlich verhältnismäßig gut, dafür, dass er nicht in seinem Sarg lag, so wie er es sollte... Seine Theorie war es, dass es an Malis betäubenden Gestank lag, aber wahrscheinlich war es dass er sich bei ihm einfach wohl fühlte. Wirklich zugeben würde er das natürlich nie, nicht vor Mali und vor allem nicht vor anderen. Als er dieses mal aufwachte war es schon hell und ihm so angenehm warm, dass er sich fast menschlich fühlte. Kurz sah er in Malis schlafendes Gesicht und lächelte, dann machte er einfach wieder die Augen zu. So spät war es bestimmt noch nicht...

Nike

Sie brauchte dringend ein richtiges Bett. Diese Luftmatratze war der reinste Rückenkiller und so stand Nike verspannt und etwas verknartscht von ihrem Schlafplatz auf. Ihr erster Weg führte sie zum Fenster. Nike öffnete es und lehnte sich aus dem Zimmer nach draußen. Die Sonne war vor wenigen Stunden aufgegangen und so genoss Nike die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Kurz zog sie die Energie ein und seufzte dann erleichtert. Heilungen benötigten Energien und Energien werden von Waldnymphen aus den natürlichen Elementen gezogen. Aber hier in der Stadt gab es wenige Möglichkeiten, sich aufzuladen. Dann blieb nunmal nur die Sonne.
Sie zog sich einen breiten Hoodie und Hotpants an. In ihrem Zimmer gab es noch keinen Spiegel und so sah sich auch nicht, dass ihre roten Haare kreuz und queer hingen, klassischer bed head.
Tapsend ging sie in die Küche, um Wasser zu trinken und erblickte Ari am Küchentisch. Ein Grinsen begrüßte sie und ehe sie es merkte, hatte auch sie ein Grinsen auf ihrem müden Gesicht. Sie setzte sich an den kleinen Küchentisch und nahm den Tee dankend an. "Morgn .. Hast du gut geschlafen?" Sie nahm einen kräftigen Schluck und merkte, wie sie wacher wurde.
"Ich glaube, ich brauch ganz dringend ein neues Bett .. ich schlafe zwar lieber auf Bäumen, aber dieses Luftding macht mir den ganzen Rücken kaputt", jammerte sie ein wenig.

Mali

Langsam war es nur noch ein Halbschlaf, in dem Mali sich befand. Er spürte ein Gewicht auf sich, roch die Gerüche von verschiedenen Wesen um sich herum, zwar schwach, aber sie alle waren hier gewesen. Er hörte wie Otis in der Küche hantierte .. Alles wieder da. Es waren wenige Eindrücke, die auf ihn herabrieselten und noch halbwegs erträglich, diese so intensiv wahrzunehmen. Er blickte nach unten und sah Youlin noch immer an sich geschmiegt.
Gerade als er sich bewegen wollte, wirbelte eine sommerlich gekleidete Kit in das Wohnzimmer und machte mit einem "AHA!" auf sich aufmerksam. Sie zeigte mit dem Finger auf die schlafenden jungen Männer und grinste breit. Mali rollte mit den Augen, aber grinste sie breit an. "Schon wach?"
Kit hatte ihre schwarzen kurzen Haare offen, trug ein bauchfreies Oberteil und Highwaist-Shorts. Plötzlich sah sie viel menschlicher und zugänglicher aus. Nur die weißen Augen verrieten noch, dass sie nicht ganz zur Normalität passte. "Ich wusste doch, dass ihr mein Wohnzimmer zur Orgie macht", grinste sie breit. "Ich geh gleich zur Uni und wollte euch nur sagen, dass ich Frühstück gemacht hab. Wenn Youlin wach ist, kannst du ihm sagen, dass ich auch Konserven für ihn hab. Frag nicht, woher die sind", sagte sie verschwörerisch und zwinkerte ihm zu. "Wir seeeeeeehen uns!", trällerte sie, laut genug, um sicherzugehen, dass beide wach waren.
Dann war sie auch wieder so schnell verschwunden, wie sie gekommen war.
"Selbst wenn sie nett ist, muss sie aufs Verrecken irgendwen ärgern", murmelte Mali und löste sich von Youlin. "Wach auf, Kumpel", flüsterte Mali und schüttelte sanft Youlins Schulter ohne zu wissen, dass er schon wach war.

Kit

Sie schulterte sich ihre Tasche und verschwand durch die Tür. Sie hatte ein Geschichtsseminar, was sie plötzlich brennender interessierte als sonst. "Hexenverbrennungen von Salem" war tatsächlich auch von einer pensionierten Hexe geleitet. Sie war alt, aber hatte noch immer einen jugendlichen Anstrich und Kit mochte ihre Art, zu unterrichten. Die Jahrhunderte, die sie mit den Menschen verbrachte, waren auch immer mit Lernen begleitet und erst jetzt fing die Menschheit an, Lernen zu verstehen und Formen aufzubauen, die Lernen zu Spaß machten.
Als das Seminar vorbei war, ging sie auf den Campus, holte sich einen Kaffee und wollte sich an einen Teich setzen. Dann roch sie ihn. Der Geruch von übertriebenem Kräutergebrauch und sein ganz eigener hingen plötzlich in der Luft. Kits Augen färbten sich orange und sie wandte sich zu der Quelle.
"Na wenn das nicht meine kleine Hexe ist", rief Kit und ging auf Kion zu, der auf einer Bank saß und die Augen geschlossen hielt. "Long Time No See, huh?" Sie setzte sich ungeniert neben ihn und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.

In sein Buch vertieft achtete Kion nur wenig auf seine Umgebung. Er wollte diesen Kräuterscheiß so schnell auf die Reihe bekommen, wie es ging, damit er mit den wirklich interessanten Sachen weiter machen könnte, für die man zwar größtenteils Kräuter brauchte, sie aber nicht stumpf auswendig lernen oder -noch schlimmer- suchen musste.
Er gönnte sich gerade eine (sehr lange) Pause als Kits Stimme die morgendliche Stille durchbrach.
"Du schon wieder." begrüßte er sie freundlich und grinste sie an. "Und, hast du das Vampirchen noch rumgekrigt, nachdem ich weg war? Ich muss schon sagen, dass er ohne den Glitzer viel besser aussieht... hat was von Michelangelos David..." Er klappte das Buch neben sich zu und schob es in seine Tasche. "Hast du dir deinen Kram von gestern eigendlich wieder geholt? Ist mir heute morgen erst wieder eingefallen."


"Ja, sehr gut, danke." meinte Ari energiegeladen und runzelte dann die Stirn als sie von ihrer eher unbequemen Nacht erzählte. "Wir könnten gucken ob wir irgendwo schnell ein Bett und eine Matratze für dich bekommen... einen Baum in dein Zimmer zu stellen wird wohl etwas schwierig werden. Hast du schon mal eine Hängematte versucht? " Nachdenklich nippte er an seinem 'Tee'. " Du könntest natürlich auch in meinem Bett schlafen und ich in der Badewanne. Ich schlafe eh besser unter Wasser als nur auf Wasser. Also falls wir nichts finden..."
Es tat gut nicht alleine zu sein an diesem Morgen und es tat gut zu wissen, dass man am Abend etwas vor hatte. Maven war zwar immer noch in seinem Kopf, ihm fielen tausend Stellen in der Wohnung auf an denen sie fehlte, aber es war nicht mehr so schlimm. Keine Meeresschaum Gefahr mehr.


Er hörte das Gespräch zwischen Kit und Mali, aber er war gerade viel zu entspannt um die Augen zu öffnen. Er konnte ihr Geplapper und Geträller einfach ausblenden und wenn Mali redete brummte es so angenehm such seinen Brustkorb...
Als Mali ihn an der Schulter rüttelte klappten seine Augen auf und er lächelte seinen Kumpel an. Wie Kits Augen veränderten auch Youlins Augen ihre Farbe, allerdings war die Palette nicht annähernd so groß wie bei der Dämonin. Gerade waren sie braun und warm, wie immer wenn er entspannt und zufrieden war. "Morgen Flohbus... " begrüßte er seinen Freund. "Ich hab von der Orgie gar nichts mitbekommen... Weck mich nächstes mal dafür, ja." Er setzte sich auf und ordnete Malis Wuschelhaare ein bisschen. "Ich hab Hunger... Frühstücken?" Er stand schon und zog Mali mit sich auf die Füße. In der Küche angekommen füllte er sich das Blut in eine Tasse und stellte es in die Mikrowelle. Otis schien das nicht zu interessieren. Er war mittlerweile einiges gewöhnt und Youlin und Mali hingen eh öfter zusammen ab, warum auch immer...

Kit

Sie schüttelte fast schon bedauernd den Kopf. "Das Vampirchen hat sich wohl an den Werwolf gebunden. Und der rafft nichts", gab Kit zur Auskunft und hielt Kion den Kaffee hin. Als er ihre Sachen ansprach, nickte zu sie nur kurz. Sie hatte den Rucksack in einen Spind eingeschlossen und musste nur daran denken, den auch wieder mitzunehmen.
"Du siehst aus, als hättest du nicht so gut geschlafen, wenn ich das sagen darf", merkte sie dann und zog die Beine unter sich. "Gestern war ein super lustiger Tag. Können wir gerne öfter machen." Sie schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln. "Kommst du heute zur Party? Es wird wild", prophezeite sie und hielt ihm dann ein Zettel mit ihrer Nummer hin. Sie wussten zwar, wo der jeweils andere wohnte, aber sie lebten immerhin im 21. Jahrhundert. Messenger waren immer besser als Brieftauben oder Eulen.

Nike

"Das ist die Idee!", sagte sie laut und grinste ihm entgegen. "Eine Hängematte! Warum bin ich da nicht drauf gekommen." Sie stellte die Tasse ab. "Weißt du, wo man sowas herbekommt und an die Wand kriegt? Ich meine .. unter Wasser gibt es bestimmt keine Bohrmaschinen." Im Wald auch nicht. Die Nymphen baten die Bäume lediglich, eine gewisse Form anzunehmen. Aber hier hätte sie mit der Wand so lange reden können, wie sie wollte, eine Hängematte würde nicht daraus wachsen.
"Ich hab mir auch schon einen ungefähren Plan gemacht, was ich so Neues brauche. Kleiderschrank, Bücherregal und ein Sessel. Das müsste reichen. Mali hat mir auch noch Teppiche von seiner Schwester angeboten." Es fügte sich alles so allmählich an seinen Platz. Sie war doch kein Versager.

Mali

Nachdem Youlin seinen schönen bed head zerstört hat, stand dieser auf und zog Mali mit sich. Schlurfend kam der Werwolf hinterher. Otis begrüßte seine Fast-Untermieter mit einem Grinsen und schob Mali einen Teller Rührei zu. "Danke, Mann ..", murmelte dieser und merkte wieder, wie die Flut an Sinneseindrücken ihn ausbremste. Aus den Augenwinkeln sah er zu Youlin und überlegte kurz, ob dieser wütend werden würde, wenn Mali sich hier und jetzt einen Joint anzünden würde. Bestimmt wäre er das. Mali entschloss, heute seine Sinne zu ertragen. Irgendwie.
"Ich brauch einen Kaffee ..", sagte er anschließend geschlagen, als er die Gerüche und Geräusche für sich sortiert hatte.

"Ach echt? Damit hätte ich ja gar nicht gerechnet. Dass dir das mit deiner dämonischen Menschenkenntnis nicht aufgefallen ist." Er nahm etwas verwirrt den Kaffee entgegen und nahm einen Schluck von dem bitteren Gebräu. "Oh Salem, frag mich nicht. Das Haus hat so nach Benedictenkraut gestunken, dass es selbst für meine Nase zu viel war, geschweige den für Ikarus. Der hätte sich in Rauch aufgelöst... " Er rümpfte die Nase. "Wir haben beide draußen geschlafen und ich bin kurz nach Sonnenaufgang wach geworden..."
Er trank gleich noch ein paar Schlucke Kaffee, bevor er Kit den Becher zurück gab.
"Ja... klar, können wir gerne. Ich hasse es alleine Kräuter zu sammeln. Und auf wilde Partys komm' ich immer gern. Wenn sie ganz wild sind sogar nackt auf meinem Besen. " Er zwinkerte ihr zu und blickte dann verwundert auf den Zettel. "Was ist... oh, oh, oh...deine Handynummer. Du hättest sie mir auch einfach sagen können." Er zückte sein Handy, speicherte ihre Nummer und schickte ihr direkt eine Nachricht. "Was hast du als nächstes? Ich hab jetzt noch 2 Stunden frei und dann ein Seminar über mittelalterliche Bildsysteme..."


"Ehhh, Nein und Nein, aber das lässt sich sicher heraus finden und wir könnten Mali oder seinen Freund fragen, ob sie wissen wie das geht." Er konnte Möbel aufbauen, aber Bohren und sowas, dass war doch noch zu menschlich für ihn. "Warte, ich hole kurz meinen Laptop, dann können wir gucken ob es in der Nähe was zu verschenken gibt oder so... Wir müssen nur gucken wie wir es transportiert bekommen... Ich könnte Maven fragen, aber... lieber nicht." Er verschwand kurz und kam mit seinem Laptop wieder. "Okay, erstmal gucken wo es Hängematten gibt und wie man sie anbringt und dann gucken wir nach allem anderen?"


Youlin setzte sich neben Mali und schob ihm eine Tasse Kaffee hin. "Keine Ahnung ob der schmeckt." Er wusste zwar wie man theoretisch guten Kaffee kochte, aber ob er am Ende wirklich schmeckte konnte er nicht nachvollziehen. Er nahm ja nichts zu sich außer Blut. Interessiert betrachte er Malis Rührei. "Wie schmeckt Das? Es riecht... Hmm... protein-ig und...." Er zog seine Nase angestrengt kraus. Wirklich beschreiben konnte er den Geruch nicht.

Kit

"Jetzt wo du es sagst, riechen deine Klamotten sogar noch danach." Sie nahm den Kaffeebecher grinsend entgegen. "Ich glaube, es wird auch langsam Zeit für dich, flügge zu werden, damit du nicht im Morgentau schlafen musst, wie eine kleine Waldnymphe."
Dann lachte sie. "Wenn das so ist, darfst du nur rein, wenn du nackt auf dem Besen ankommst."
Sie überlegte kurz, als er sie nach ihrem Stundenplan fragte. "Nichts. Tatsächlich. Ich will gleich Essen gehen und dann vielleicht ein paar Sachen für die Party in der Alraunengasse kaufen." Kurz wartete sie, vielleicht würde er sich ihr ja anschließen wollen. Zu zweit war es doch immer deutlich lustiger.

Nike

Nike und Ari durchstöberten alle "Sharing is Caring"-Gruppen, alles, wo es etwas zu verschenken gab und tatsächlich gab es die ein oder andere Hängematte, die aussah, als könnte man nicht nur damit Campen, sondern auch Leben und schlafen. Sie schrieben verschiedene Menschen an und Nike lernte das Internet ein wenig besser kennen. Sie selbst hatte ein Smartphone, aber die meiste Zeit blieb es stumm und außer irgendwelchen Messengern hatte sie auch keine Apps. Dass das Internet so vielfältig und verwirrend war, hatte sie nicht gedacht.
Während sie bei einem Online-Handel nach weiteren Möbeln nachsahen, bekamen sie auch eine Nachricht zurück, die Hängematte schon heute abholen zu können. "Das ging echt schnell", murmelte Nike und sah Ari dankbar an. "Jetzt brauchen wir nur noch irgendetwas zum Befestigen und die Fähigkeit, das tun zu können", sagte sie grinsend. "In Wäldern ist so etwas deutlich einfacher."

Mali

Der Werwolf nahm einen Schluck und musste die schiere Koffeinwelle verdauen. "Eh, danke .. aber da ist ein wenig zu viel Kaffeepulver. Das bringt mich um", erklärte Mali schief grinsend.
"Wie Rührei schmeckt? Eh .. Ei riecht und schmeckt nur nach Ei wegen dem Schwefelgehalt. Schmeckt vermutlich so, wie Kit schmeckt", scherzte Mali und nahm einen Bissen von seinem Frühstück. "Ja, eher Schwefel gepaart mit Fett. Aber riechen tust du das doch? Ist halt Ei-Geruch", versuchte Mali zu erklären. Aber wie erklärt man Dinge, die für einen selbst so selbstverständlich sind?
"Hast du heute wenigstens frei?", fragte er dann und stand auf, um sich einen neuen Kaffee zu machen. Er hoffte, dass Youlin heute nicht in den Käfig steigen musste. Vor allem nicht dann, wenn Mali heute bei der Party einiges an Überzeugungsarbeit leisten musste, um andere eher mächtige Wesen für ihren Plan zu gewinnen.

"Nur noch diese eine Prüfung und dann kann ich endlich ausziehen..." seufzte er und verschränkte bei ihrer Ankündigung die Arme. "Aber ist es eine wilde Party? Also wild genug?" Fragte er und zog eine Braue hoch. "Habt ihr ein großes Feuer? Nein? Dann ist es keine Wilde Party..."
Er zupfte liebevoll an einer ihrer Haarsträhnen. "Keine Sorge du wirst mich schon irgendwann nackt sehen, wenn du lieb bist."
Er grinste und hörte sich ihre Pläne an. "Hmm... Alraunengasse. Das ist ein ganz schönes Stück von hier entfernt und wenn du einkaufst wär es sicher praktisch jemanden mit einem Gefährt zu haben der dir tragen hilft." Er packte seine Bücher ein und schnippste nach seinem Besen. "Steig auf." Er hielt ihr seine Hand entgegen, um ihr auf den Besen zu helfen. Selbst wenn er die Seminarstunde verpassen sollte, war es nicht so schlimm. Er hatte ja schon einen Job und sein Antropologisches Studium mit einem Fokus auf Kunst und Kulturgeschichte war auch eher ein Hobby als etwas, das er später mal als Beruf ausüben würde...


Gemeinsam durchsuchten Ari und Nike diverse DIY Seiten und Onlineshops und Ari fühlte sich gleichzeitig angekommen in der menschlichen Welt und gleichzeitig fürchterlich überfordert damit. Etwas über ein halbes Jahr war am Ende doch nicht wirklich viel Zeit um zu lernen wie Mensch sein so funktionierte.
"Das ist sogar ganz hier in der Nähe." meinte Ari und freute sich sichtlich, dass die Suche so schnell von Erfolg gekrönt worden war. "Das mit dem anbringen wäre auch bei uns Zuhause leichter... einfach zwei verstärkte Korallenskelette und dann passt das schon..." Er lehnte sich zurück und sah an die Decke. "Wir könnten sie einfach abholen gehen und nach Tipps fragen, wie man sie anbringt. Leute die Sachen verschenken sind sicher auch hilfsbereit."


"Sorry... Trink das Zeug nicht..." entschuldigte sich Youlin und hörte dann interessiert zu wie Mali den Geschmack von Ei beschrieb. "Hmmm..." Er klaute ein winziges Stück Ei von Malis Teller und steckte es sich in den Mund und kaute nachdenklich. "Eww..." Es schmeckte nach geronnenem Blut und Schwefel und Dreck. Er schüttelte sich und spülte den Geschmack mit einem großen Schluck Blut weg. "Das ist ja grauenvoll.. Es riecht viel besser als es schmeckt..." Auf Malis Frage nickte er. "Er denkt ich bin verletzt, also werd' ich wohl ein paar Tage Pause machen können." Seufzend lehnte er sich zurück. "Ich hab ja nichts gehen eine gute Prügelei ab und an, aber nicht wenn der Schleimbeutel sich damit die Taschen voll scheffelt und nur darauf wartet, dass jemand abkratzt... " Ein kurzes rotes Glimmen blitzte in seinen Augen auf und er knurrte. "Können wir über was anderes reden?"

Kit

"Wir schmeißen eine WG-Party und nicht die Walpurgisnacht", sagte sie grinsend. "Alles was Falten hat, muss draußen bleiben." Als er seine Hände an ihre Haare legte und daran zog, hob sie skeptisch eine Augenbraue an. Wagt es gerade wirklich eine Hexe, eine Baby-Hexe, einfach so einen jahrhundertealten Dämon zu triexen? Es gefiel ihr ein wenig. "Jetzt ist nur noch die Frage, ob es sich auch lohnt, lieb zu sein", sagte sie und zwinkerte Kion zu.
Und schon, ganz plötzlich, tauchte sein Besen auf. Eigentlich wollte sie einen schnittigen Spruch a lá Wer hat dich denn eingeladen? drücken, aber hätte sich selbst damit nur entlarvt. Schließlich war sie es gewesen, die mit dem Zaunpfahl gewunken hatte.
Also stieg sie auf und in Nullkommanichts waren sie bei dem Eingang zur Alraunengasse. Kit öffnete das Tor und wies Kion an, zu einem ganz bestimmten Restaurant zu fliegen. Sie hatte Hunger ohne Ende und hoffte, dass auch Kion die kulinarischen Kunstwerke des Koches zu schätzen wusste.

Sie standen kurz vor der Tür, Kit klopfte ihre Klamotten zurecht und mit einem erleichternden Strecken kehrten auch ihre dämonischen Merkmale wieder auf. Sie entspannte ihre Schultern und blickte Kion dann an. "Das wird für dich ein Schock sein, Baby-Hexe, aber das Lokal hier wird von einem Incubus geführt. Höllisch heißer Typ, leider stockschwul. Aber unglaublich begabt, wann es darauf ankommt, für Dämonen und Occulte zu kochen. Sei einfach nur nett zu ihm." Sie warf Kion einen aufmunternden Blick zu und stieß ihm mit der Faust gegen die Schulter.

Nike

Sie nickte begeistert. "Das ist eine gute Idee. Ich bin mir sicher, dass jeder mehr Ahnung davon hat, als wir beide", grinste sie und sah auf die Uhr. "Hey, sie hat uns geschrieben, dass sie in einer Viertelstunde zu Hause ist. Wollen wir uns fertig machen und gleich losgehen?" Nike hatte immer noch eher nicht-vorzeigetaugliche Sachen an und als Ari zustimmte, stand sie auf und schlüpfte in ein weiches Sommerkleid, das genug Haut zeigte, damit sich Nike selbst aufladen konnte. Auch ihre Haare hatte sie gebändigt und stand nun frisch gestriegelt und strahlend vor Ari.

Mali

Belustigt sah der Werwolf zu, wie sein Kumpel ein so einfaches Gericht wie ein Rührei probierte. Er wusste nicht. was ihm lieber war. So viel und eindrucksvoll Dinge wahrzunehmen oder solche banalen Geschmäcker wie Ei nicht zu kennen? Er entschied sich dazu, dass es wohl doch am besten war, so eingeschränkt und sorglos wie ein Mensch zu sein.
"Okay okay, anderes Thema", willigte Mali ein und sah dann kurz zur Decke.
"Worüber willst du denn reden?", frage Mali dann ein wenig ratlos.

Kion beobachtete wie Kit ihre Dämonengestalt wieder annahm und sprang ebenfalls vom Besen. Auch er sah jetzt wieder hexiger aus, mit Hut und weitem Mantel. "Und warum solle mich gut aussehende Homosexuelle erschrecken? Ich bin unter Menschen aufgewachsen, die haben eine Fernsehshow voll mit gutaussehenden Schwulen." Er wich ihrem Schlag halb aus und grinste sie an. "Und wann bin ich bitte mal nicht die Ausgeburt an Freundlichkeit?" Gemeinsam mit Kit betrat er das Lokal und zog die Augenbrauen hoch.
Dieser Incubus sah wirklich ziemlich heiß aus. "Mhh, jetzt verstehe ich was du meinst." murmelte er und setzte sich an einen freien Tisch. "Ich hoffe du kannst dir deinen Stuhl selbst ran schieben..." meinte er und stopfte seinen Hut in seine Tasche. Als der Incubus zu ihrem Tisch kam lächelte er ihn freundlich an. "Hi."
Er sollte freundlich sein, hatte Kit gesagt.


Ari nickte und verschwand dann ebenfalls in sein Zimmer um sich richtig anzuziehen. Er trug nur ein einfaches T-shirt und eine Jeans. "Hey, bist du fertig? Wollen wir dann los?" Sie sah süß aus in ihrem Kleid und den roten Haaren, fröhlich und lebendig. Es war fast als hätte sie die Sonne aufgesogen und würde sie jetzt nach und nach wieder abstrahlen.
Er öffnete die Haustür und hielt die Nase ins Licht. "Ich denke ich werde die Tage mal schwimmen gehen, im Teich... ein bisschen die Flosse bewegen." meinte er und dann gingen sie los. Es dauerte nicht lang bis sie an der Adresse ankamen. "Ich mache sowas zum ersten mal ohne einen Menschen..." Etwas unruhig betrachtete er das Klingelschild.


"Ist mir egal, Hauptsache nicht über diesen verdammten, orkischen Sklavenhalter..." knurrte Youlin und das Blut in seiner Tasse begann zu kochen. "Wir können meinetwegen über dein Sexleben reden oder meins. Was auch immer..." Er kippte den Rest Blut herunter uns sah dann mit einem Knurren zu Otis, der ziemlich entspannt aussah, dafür, dass er gerade mit zwei potentiell tödlichen Okkulten in einem Raum war, von dem einer mehr als üble Laune hatte.
"Und? Wie ist dein Leben als Mensch unter Freaks so?"

"Deine Gays sind nicht zu vergleichen mit unseren Gays", schnurrte Kit noch, bevor sie die Tür aufgestoßen hatte. Als seine Augenbrauen hochgingen, grinste sie breit. "Jetzt weißt du, was ich meine", lachte sie und ging auf einen freien Tisch zu.
Kit wackelte ein wenig mit den Ohren, als der Incubus zu ihnen kam. Er bedachte Kion mit einem langen und intensiven Blick, ganz ungeniert. Als Kit sich räusperte, lachte der Incubus und sah schließlich sie an. "Natürlich, wie könnte ich meine kleine Kit ignorieren." Er legte ihr eine Karte hin und zog mit einer selbstverständlichen und fließenden Bewegung einen weiteren Stuhl an den Tisch heran und setzte sich provokant drauf. "Noch immer unter Menschen, wie ich sehe?"
"Noch immer auf Jagd, wie ich sehe?", erwiderte Kit und schob die Karte zurück. "Wie immer und meinen Begleiter darfst du gerne überraschen, der kann eh nichts mit deinen Code-Worten auf der Karte anfangen", grinste sie und ihre Augen funkelten orange auf. "Ah, Orange also. Alles klar, Kitsuné", sagte der Incubus weich und zwinkerte Kion zu. "Du wirst das Essen hier nicht vergessen, versprochen mein junger neuer Freund." Seine Stimme war rau, fast hypnotisierend und er legte seine große Hand auf Kions Schulter, bevor er ging und seinen Köchen etwas zuträllerte.
"Man kann nie in die Alraunengasse gehen ohne komische Gestalten zu sehen", fasste sie grinsend zusammen, als der Incubus außer Hörweite war.



Auch Nike war ein wenig nervös und verlagerte ihr Gewicht von einem Bein zum Anderen. "Naja, wer sagt, dass die Frau ein Mensch ist? Vielleicht stehen wir auch einer Nixe oder einer Waldnymphe gegenüber", sagte sie ein wenig leiser als sonst und sah dann zu Ari. Auf seine Zustimmung hin, drückte sie die Klingel und kaum einen Moment später, meldete sich über die Anlage eine sanft klingelnde Stimme: "Ihr seid ja schnell! Kommt hoch, dritter Stock."
Klingt doch ganz freudig.



Mali beäugte das kochende Blut misstrauisch. Na, ob das noch schmeckt. Dann sprach er ihr Sexleben an und Mali verschluckte sich fast an seinem O-Saft. "Welches Sexleben ..", prustete er und klopfte sich selbst gegen die Brust. Da gab es so wenig zu erzählen, da hätten sie auch über das Wetter sprechen können.
Dann jedoch wandte sich Youlin an Otis, der ans einem Handy rumspielte und gerade einen Schluck von seinem Schwarztee nahm. "Freaks?" Er sah verwirrt zu Mali, als wisse Otis gar nicht, dass sie keine Menschen waren. "Ich hatte schon anstrengendere Freunde und Mitbewohner", sagte er salopp und zuckte mit den Schultern. "Ihr esst was anderes und seid stärker als ich. Aber die meisten Menschen sind stärker als ich, also .." Er grinste breit. Otis war ein blonder junger Mann, der von den meisten Menschen als attraktiv bezeichnet werden würde. Er hatte große treu blickende Augen und die Aura eines Capybara: er verstand sich durch seine Friedlichkeit einfach mit allen.
"Wie lange lebst du mit Kit schon zusammen?", fragte Mali dann, um etwas beizutragen.
"Öh .. die Wohnung gehört Kits Familie und ich wohne seit 5 Jahren hier .. keine Ahnung, wie lange sie hier wohnt." Er wusste ja nicht einmal, wie alt sie war. Als er ihr das letzte mal einen Kuchen zum Geburtstag backen wollte und gefragt hatte, wie viele Kerzen er darauf stellen sollte, hatte sie einfach nur lauthals gelacht und den Raum verlassen.

Kion könnte sich sehr gut vorstellen wie einfach es war diesem Incubus zu verfallen. Seine Bewegungen waren fließend, sein Körper perfekt und sein Lächeln gewinnend, von seiner Stimme mal ganz zu schweigen. Wahrscheinlich hätte sogar er sich etwas einlullen lassen würde sein Tantchen nicht so viel mit Benediktenkraut herum experimentieren. Die Dämpfe hatten nach einer Zeit eine hemmende Wirkung auf dämonischen Einfluss. So betrachtete er die Hand auf seiner Schulter nur abschätzig und lächelte wieder ein breites Lächeln.

"Mhhh... Ich muss morgens nur aufstehen, hab ich das Gefühl..." Wen Kion genau meinte ließ er offen. "Es ist der erste homosexuelle Incubus, den ich treffe... " Bestimmt war Kit darüber im Bilde, dass Hexen sich zu Incubi hingezogen fühlten -zu Dämonen im allgemeinen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Elternteil Kions dämonische Wurzeln hatte, war hoch. "Ich find es wirklich verwerflich, dass mein Tantchen mich nicht hier hin lässt... Wald hin oder her, hier ist es viel interessanter." Er warf einen Blick zur Küche in der es dampfte und klapperte. "Ich bin wirklich gespannt. Hauptsache dein Incubus vergiftet mich nicht." Er machte sich vielleicht ein kleines bisschen Sorgen. Immerhin war er zwar Hexe, aber immer noch zu einem großen Teil Mensch.


"Ja... Vielleicht... hoffentlich..." meinte Ari und nickte als Nike ihm einen fragenden Blick zuwarf. Die Stimme die ihnen Aus der Sprechanlage entgegen klang war freundlich, auch wenn das elektrische Knistern Ari in den Ohren weh tat.
Als das Summen ertönte drückte er die Tür auf und stieg mit Nike die Treppen nach oben. Treppen fühlten sich komisch an, das fiel ihm immer wieder auf.
Im dritten Stock angekommen war eine Tür offen und eine junge Frau, etwa Anfang 30 steckte freundlich lächelnd den Kopf aus der Tür. Auf den ersten Blick sah sie nicht wie eine Occulte aus, aber das taten Nike und er auch nicht. Nicht mal Youlin oder Mali...


Youlin fühlte sich kurz versucht Mali auf den Rücken zu klopfen, aber der konnte sich gut selbst helfen und er wandte sich an den Menschen. Bei seiner Antwort zog er eine der wohl geformten Brauen hoch. "Ihr Menschen seid echt interessant..." stellte er anerkennend fest. Sie waren nicht nur Stärker als dieser blonde Mensch, sie könnten ihn wohlmöglich mit dem kleinen Finger töten.
"Sie wohnt wahrscheinlich hier seid es das Haus gibt... Vielleicht noch länger. Dämonen sind eine sehr langlebige Spezies." Es würde ihn nicht wundern, wenn Kit nicht schon mit den Suffragettes für das Wahlrecht marschiert ist... Er betrachtete Malis noch immer leicht geröstetes Gesicht. Er hatte einen Eigengeruch, der langsam unter den Schichten aus Gras und Rauch und nassem Hund zum vorschein kam. Er schloss kurz die Augen um sich auf den Geruch zu konzentrieren dann lächelte er. "Mhh... Machen wir gleich was Fusselhaufen?"

Kit grinste unentwegt. "Ich verstehe schon, warum dein Tantchen dich nicht hierhin lässt. Wahrscheinlich weiß sie, wie einfach es hier ist, von uns verdorben zu werden." Sie zwinkerte Kion zu und lehnte sich etwas zurück. "Vielleicht bin ich auch schon dabei, meinen Masterplan zu verfolgen und dich um den Finger zu wickeln, damit ich meine ganz eigene Hexe hab." Sie zuckte mit den Schultern und starrte an die Decke. Irgendein findiger Architekt hatte einen Zauber entwickelt, damit es so aussah, als würden sie direkt in die Nebula der Hölle blicken. Kurz spürte Kit einen Stich in den Seiten, schüttelte aber kaum merklich den Kopf und verdrängte die aufkommenden Gedanken.
Sie lachte auf, als er die Möglichkeit erwähnte, bei einem harmlosen Essen zu sterben. "Wir sind Dämonen, keine Monster. Auf der Karte stehen einfach nur fancy Wörter für fancy Essen. Das Wenigste davon ist magisch und ich bin mir sicher, er hat gerochen, wie viel Prozent Occult du eigentlich erst bist". beruhigte sie ihn, als sie doch spürte, dass er es insgeheim ernst meinte.

Der Incubus kam ein wenig später mit zwei großen Tellern an und balancierte sie mühelos auf seinen Händen. Mit einer eleganten Bewegung stellte er die Teller vor Kit und Kion und zwinkerte den beiden verführerisch zu. Kit biss sich auf die Unterlippe und peitschte mit dem Schwanz. "Jetzt sag schon, was es ist, bevor du dich noch ausziehst und du meine Hexe abschleckst", drängte sie spielerisch und der Incubus lachte auf. "Für meine Lieblingsnervensäge gibt es '1001 Seelen' und für die bezaubernde Begleitung eine Lasagne mit Bechamelsauce und Sommersalat. Gecheckt? Bezaubernd? Na?", neckte er und stupste Kion mit dem Ellenbogen aufmunternd an. Er verneigte sich theatralisch und warf Kion, bevor er sich umdrehte und ging, einen Luftkuss zu, der ziemlich materiell durch die Luft auf seine Wange segelte und ein heißes Mal hinterließ.
Kit knurrte als sie das sah und entfernte das Mal mit einem Schnipsen. "Blöde Revierkämpfe von Incubi .. Nichts weiter. Ist es noch warm?"



Die beiden standen vor der Tür und der freundlich-rundliche Kopf einer Frau kam heraus. Dann öffnete sie die komplette Tür und lächelte die beiden freundlich an. Nike fühlte sich gleich wohl in ihrer Gegenwart. Aber vielleicht war das auch einfach die offene und harmoniebedürftige Art in ihr.
Die Frau stellte sich als Silvia vor und streckte den beiden jungen Menschen auch gleich die Hängematte in die Hände. Sie war in einen Stoffbeutel gewickelt und Nike hörte es Klimpern. "Da drin sind noch die Halterungen und ein paar Haken mit Dübeln." Nike wollte gerade ansetzen und fragen, was Dübel sind und wie man die Hängematte anbringen konnte, als Silvia auch schon nach einem Zettel wühlte und ihn Nike in die Hand drückte. "Da war diese Anleitung dabei, vielleicht braucht ihr die. Mein Sohn hat sie mit einem Youtube-Video angebracht .. ihr Kids könnt das bestimmt eh besser als ich", lachte sie und hinter ihrem Rücken begann es zu Piepsen. "Mein Essen! Danke, dass ihr sie mir abnehmt! Ich wünsche viel Spaß!" Und da war sie auch schon verschwunden. Vermutlich ihr Essen retten.
"Wenn sie ein Mensch war, sind Menschen echt merkwürdig", sagte Nike lächelnd und drehte die Hängematte in den Händen. "Youtube also .. Sind da nicht nur komische Musikvideos und Katzen?"



Otis zuckte mit den Schultern. "Individuen sind interessant", fasste der Mensch dann zusammen und sah wieder auf sein Handy. "Kit hat mir mal erzählt, wie alt sie sein soll, aber ich glaube, so genau weiß sie das auch nicht ..", fügte er dann noch abwesend hinzu. Nicht einmal, dass seine Mitbewohnerin noch unter monarchischer Herrschaft gelebt hat, konnte ihn wirklich schocken. Das war nun eben seine Lebensrealität und Otis schwamm gerne mit dem mit, was gerade passierte.
Mali blickte auf und verzog den Mund. "Was willst du denn machen? Heute Abend ist die Party .. eigentlich sollte man davor nicht so viel machen", wandte Mali ein. "Aber wenn du willst .. schlag was vor. Ich bin offen für fast alles."

Kions Grinsen war fast das Spiegelbild des Grinsens, dass das Gesicht der Dämonin zierte, als er sich vorbeugte. "Überleg dir das lieber zwei mal. Ich stinke nach Benedictenkraut..."
Danach lehnte er sich entspannt wieder zurück und sah zur Küche.
Für seine Sorgen schämte er sich dann doch ein bisschen. Eine tote, gutaussehende, männliche Hexe würde dem Incubus sicher nicht viel bringen...

Kurz darauf stand auch schon ein duftender Teller vor ihm und er musste grinsen als sich KitsAugen für den Bruchteil einer Sekunde aufgeregt verfärbten. Das Pun-game des Dämonen ließ ihn jedoch innerlich aufstöhnen. Lachen musste er trotzdem. "Das war... tiefer als unterirdisch...." erwiederte er mit einem eben so plumpen Wortspiel und schüttelte den Kopf. Dämonen waren schon eine Klasse für sich...
Der Luftkuss, der auf ihn zu segelte war dann doch eine Überraschung und kam leider schneller als er reagieren konnte, sonst hätte er ihn sich aus der Luft gepflückt. Dämonenküsse ergaben potente Liebestränke. - nicht, dass er einen bräuchte.
"Was soll noch warm sein? Das Essen? " Das dampfte vorzüglich vor sich hin. "Nein, die Stelle fühlt sich normal an. Ich bin mit Benedictenkraut geräuchert... Aber den Kuss hätte ich schon gern gehabt. So ein Incubuskuss ist Gold wert..." Er seufzte theatralisch und begann zu essen. Das Essen war eindeutig ein Grund nie wieder auch nur in die Nähe der Universitätsmensa zu kommen. "Wenn du willst flieg ich dich öfter hier hin..."


Ari schwieg und lächelte die meiste Zeit. Silvia war nett und wirkte fast so warm wie Nike nur nicht ganz so sonnig. Er bedankte sich freundlich und sah, als die Tür zu fiel zu seiner Mitbewohnerin. "Manchmal sind auch Musikvideos mit Katzen da... Es gibt eine das fürchterlich nervig ist..." meinte er und drehte das Paket mit der Hängematte nachdenklich hin und her. "Aber es gibt auch andere Videos. Ich mag die mit Meeresrauschen. Aber das kannst du dir sicher denken. " Er grinste sie an. "Wir versuchen es einfach mal und wenn es nicht klappt wollte Mali dir doch helfen..."
Wenig später kamen sie an ihrem Haus an und mussten feststellen, dass zwei zarte Naturgeister selbst mit der Hilfe des allwissenden Internetguru nichts gegen eine Hängematte ausrichten konnten. "Ich glaube jetzt ist ein guter Zeitpunkt um Hilfe zu fragen... "


"Hmmm... auf einige Individuen kann ich verzichten...." brummte der Vampir und grinste. "Dämonenaltersbestimmung ist schwierig... Sie ist jedenfalls älter als ich und ich bin für deine Verhältnisse schon alt... " Es war verrückt wie kurz Menschen lebten... Einige Occulte fanden sie deshalb unwichtig. So unwichtig, dass sie nicht mit der Wimper zuckten wenn sie einen aus versehen zerquetschten. In einem tausendjährigen Leben waren sie eben nur Eintagsfliegen...
"Alles? Flohzirkus du solltest vorsichtiger sein was du sagst. Ich könnte dich auffressen..." Beide wussten, dass er das nie tun würde. Dafür verabscheute er das Beißen und liebte Mali zu sehr. "Wir könnten mal wieder in den Wald... so wie früher... Oder..." Er zog die Stirn in Falten. "Ist dein kleines Bäumchen nicht gerade umgezogen? Wolltest du ihr nicht helfen?"

"Wenn der länger auf deiner Wange gewesen wäre, hättest du trotzdem nach einem Handjob von dem guten Raph gebettelt", murrte sie etwas schlecht gelaunt. Es schien sie zu stören, dass der Koch und Gastwirt seine Avancen Kion gegenüber nicht minimierte. Dämonen hatten ihre Schuldiger und Kion war eben nun einmal Kits .. sie wollte nicht, dass Kion auch noch Raphs Harem ergänzte. Seelen waren ein teures Gut und Kit hatte ihre Schuldiger gerne .. treu. Außerdem mochte sie ihn. Er war interessanter, als die meisten Menschen, die sie hatte kennenlernen dürfen.
Sie schien sich beruhigt zu haben und ihre schwarzen Augen glänzten wieder unergründlich vor sich hin. Ihr eigenes Essen war so etwas wie eine Bowl mit verschiedenem Gemüse, aber auch mit kleinen Bällen aus dunkler Materie. Ein wenig Nebelschwaden, ein wenig leuchtendes Kraut und tadaa das Lieblingsgericht der Dämonin. Sie lächelte seelig vor sich hin. "Eines muss man dem Romeo mit Teufelsschwanz aber auch wirklich lassen .. es ist immer genau das, was man gerade braucht." Sie sah zu Kion und stellte zufrieden fest, dass es ihm genauso gut schmeckte.




Nike gab sich ebenfalls geschlagen. Sie lag mit dem Rücken auf dem Boden ihres neuen Zimmers und starrte an die Decke. Die Sonnenstrahlen aus dem geöffneten Fenster schienen direkt auf ihre Haut und färbten sie fast schon goldend. Sie sah aus wie ein reines California-Girl mit der Unschuld eines Bauernmädchens. Als Ari vorschlug, sich Hilfe zu holen, nickte sie und zog ihr Handy aus der Kleidtasche. Sie hatte wenige Nummern darin und so hatte sie in Nullkommanichts Mali angerufen. "Kannst du Gedanken lesen, Nike?", begrüßte Mali sie mit belustigtem Ton und Nike zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. "Nein, aber wir scheitern gerade an einer Hängematte .. wir haben Düüh-bel und Haken, aber keinen Bohrer und .." Mali unterbrach sie. "Oh sweet summer child, ich bin auf dem Weg. Youlin kommt mit, der sitzt noch gelangweilt, aber dank dir, wieder heile hier rum. Wir retten euch." Mit einem Lachen legte Mali auf und Nike sah verwirrt zu Ari. "Ich glaube, sie haben auf unser Versagen gewartet. Sie sind unterwegs", grinste sie und setzte sich auf.
Sie sah zum Fenster. "Wenigstens bin ich wieder voll und fit."




Der Werwolf legte sein Handy zurück auf den Tisch. "Ich glaube, ihr beide habt durch das Heilen eine telepathische Verbindung", schloss er. "Zieh dich an, Blutsauger. Wir helfen jetzt einem Neustädter dabei, ihr Zimmer einzurichten." Er klopfte Youlin auf die Schulter und verschwand in seinem Zimmer. Kurz darauf stand er gestriegelt und angezogen im Flur, in der linken Hand einen Werkzeugkoffer. Mali blickte auffordernd zu Youlin und zwinkerte ihm zu, ehe sie das Haus verließen. Doch zuvor hatte Mali noch schnell ein kleines Etui in seinen Rucksack geworfen. Ohne Gras würde er auf keinen Fall das Haus verlassen. Eigentlich hatte er vorgehabt, seinen Konsum runterzuschrauben. Aber er hatte noch immer Angst vor den Geräuschen und Gerüchen der Stadt - er brauchte sein Back-Up.

Und es war schlimm. Sie mussten nicht weit und doch hasste er es. Er konnte sie alle riechen. Die Lush-Käufer, die MC-Fit-Duschenverweigerer, die Axe-Teenager. Und er konnte alles hören. Jedes Niesen, jede freundschaftliche Dummheit, jeden gehässigen Kommentar. Er wurde verrückt. Zum Glück waren er und Youlin schnell bei dem Wohnkomplex, in dem Nike und Ari lebten. "Boah .. ne, wenn wir hier fertig sind, rauche ich einen", schloss er und schüttelte den Kopf. "Sorry Mann, aber ich glaube, dass ich entweder viel schärfere Sinne habe oder du einfach deutlich härter bist als ich."
Sie klopften an der Tür und wurden von einer strahlenden Waldnymphe empfangen. "Na, du Klischee? Hast du sonnengebadet?", fragte der Werwolf und nahm Nike in den Arm. Er strich ihr über den Kopf und trat in den Flur ein. Sie stand danach etwas unschlüssig vor Youlin, nahm dann jedoch ihren Mut zusammen und umarmte auch ihn. Er war kalt, aber sie selber strahlte soviel Wärme aus, dass es sie nicht störte. "Kommt rein! Danke, dass ihr da seid."

Kion grinste dämonisch. " Du bist doch nicht etwa eifersüchtig Dämönchen..." Er schien nichts dagegen zu haben das Zentrum dämonischer Aufmerksamkeit zu sein. "Hab doch dir meine Seele für dein Näschen verkauft... keine Sorge... "Er zupfte an ihrem Ohr. "Wenn ich jemanden um einen Handjob anbettele dann nicht den Incubus."
Er gluckste noch ein mal amüsiert und wandte sich dann seinem Essen zu. Was auf den ersten Blick ziemlich normal aussah, war gespickt mit magischen Kräutern und Kion war überrascht wie viele davon er allein am Geschmack erkannte. "Mhhh... Er hat mir mein Herbologiebuch gekocht..." Er rümpfte die Nase. "Johanneskraut und Brennesselsamen..." Er sah sich kurz auf seinem Teller um, pickte einige Kräuter heraus und aß sie in einer bestimmten Reihenfolge. "Er hat mir Liebeskräuter in den Salat gemischt... " Er schüttelte den Kopf. "Findiger Incubus..." Zum Glück konnte er sich schnell ein kleines Gegenmittel zusammen zu suchen. "Aber anscheinend brauche ich mehr Liebe..."

Nach dem essen sprühte er vor magischer Energie. Seine Augen glänzten violett und er konnte die Magie in seinen Fingerspitzen kitzeln fühlen. "Mhhh... Ich könnte die Toten wiedererwecken..."


"Mensch sein ist schon kompliziert... " meinte Ari und hielt seine Nase in die Sonne. Das Salz und das Wasser in seinen Zellen glitzerte leicht unter seinen Sommersprossen. " Du leuchtest." bemerkte er und grinste. Er war gerade in Mavens Zimmer, ohne das er sich sehr schlecht fühlte. Vielleicht nur etwas trocken. "Ich hol mir was zu trinken..."


Youlin lauschte dem Gespräch und musste tatsächlich etwas schmunzeln. Als hätte er es gerochen...
Das er sich anziehen sollte belustigte ihn dann doch etwas. Er war mehr oder weniger ein Obdachloser Vampir und seine Klamotten hatte er irgendwo versteckt. "Trottelwolf..." meinte er liebevoll. Er folgte Mali einige Minuten später in sein Zimmer. "Leih mir was von dir, Zottel." verkündete er wie selbstverständlich, gab ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand dann mit Malis Klamotten ins Bad. Seine Sachen rochen nach ihm, aber der wölfische Gestank störte Youlin schon lange nicht mehr...
Mit seinem Rucksack, in dem wirklich nur das Allerwichtigste steckte, machte er sich auf den kurzen Weg durch die Stadt.
Und selbst dieser kurze Weg nahm Mali mit. Schön mit anzusehen war es nicht und auch Malis Geruch veränderte sich durch den Stress. Irgendwann nahm sich Youlin einfach Malis Hand. Er sollte ihm einfach Noise-canceling Headphones besorgen...
"Für mich riecht die Stadt nach Essen und er Lärm... Ich achte nicht wirklich drauf...Der verschwimmt einfach."
Er zuckte mit den Schultern und schob Mali Richtung Tür. "Und jetzt klopf schon, Flohzirkus."
Als er sich sehr plötzlich in Nikes Umarmung wiederfand versteifte er sich und warf seinem besten Freund einen hilfesuchenden Blick zu. "Mach das nicht wieder..." Er schüttelte sich und zum Glück war der kleine Fisch nicht so verrückt darauf alle zu umarmen wie das Bäumchen.
"Danke, dass ihr helft." meinte er nur freundlich und kippte den Rest as einer großen wiederverwendbaren Wasserflasche in sich hinein.
Die Wohnung durch die er im Anschluss geführt wurde war lichtdurchflutet und voller Pflanzen und Aquarien. Es schrie irgendwie nach Naturgeistern hier drin.
"Was genau sollen wir jetzt machen?" Er blinzelte in das sonnendurchflutete Zimmer.

Kurz war selbst die scharfzüngige Kit sprachlos. So provokant hatte sie Kion nicht eingeschätzt. "Eifersüchtig nicht, besitzergreifend trifft es eher", sagte sie dann bloß und ließ den anderen Seitenhieb unkommentiert.
"Magst du die Liebeskräuter nicht auch essen und mir dann tief in die Augen schauen?", scherzte sie dann doch.

Als sie fertig mit dem Essen waren, lehnte sich Kit zufrieden im Stuhl zurück und ließ ihre Ohren energetisiert wackeln. "Lass die Toten da, wo sie hingehören", warnte Kit ihn und beugte sich dann zu ihm vor. "Gewöhne dich bloß nicht dran. Nicht, dass du jeden Tag hier stehst und Raph dich als Küchenjunge und Haremsergänzung anstellen kann .." Seine Augen jedoch zogen ihren Blick an. "Hey, du bist ja auch ein Freak, steht dir", neckte sie und nebenbei schnippste sie in die Luft. Kaum eine Sekunde später stand eine Nachtelfe vor ihnen und legte die Rechnung hin. "Ich zahle", meinte sie an Kion gewandt und legte einige Scheine auf den Tisch, stand auf und spürte, wie die dunkle Materie von ihr aufgenommen wurde. Sie konnte jede Faser ihres Körpers spüren und sie genoss es sichtlich.



Mali schätzte die Unterstützung Youlins. Seine kühle Hand in seiner hatte ihn etwas geerdet, aber dennoch musste sich der Werwolf, auch nachdem sie bei den Elementargeistern angekommen waren, immer noch wieder herunterbringen, den ganzen Stress einmal abschütteln. Und sich später betäuben.
Er sah zu Youlin, der sich versteifte, als die Waldnymphe auch ihn umarmte. In den legeren Klamotten des Werwolfes sah er ein wenig gewöhnlicher aus, aber noch immer merkte man, dass Youlin ganz weit entfernt von Menschlichkeit war. Als der hilfesuchende Blick Malis Augen traf, zuckte dieser grinsend mit den Schultern. Der Vampir sollte sich nicht so anstellen, schließlich hing er selbst auch ständig an Mali. Vielleicht war ein wenig bedingungsloser Zuneigung einer kleinen Nymphe genau das, was er brauchte, um ein wenig aus seinem Pessimismus zu entkommen.
Als sie sich löste jedoch, drückte ihr Youlin seiner Art entsprechend eine Warnung auf und Nike ging verschüchtert einen Schritt zurück. "Sorry ..", murmelte sie.
"Sieht du, was du angerichtet hast. So gemein zu deiner Lebensretterin zu sein, tztztzt." Mali grinste und als Ari auf sie zu kam, hielt er ihm freundschaftlich die Faust hin.
Er führte sie durch die Wohnung und Mali grinste vor sich hin. Ja, das schrie nach Natur und Sehnsucht nach Heimat. Auch Nikes neues Zimmer war bereits vollgestellt mit Pflanzen und keine einzige wies braune Spuren auf.
Nike wandte sich an Youlin. "Wir wissen nicht, wie man Hängematten aufhängt. Das sollte eigentlich mein Bett werden", sagte sie dann und wies auf den jämmerlichen Versuch, ohne Bohrer in die Wand zu bohren. Mali lachte und öffnete den Werkzeugkoffer, drückte Youlin einen Bohrer in die Hand. "Hier, mein Freund. Zeig den beiden Waldtierchen mal, was so ein Untoter sonst noch kann", grinste er neckend und bat Nike dann, ihm zu zeigen, was sonst noch gemacht werden musste. Regalbretter hatte sie schon und andere Hängepflanzen brauchten ebenfalls ihren Platz. Das wäre in Nullkommanichts erledigt.

"Hab ich..." erwiederte Kion mit samtenen Stimme und schenkte Kit einen durchdringenden Blick. "Aber ich bin eine Hexe..."

"Spielverderberin..." murrte er und zuckte bei ihrer Warnung mit den Schultern. "Dann sollte ich dich wohl immer als Babysitter mitnehmen, oder." Die Stichelei, was seine Augen anging kommentierte er nicht. Erstmal weil Kit immer noch der größere Freak von ihnen beiden war und andererseits, weil es sich fast nach einem Kompliment anfühlte. Das sie noch öfter gemeinsam Essen gehen würden, wurde spätestens dann klar, als Kit in einlud. "Dann bin ich das nächste mal dran." meinte er und erhob sich als seine Begleiterin es tat. "Wollen wir jetzt einkaufen gehen, bevor du schlechte Laune bekommst?" Er hatte nicht vergessen welchen Einfluss die Alraunengasse auf Kit hatte und es war sicher besser für sie beide wenn Kit nicht länger als notwendig hier blieb...


Youlin verdrehte nur die Augen. "Klappe Stinkwolf, oder ich brenn dein Baggy ab." Trotzdem schenkte er der kleinen Nympe einen freundlichen Gesichtsausdruck, was wohl das nächste zu einer Entschuldigung war, dass er aufbringen konnte. "Ich mag keine Umarmungen." Erklärte er dann noch und beobachtete belustigt wie der Fischjunge seine Faust vorsichtig gegen die von Mali stubste.
Danach kam Ari auch zu ihm und Youlin ließ sich ebenfalls zu einem Fistbump hinreißen, während er darüber nachdachte warum unter all dem Geruch nach Meer und Algen so viel Traurigkeit hing. Andererseits waren diese kleinen Fischchen ziemlich melancholische, kleine Dinger...
"Ich weiß auch nicht wie es geht. Ich schlafe normalerweise in einem Sarg..." der gerade nicht da war. "Aber ich weis wie man Löcher in die Wand bekommt."
Währenddessen zeigte Ari Mali alle Teile die sie hatten und wo die Hängematte hin sollte.
Wenig später hatte Youlin schon den Bohrer in der Hand und strich über die Stelle, die Ari ihm gezeigt hatte. Er konnte weder Elektrizität spüren, noch Kabel oder Rohrleitungen riechen. "Na dann. Halt dir die Öhrchen zu, Flohtaxi." Die Löcher hatte er in Null Komma nichts fertig und schnell war auch die Halterung an der Wand befestigt und Ari hängte die Hängematte ein.
"Hey... Das sieht doch ziemlich gut aus, oder. Und sie brauchten nicht mal ein Katzenvideo dafür..." Youlin sah den Fischjungen verständnislos an. Katzenvideo?

"Ich hab erwartet, dass du dich auch nützlich machst", stichelte Kit in ihrer gewohnten und wieder gefassten Art und verließ mit der Hexe das Restaurant. "So ungern, wie ich dir Recht gebe, muss ich dir leider zustimmen. Ich hab heute auch wirklich keine Lust auf Streit. Wir brauchen ein paar Schutzzauber, damit unsere ganze Bude nicht in Trümmern liegt, ein paar .. ehm Muntermacher, die auch für Nichtmenschen potent sind und ein wenig Party-Deko a lá höllischem Inneneinrichter", zählte sie auf und grinste dann. Ihre Augen loderten vor Erwartung mit einem satten Blau. Sie sah sich kurz um und überlegte, welchen Weg sie am ehesten gehen sollten und konnte so noch aus den Augenwinkeln sehen, wie Kion achtlos auf die Straße lief. Sie zog ihn mit einem "Verdammt!" am Arm zurück zu sich und konnte gerade noch verhindern, dass er von einem kopflosen Reiter umgenietet wurde. Das Pferd wieherte heftig und der Reiter ballte die Faust, während er an ihnen vorbeiritt.
Sie grollte leise in ihrer Kehle, schüttelte dann aber den Kopf. "Der kann froh sein, dass ich dem nicht hinterherkomme und ihm sein Pferd ausstopfe", murmelte sie und ließ Kion dann los. "Weil hier alle mindestens 2 Sinne mehr als Menschen haben, gibt es keine Verkehrsregeln. Man spürt, wenn jemand anderes dabei ist, dich umzunieten .. Deswegen Augen auf, Babyhexe", sagte sie noch und verschränkte vorsichtshalber ihre Finger in seine und lief so keine 40 Meter zu einem modern-wirkenden Laden, der sich in seiner Apple-Optik ganz unpassend in die Alraunengasse fügte.



Nike nahm es dem Vampir nicht übel. Sie wusste gar nicht, ob sie überhaupt jemandem etwas übel nehmen konnte. Aber sie verstand auch, dass nicht jeder buchstäblich aus Sonnenschein und Liebe bestehen konnte und Vampire nun einmal ihrer eigenen Art komplett gegensätzlich waren.
Als Mali und Youlin also werkelten, räumte die Waldnymphe ihre Bücher auf das neue Regelbrett und baute selbst eine Kleiderstange auf, die sie noch von Malis Mutter geschenkt bekommen hatte. "Das mit dem Sarg stimmt also?", fragte Nike interessiert. "Ich hab vor dir noch nie einen Vampiren gesehen, muss ich gestehen .. ich dachte, das mit dem Sarg wäre eine Legende." Über Waldnymphen gab es ebenfalls viele Erzählungen und die meisten von ihnen waren schlichtweg falsch, aber wünderschöne Geschichte, die man sich nachts am Lagerfeuer erzählen konnte. Die Geschichten über Vampire reihten sich eher in die Kategorie Horror ein.
"Ich glaube, uns haben die Katzenvideos auch nicht geholfen", grinste Nike und trug nur zur weiteren Verwirrung bei. Es fühlte sich wie ein Insidejokes von Underdogs an und Nike fühlte sich in dieser Rolle ziemlich wohl.
"Na dann, Probeliegen, Prinzessin Sonnenblümchen", sagte Mali kurzerhand und hob die zierliche junge Frau hoch und setzte sie in das wacklige 'Bett'. Nike ließ sich nach hinten fallen und schaukelte im Stoff hin und her. "Nicht ganz so bequem wie eine Baumkrone, aber echt nah dran", war ihre Einschätzung und Mali sah stolz zu seinem Freund. Sein Blick sagte so etwas wie 'Na ist es nicht schön, auch mal etwas Gutes zu tun?'. Dann legte er, wie ein großer Bruder, einen Arm um die Schulter des Meermenschen. "Du bist auch noch nicht so lange unter Menschen, huh? Vielleicht bringen wir euch wann anders bei, wie man einen Bohrer benutzt .. und andere Menschentypische Sachen. Aber heute zeigen wir euch erstmal, wie die Unterwelt feiert. Nicht wahr, Fledermausi?"

Ein wenig erschrocken stolperte Kion zurück und verdrehte die Augen, als der Kopflose sich so aufregte. "Lass das arme Pferd in Ruhe und stopf ihm lieber seinen Kürbiskopf..." murrte er und ignorierte das Babyhexe gekonnt. Das Mit ihre Finger mit seinem verschränkte fand er einerseits ziemlich süß, andererseits ganz schön nervig. "Bekomm ich denn auch was süßes im Laden, wenn ich nicht weg laufe?"
Der Laden zu dem Kit ihn führte sah ganz falsch aus. Er wirkte wie ein Fremdkörper zwischen all den alten, krummen und schiefen Häusern mit ihren spitzen Dächern und schrägen Böden.. "Das sieht aus wie Straßenkrebs..."


"Wir können auch außerhalb vom Sarg schlafen, aber wirklich gut, lang oder entspannt nicht..." Glücklicherweise wurde Nike dann von Mali entführt und er konnte versuchen seine Sargprobleme für den Moment zu verdrängen.
Wenig später beobachteten Youlin und Ari wie Mali die zierliche Nymphe in ihre neue Schlafstätte hob. Er schien stolz wie Oskar und selbst der sie umgebende Lärm schien ihn nicht zu stören, obwohl das Fenster offen war.

Als Mali seinen Arm um Ari legte zuckte er überrascht und Youlin zog kurz die Nase kraus. "Nein, noch nicht lang, etwa ein halbes Jahr und ich hab mir die Wohnung mit einem Mensch geteilt.. Ich denke ich hab noch viel zu lernen" Er grinste als Youlin knurrte und zu ihnen trat. "Jup Händchen, das wird sicher eine Party, die man nicht so schnell vergisst..." vielleicht könnten sie sogar irgendwo alkoholisiertes Blut auftreiben... Andererseits sich zu betrinken in der kleinen Wohnung war selbst mit Schutzzaubern nicht unbedingt die beste Idee.

"Ich würde dir einfach generell empfehlen, bei mir zu bleiben", sagte sie grinsend. "Das Händchenhalten hab ich aber meinetwegen gemacht." Sie zwinkerte ihm zu.
"Straßenkrebs? Komm rein, vielleicht änderst du deine Meinung." Sie stieß die Tür auf und ein müde aussehendes Mädchen hob den Kopf. Sie stand an einem weißen Tresen und tippte etwas in einen Mac. Man könnte wirklich meinen, das wäre ein Apple-Store, aber der komplette Raum war einfach leer. Keine Vitrinen, keine Tische mit den neuesten Produkten. Es war einfach nur ein weißer heller Raum mit einem Tresen und einem Mädchen. Sie erschien jünger als Kion zu sein und als sie die beiden sah, setzte sie ihr Servicelächeln auf. "Hey, was kann ich für euch tun?"
"Ich hätte gerne verschiedene Decken und .. oh warte, Nike war eine Waldnymphe, nh?", wandte sie sich dann wieder an Kion. "Als Dankeschön vielleicht noch eine Waldsimulation."
Das Mädchen tippte etwas auf die Tastatur und als sie auf Enter klickte, fingen die Wände an zu wabern und plötzlich standen Kit und Kion nicht mehr in einem Apple-Store-Verschnitt, sondern auf einer kleinen Lichtung, umgeben von hohen Bäumen und zwitschernden Vögeln. "Ein Fuchs!", rief Kit begeistert und ihre schwarzen Fuchsohren wurden kupferrot. Auch ihre Haare hatten sich angepasst und sie grinste seelig vor sich hin. "Jop, gekauft." Sie drehte sich zurück zu dem Mädchen, die komischerweise immer noch mitten im Wald an dem Tresen stand und zufrieden nickte.
Kit versicherte sich, dass Kion dieses Spielchen genoss. "Und? Immer noch Krebs?" Sie stupste ihn mit der Faust an und spürte kleine Magiefunken auf seiner Haut.
"Und jetzt die Decken. Wofür braucht ihr sie denn?"
"Eine Party."
"Mehr Menschen oder mehr Occulte?"
"Öh .. ich glaube, mehr Occulte."
Das Mädchen tippte weiter und mit einem Schlag standen alle drei wieder in dem Laden. Noch ein Klick und von einer Sekunde auf die andere konnten Kit und Kion einfach in einen beeindruckenden Nachthimmel sehen. "Mit Aurora Borealis", grinste Kit. "Vielleicht etwas weniger Kitschiges. Habt ihr noch den einfachen Großstadthimmel?"
Mit einem weiteren Tippen änderte sich die Decke erneut und Kit legte den Kopf in den Nacken, um an den leuchtenden Hochhäusern hochzusehen. Hin und wieder schoss ein Komet vorbei. Genug Kitsch und nicht zu schlimm, schloss sie und nickte.
"Haben Sie noch einen Wunsch?", wandte sich die Angestellte dann an Kion und lächelte ihm aufmunternd zu.



Mali legte kurz die Stirn in Falten. "Oh ..", er verstand schneller, als es ihm lieb war. Deswegen war diese kleine Meerjungfrau also so traurig und blickte hin und wieder mit großen Augen in die Leere. Das alte Spiel mit der interspeziessen Liebe.
Als Youlin knurrte, funkelte Mali ihn an. Wurde er jetzt eifersüchtig? Er hatte diese Beziehung zwischen den Beiden nie verstanden, aber Eifersucht gehörte hoffentlich nicht dazu. Mali war mehr als gesellig und war ein bereitwilliger Verteiler von Zuneigung. "Oder die man ganz schnell vergessen will", zwinkerte er dann der Gruppe zu. "Ich hoffe, Kit besorgt alles rechtzeitig, ansonsten können Otis und er sich auf eine Anzeige wegen Lärmbelästigung freuen."
Nike kletterte aus der Hängematte heraus und strich sich das Kleid glatt. Sie hatten die Hängematte ziemlich hoch aufgehangen, um doch noch irgendwie näher an eine Baumkrone heranzukommen. Als sie sich aufrichtete, wollte Mali eigentlich etwas anderes sagen, aber da knurrte sein Magen auch schon ziemlich laut. "Hey, wollen wir vielleicht etwas Essen gehen?" Er sah durch die Runde und schlug sich dann mit der flachen Hand an die Stirn. "Ernsthaft? Bin ich der Einzige hier, der wirkliche echte Nahrung zu sich nehmen muss?" Er rollte mit den Augen und grinste dann. "Okay, dann hol ich mir später einen Döner .. Gibt es noch etwas zu tun? Habt ihr Lust, irgendetwas zu machen?" Er fixierte Youlin mit seinem Blick und lächelte ihm aufmunternd zu. Vielleicht wäre es ganz gut, wenn er sich mal mit etwas harmloseren und vor allem unglaublich friedlichen Occulten umgab und nicht nur Kontakt mit anderen hatte, wenn er sie verdrosch.

"Nawww, Pass auf Dämönchen, sonst nehm ich dir gar nicht mehr ab, dass du ein infernales Ungetüm bist..." Trotzdem ließ er ihre Hand nicht los. Erstens störte es ihn nicht und dann war da noch die Sache mit dem hexischen Hang zu Gefallenen und ihrer Nachkommenschaft.
An Kits Hand betrat er also das so unpassende, ziemlich leere Geschäft. Und sah sich um. Es war tatsächlich nur das Service-Mädchen da. Auf Kits frage nickte er nur um in den nächsten Minuten zu beobachten wie sich die Umgebung mehrfach verwandelte. Anerkennend zog er die Augenbrauen nach oben. "Nicht schlecht... Ich würde sagen Gutartiger Tumor."
Im Anschluss daran betrachteten sie einige Decken. Sei der Aurora Borealis verzog Kion das Gesicht, aber die Sternschnuppe schien ihm zu gefallen.
"Hmm... wie wäre es mit Nebula... die haben immer so eine wunderbar beruhigende Wirkung." Wenig später erstrahlten über ihnen Gaswolken in denen winzige Sterne glänzten, als Punkte in der dunklen Unendlichkeit des Alls. "Und? Was sagst Du?"


Ari drehte sich erschreckt zu Mali, als sein Magen knurrte und Youlin gluckste leise. "Ehhh... bin gleich wieder da." meinte der Fischjunge und verschwand. Etwas irritiert sah der Vampir ihm nach und fixierte dann Mali. Sie würden also etwas zu viert Unternehmen. Warum nicht. "Wir könnten in den Wald gehen. Deine Baumfreundin freut sich sicher über ein bisschen Waldluft und außerdem ist es dort leise und es stinkt nicht nach Menschen und Stadt." meinte er kühl und Ari, der gerade wieder ins Zimmer gekommen war Nichte begeistert. " Ich kenne dort einen kleinen See und ich wollte eh mal wieder etwas Schwimmen. Die Badewanne ist dann doch etwas eng." Er reichte Mali ein großes Stück von dem Willkommenskuchen, den Nike gebacken hatte. "Den hat Nike mitgebracht. Betrachte es als Dankeschön für die Hilfe." Er drehte sich zu Youlin. "Für dich haben wir leider nichts, tut mir leid..." "Schon gut... Bäumchen hatte eh nich was gut bei mir. " Er sah zu Mali. "Also, was ist Flohsack? Ein bisschen Pause für das Näschen im Wald?" Er machte sich Sorgen um seinen Freund, nicht dass er ihm das jemals sagen würde.

"Die Zeit hab ich hinter mir", sagte sie nur vage. "Dämonen brauchen auch einen neuen Anstrich."
Den neuen Anstrich des Ladens begutachtete sie wohlwollend. "Ja, warum nicht. Ein guter Anblick für die kleine .. ehm .. Konsumhöhle." Sie grinste breit und bezahlte bei dem jungen Mädchen. Sie schob Kit eine Holzschachtel mit verschiedenen Kugeln entgegen. Sie würde ihm vielleicht später erzählen, wie das funktionierte. Doch gerade spürte sie, wie sich ihr Körper immer weiter mit der Energie auflud, die sie umgab. Sie hatte keine Lust, die Kontrolle zu verlieren. Das spare ich mir für heute Nacht.
"Komm, Baby-Hexe. Wir haben noch ein wenig vor und ich spüre schon meine Nerven kürzer werden." Ihre nun roten Haaren bekamen einen rostigen Stich und ihre Augen funkelten zwar noch immer schwarz, aber bekamen einen roten Unterton.
Sie verabschiedete sich von der Angestellten und atmete die Luft draußen tief ein. "Diese Straße ist Gift .. oder eine Droge. Kannst du dir aussuchen, aber ich bin hier schon so unglaublich oft versackt", murmelte sie fast melancholisch und schien vergessen zu haben, dass Kion hinter ihr stand. Dann wandte sie sich wieder ihm zu. "Versprich mir, dass du nicht ohne mich herkommst."



Mali lachte, als Ari in irgendeine Richtung verschwand. Wesen, welche nicht von den gesellschaftlichen Konventionen der Menschen berührt worden, waren doch immer wieder eine Erfrischung.
"Baumfreundin?", fragte Nike und sah verwirrt zu dem Vampiren. "Ich bin keine .. ach, egal", endete sie, als sie merkte, dass es gar nicht so ernst gemeint war. Mali sah belustigt zu der Kleinen und dann zu Youlin. "Gute Idee. Ich hab auch irgendwie Lust meine vier Beine zu strecken und ein wenig zu Rennen ohne die Instagram-Jogger zu erschrecken." Nike grinste bei der Vorstellung und sah dann, wie Ari ihren Kuchen reinbrachte. Als Ari der Konversation seine Begeisterung hinzufügte, nickte Mali und es war festgesetzt. "Danke, Mann." Er nahm den Kuchen entgegen und wartete gar nicht, bevor er die Gabel in den Kuchen rammte. "Okay, back to the roots also. Wir passen alle noch in meine Klapperkiste, das wird lustig."

Kion beobachtete neugierig wie die Kugeln den Besitzer wechselte und nickte dann. "Na dann wird es wohl Zeit für uns zu gehen, Dämonen-Oma." meinte er und mit einer Handbewegung schwebte sein Besen vor ihm. Ein Eleganter Sprung und er saß bequem auf ihm. " Dämönchen." Er half ihr auf den Besen und flog los, allerdings nicht ohne dem opflosen Reiter von vorhin eine ordentliche Ladung Hexenspucke in das Halsloch zu spucken. Der sollte seinen Kopf erstmal wieder abbekommen...
Wieder in der Welt der sterblichen Landete er auf einer ruhigen Wiese. "Zu dir nach Hause, oder was hast du vor?"

Und so war es beschlossene Sache. Während Mali seinen Kuchen mampfte verschwand Ari um das wichtigste zusammen zu packen. Handtücher, Bademantel und ein paar Liter Salzwasser für den Mineralhaushalt.
Youlin beobachtete indes wie sich Mali den Kuchen reinhaute. "Ich versteh nicht wie du dein Auto erträgst, aber die Stadt nicht. Es ist fürchterlich laut und es hat auf der Rückwand schon mal einer ein Kind zur Welt gebracht... " murmelte er belustigt und sah sich in Nikes Zimmer um. Es sah schon viel wohnlicher aus, so wie es jetzt war...
"Okay, ich bin fertig. Ich hab für dich auch was zu trinken Nike. Es ist sehr warm draußen..."

Wenig später waren sie auf dem Weg zu Malis Auto. Youlin hatte wieder seine Hand genommen, erdete ihn in dem Gebiet aus Stimmen und Eindrücken. Der Wald würde Mali sicher gut tun.
"Ein Vampir und ein Werwolf. Ungewöhnliche Freundschaft..." murmelte Ari irgendwann.

Kit bleckte die Zähne, als sie an dem kopflosen Reiter vorbeiflogen und lachte ausgiebig, als dieser versuchte, hinter ihnen her zureiten. Aber spätestens als sie die Kurven viel zu eng nahmen, streikte sein Ross.
Sie ließ die übereifrige Hexe jedoch noch bei zwei Läden halten und verbrachte jedes Mal keine vier Minuten in den Gebäuden, bevor sie sich wieder auf den Besen schwang. "Ich hab jetzt alles, lass uns verschwinden", sagte sie erleichtert und sie rasten auf das Tor zu und ließen die Alraunengasse hinter sich. Als er bei einer Wiese hielt, ließ sie sich einfach auf das Gras nieder und klopfte neben sich auf den Boden. "Du hast mir noch nicht versprochen, da nicht alleine hinzugehen", erinnerte sie ihn und sah ihn herausfordernd an. Ihre Augen glühten orange. "Wenn du irgendwann einmal fertig mit deiner Ausbildung bist und ich vermutlich eh nicht mehr hier, kannst du natürlich auch machen und lassen, was du willst. Aber wenn ich dich da meinetwegen in einer Opiumhöhle erwische, zerreiße ich den Laden."



Mali sah ein wenig verärgert hoch. "Nichts gegen meine Wilde Luzi .. Egal, wie laut und wie stinkend sie ist, sie ist immer noch ein wichtiger Teil von mir und meiner Jugend. Und vermutlich auch von dem Kind damals", grinste er dann und stellte den Teller auf Nikes Fensterbank. Diese hatte ebenfalls fleißig ihre Sachen zusammengesucht und stand mit einem gepackten Rucksack auf dem Rücken vor den Jungs. Nike und Mali drehten sich zur Tür, als Ari wieder da war und die kleine merkwürdig zusammengewürfelte Gruppe verließ die Wohnung.

"Warum merkwürdig?", fragte Nike leise und sah aus den Augenwinkeln, wie Mali und Youlin in das Auto einstiegen. Die kleine Waldnymphe hatte schließlich nie ihren Wald verlassen - woher sollte sie auch wissen, dass Werwölfe und Vampire sich nicht verstanden. Das, was sie sah, war zumindest größtenteils friedlich, wenn es auch immer mal wieder etwas rau zuging. Mali musste nach hinten greifen, um das Schloss für die Rückbank per Hand zu öffnen und als die Tür aufschwang, stieg Nike bereitwillig ein. In dem Auto hatte Mali sie auch bereits in die Stadt gebracht. Dass ein Auto nicht andauernd quietschen und knarzen muss, konnte sie daher nicht wissen.
Youlin und Ari navigierten den Werwolf auf der Straße und letztendlich kamen sie wohlbehalten auf einem Waldparkplatz an. "Ich kann es kaum erwarten, wieder Pfoten zu haben", grinste Mali Youlin an und zwinkerte ihm dann zu. Mehr Wolf, mehr Gestank, mehr Gemecker von Youlin.
Bevor Nike aus dem Auto ausstieg, zog sie sich die Schuhe aus. Als ihre nackte Sohle den unfruchtbaren Boden des Parkplatzes berührte, keimten winzige Grashalme unter ihr auf. Sie atmete erleichtert aus und sah zufrieden zu Ari.