Ist das ein Dämonen Filter? - Nein, das ist mein Gesicht.

„Jetzt hör auf so dramatisch zu sein .. Flucht deiner Existenz, dass ich nicht lache.“ Kit fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und vergaß, dass noch das Blut an ihren Fingern klebte. Wenn man verdrängte, dass das Gold keines war, hatte dieser Anstrich sogar etwas mystisch-göttliches. „Na, wie glaubst du, übertragt man Lebensenergie als Mensch? Was ist euer Go-To-Ritual seit Jahrhunderten von Jahren?“ Kit leckte sich über die Lippen und beugte sich zu Kion vor, stützte sich auf seinen Oberschenkeln ab und näherte ihr Gesicht seinem an. „Damit wir hier heile und zusammen wieder rauskommen, wäre es nicht schlecht, wenn ich genug Energie dafür habe“, fügte sie leiser hinzu, nachdem er sie aufgefordert hatte, ihn in die richtige Richtung zu schubsen. Ihr Fuchsschwanz peitschte und sie legte eine Hand an das durchscheinde Gesicht Kions. Er musste seine Lebensenergien freiwillig übertragen, das wusste die Dämonin und hielt in der Bewegung inne.



„Ich bin ein kiffender, mit Vampiren abhängender und hypersensibler Wolf, der mit Waldnymphen aufgewachsen ist und mit 24 immer noch keinen richtigen Job gefunden hat. Ich weiß nicht, ob das nicht ein paar Gründe sind mich rauszuschmeißen.“ Er sah zu Youlin und schüttelte den Kopf. „Wir leben im 21. Jahrhundert .. warum sollte man seiner Familie Ehre bringen wollen?“ Aber da war auch schon Malis kleiner Unfall passiert und er sah missgelaunt zu Youlin. „Ich bin nicht süß. Ich bin unkonzentriert, okay?“ Mali ließ sich widerwillig den Finger herausziehen und sah etwas verwirrt zu, wie Youlin kurz daran leckte. „Vampire lecken Wunden, Wölfe lecken Wunden .. eigentlich sind wir gar nicht so verschieden.“ Nachdem Youlin seine Hand wieder freigab, stellte fest, dass sich nicht einmal eine Brandblase gebildet hatte.
Er sah zu, wie Youlin seine Finger mit den Flammen tanzen ließ und ein seliges breites und schon dümmliches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er hielt das Geländer umklammerte, damit er nicht noch einmal in die Flammen griff und als die letzte Flamme verschwand, blickte er zu Youlin auf und grinste. „Hatten wir heute nicht eigentlich auch eine Mission? Ich hab Kit seit ein paar Stunden nicht mehr gesehen, aber wir wollten sie doch um Unterstützung bitten ..“ Mali wusste, dass er damit die gute Laune zerstörte, aber der Gedanke war ihm die ganze Zeit nicht aus dem Kopf gegangen.



Nike war froh, dass Ari ihr zustimmte. Sie hatte aber auch geahnt, dass es ihm nicht anders gehen würde als ihr. Elementargeister waren stets beeinflusst von ihrer Umgebung und so war es nicht verwunderlich, dass dieses Setting langsam, aber sicher schlauchte. So hatte Nike auch wenig Lust, noch nach Mali und den anderen zu suchen und schrieb ihm stattdessen beim Hinausgehen eine SMS. Gerade als sie die Nachricht abgeschickt hatte, machte Ari sie auf das kleine Feuerspiel aufmerksam und sie nickte grinsend. „Und ich dachte, wenn ich in die Stadt gehe, lerne ich so viele Menschen kennen, aber bis jetzt habe ich wirklich nur die verrücktesten Wesen getroffen.“ Sie sah nach unten, als Ari ihre Hand nahm und das leichte Glühen ihrer sich berührenden Finger die Szene ein wenig erhellte. „Solange wir wieder Zuhause sind, geht’s mir schon besser. Wir könnten im Bad einen Film gucken? Du in der Wanne und ich hole mir ein paar Kissen und Decken.“ Denn obwohl sie erschöpft war, war sie nicht im Geringsten müde. Sie konnte nur nicht mehr das stetige Wummern des Basses ertragen und gleichzeitig die aufgeheizte Luft atmen.
Es dauerte nicht lang, bis sie an ihrer WG ankamen und als Nike einen Fuß in ihre gemeinsamen vier Wände setzte, fühlte sie sich bereits besser. Es war ruhig und überall standen Pflanzen, die sie beruhigten und ihr etwas Sicherheit gaben.

Kion grinste. Er wusste genau worauf es hinaus laufen würde, aber wer wäre er, wenn er so eine goldene Gelegenheit sie aufzuziehen einfach fahren lassen würde? Also legte er den Kopf schief und machte ein nachdenkliches Gesicht. „Hmm? Ich weiß nicht… Handauflegen? Blutopfer? Sex?“ Sie kam ihm näher und sein Grinsen wurde eine Spur breiter. Als ihre hand sich auf seine Wange liegte war es so breit, das ein Haifisch eifersüchtig geworden wäre. Um sie herum veränderte sich die Szene zu dem kitschigsten Strandsonnenuntergang, den Kion sich vorstellen konnte. Wenn er schon die Dämonin das erste Mal küsste, sollte es für sie wenigstens ein bisschen wie die Hölle auf Erden sein. Und was war fürchterlicher als klischeehafter Kitsch? „Augen zu…“ murmelte er noch, bevor er seine Lippen auf ihre legte und sie küsste. Im Hintergrund setzte Careless Whisper ein. –Okay, vielleicht hatte er es jetzt übertrieben, aber die Gelegenheit war verdammt gut – Der Kuss auch. Als er sich von ihr löste verschob sich der Raum um sie wieder in die ‚normale‘ Bibliothek. „Na, geht’s dir jetzt besser?“ Er lehnte sich nicht ganz zurück. Seine Augen blitzen schelmisch. Er hatte eindeutig seinen Spaß gehabt.

„Meine Schwester würde jetzt sagen, wir lecken uns nicht den Hintern, aber …“ er zuckte mit den Schultern „...sie ist ne rassistische Zicke…“ Danach malte er für Mali und freute sich über das verträumte Grinsen seines Freundes. Mali merkte gar nicht wie niedlich er manchmal war… Er ließ die letzte Flamme verlöschen und erwiderte Malis lächeln. Bei Malis Worten seufzte er. „Sie ist mit Kion weg... Ich weiß nicht ob wir da stören sollten…“ Er sah zur Balkontür. Seine Schwester war noch da drin… „Und ich glaube auch nicht, dass eine Party auf der meine Schwester rumläuft der beste Ort ist um zu besprechen, dass ein Halb-ork meinen Sarg hat und ich sein verdammter Sklavengladiator bin.“ Murrte er dann. „ Aber vielleicht sollten wir sie doch suchen… Ich glaub sie sind noch nicht bei der 3rd Base angekommen und wer weiß... vielleicht liegen sie High irgendwo in einer Ecke.“

Ari nickte als Nike meinte, dass es ihr zuhause besser gehen würde. Gemeinsam schlenderten sie in Richtung Wohnung. Die Nacht war angenehm kühl und die Straßen so leer, dass sie sich keine Sorgen darüber machen mussten, von Menschen beim leuchten gesehen zu werden. Und selbst wenn, Menschen sahen selten genau hin. „Einen Fiilm im Badezimmer?“ er lachte „Warum nicht, das klingt nach Spaß! Wir könnten dir sogar einen Sessel hinstellen. Das Bad ist ja recht groß…“
In der Wohnung angekommen ging Ari sofort ins Bad um sich Meerwasser zu mischen. Vielleicht sollte er es einfach nicht mehr so häufig ablassen. Nike konnte ja die Dusche benutzen, falls sie das überhaupt musste. Danach half er ihr alles für einen Gemütlichen Filmabend vorzubereiten und während sie irgendetwas in ihrem Zimmer suchte zog er sich aus und ließ sich in die Badewanne sinken. Er seufzte. Genau das hatte er gebraucht. Entspannendes, reinigendes Salzwasser… „Was wollen wir uns eigentlich angucken?“

„Auch eine sehr gute Idee“, schnurrte Kit und bemühte sich, die Fangzähne zu ganz normalen menschlichen zu machen, während er ihr noch näherkam. Sie konnte seinen Atem auf ihren Lippen spüren. „Aber ich glaube, fürs Erste reicht mir ein wenig Lebensenergie auch aus.“ Kit konnte bereits das Vibrieren Kions Seele spüren und es brauchte nicht viel, damit sie sich nehmen konnte, was ihre Form gerade so dringend brauchte. Als die Szenerie wechselte, rollte Kit mit den Augen, was eventuell etwas witzlos war, wenn man daran dachte, dass sie weder Iris noch Pupille besaß, sondern das Gold ihre gesamten Augen ausfüllte und in feinen Rauchwolken in den nun roten Sonnenuntergangshimmel stieg. „Besser ist es ..“, flüsterte sie zurück und schloss die Augen. Seine weichen Lippen legten sich auf ihre. Als dieses grässliche Lied den Strand überrollte, knurrte Kit in den Kuss hinein und zog Kion an seinem Kragen näher zu sich heran. Das hier war keine blöde Masche, sie brauchte wirklich diese Kraft, um wieder unbeschadet in ihren Körper zu kommen und er hatte ein wenig zu viel Spaß für ihren Geschmack.
Sie entzog ihm einen beachtlichen Anteil seiner Energie, die durch seinen Mund in ihre Atemwege kroch und sich in den Fasern ihrer Gestalt ausbreitete. Die Welle menschlicher Lebensmaterie erfüllte Kit und ein Seufzen entfloh ihr, als der Schmerz in dieser Sekunde verblasste und ihre Gestalt endlich aufhörte, zu pulsieren und sich unkontrolliert zu verändern. Ein euphorischer Rausch übermannte sie und sie stieß seine Zunge sanft mit ihrer an. Sie sah einige Szenen aus Kions Leben an ihrem inneren Auge vorbeilaufen und sie fragte sich, ob sie das sehen durfte. Sie wehrte sich gegen die Bilder – rein aus Höflichkeit, aber sie konnte nicht umhin, den ein oder anderen Meilenstein mit dem jungen Kion erneut zu erleben. Als er sich von ihr löste, brach der Strom an Energie ab und gleichzeitig verstärkte sich der Griff um seinen Kragen, aber sie musste sich selbst zurückhalten und ließ sofort wieder los, als sie merkte, was sie da tat.
Kit leckte sich über die Lippen und sah zu der Wunde an ihrer Seite. Sie war verschlossen und nur noch das goldene Blut auf dem Boden zeugte von ihrer Verletzung. „Ich habe vergessen, wie guuuuuut das tut“, japste sie und streckte ihre Arme in den Himmel. Sie rollte ihren Kopf von links nach rechts, als hätte sie Muskeln, die schmerzen könnten. „Wie geht’s denn dir? Ich hab übrigens deine Mutter gesehen .. nette Frau, aber den Anschiss mit 8 Jahren hast du nicht verdient. Gut, dass du die Stuhlbeine angesägt hast.“ Sie beugte sich wieder vor und weil es ihr jetzt nicht um die freiwillig gegebene Lebensenergie ging, legte diesmal sie ihre Lippen auf seine und zwang sie zu einem vertieften Kuss auf. Ihre Astralkörper verbanden sich für einen kurzen Moment und elektrisierende Stromstöße sprangen von Kit zu Kion über, bevor sie sich quälend langsam wieder von ihm löste. „Was in der Astralwelt passiert, bleibt in der Astralwelt“, sagte sie grinsend und blickte Kion in die Augen.



„Deine Schwester hat keine Ahnung. A) tun wir das nicht und B) ist das wohl eine gängige Sexpraktik - sie soll nicht so prüde sein“, lachte Mali und war ganz und gar nicht beleidigt. Einige Dinge, die echte Wölfe taten, waren auch gang und gäbe bei ihren halbmenschlichen Counterparts – aber eben nicht alle.
Der Werwolf schob die Unterlippe vor, als die Flammen verschwanden. „Glaubst du, sie würde ein wenig Publikum stören?“, lachte Mali. „Kit ist unglaublich alt. So alt, dass sie es mir nicht sagen will. Ich glaube, sie hat Verruchteres als das getan.“ Der Werwolf löste sich vom Geländer und wollte gerade den Türgriff in die Hand nehmen, als das bunte Treiben ihn selbst in dieser Entfernung schon ein beklemmendes Gefühl in der Brust bescherte. „Ja .. lass sie uns suchen, nachdem ich einen geraucht hab. Wenn ich da reingehe, bluten mir die Ohren.“ Der Wolf ließ sich auf dem Boden nieder, wobei eigentlich auch noch zwei geflochtene Stühle verfügbar waren und holte aus seiner kleinen feinen Tasche sein Bauzeug heraus und begann mit flinken eingeübten Fingern eine Tüte zu bauen, die prallgefüllt war, aber von Tabak gänzlich unberührt. „Ich hoffe, die sind nicht bis zur Third Base gekommen .. Kit ist sehr .. zerstörerisch mit ihren Partnern. Und irgendwie mag ich die Hexe“, plauderte Mali weiter und zündete sich den Joint zwischen den Lippen an und tat einen kräftigen Zug. „Also ich finde, das ist der perfekte Ort, um unsere Mission zu planen. Und wer weiß, vielleicht hat Kit auch eine Idee, wer uns noch helfen könnte. Nike ist auch dabei, die habe ich gestern schon gefragt. Auch, wenn sie etwas Angst vor dir hat. Ich kann es ihr nicht verübeln.“ Malis Zunge lockerte sich immer mehr und er hob anklagend einen Finger. „Sei nett zu ihr. Nike ist sensibel und es ist ihr noch nie passiert, dass sie jemand nicht überfreundlich behandelt hat.“



„Wo schaut man denn sonst Filme?“, fragte Nike grinsend, wohlwissend, dass ihr etwas Kontextwissen über menschliche Gebräuche fehlte. In ihrem Zuhause hatten sie keine Badezimmer und auch keine Fernseher. Die Kombination aus Badezimmer und Film war also genauso abwegig für sie wie die Kombination Wohnzimmer und Film. Warum sah man sich bewegte Bilder an, wenn man auch draußen in den Wäldern Abenteuer erleben konnte?
Nike lief in ihr Zimmer, zog sich ein einfaches Kleid ihrer Mutter an und atmete in ihrem Zimmer einmal tief durch. Es war erfüllt von ihren pflanzlichen Freunden und liebevoll streckte eine der Efeufplanzen ihren Zweig nach ihr aus und berührte Nikes Wange. Sie rollte mit den Augen sammelte alle Kissen und eine dicke Decke in ihre Arme und brachte alles in das Bad. Sie baute sich ein kleines Nest, bei dem Ari ihr half und verschwand noch einmal kurz in ihr Zimmer, um sich ein Phiole Birkenwasser zu holen. „Bereit!“, verkündete die rothaarige Waldnymphe und ließ sich in ihr Nest fallen. Sie hatte es so gebaut, dass sie sich an den Rand der Badewanne lehnen konnte und mit Ari auf einer Kopfhöhe war. Sie spähte über den Badewannenrand und betrachtete grinsend Aris Flosse. Er schien sich sofort viel wohler zu fühlen und es kribbelte ihr in den Fingerspitzen, die Schuppen zu berühren. Aber sie wusste, wie unhöflich das war und dass viele Menschen für weniger von Sirenen in die Tiefe gezogen wurden. „Etwas .. ehm .. lustiges? Ich habe noch nie einen Film gesehen, Ari. Warum fragst du mich“, lachte sie und lehnte sich zurück in ihr Deckennest.

Zu sagen, dass ihn der zweite Kuss nicht überraschte wäre eine dreiste Lüge. Er hatte darauf gehofft, vielleicht ein wenig damit gerechnet, aber eine Sicherheit war er nicht gewesen. Trotzdem fügte er sich nachgiebig in den Kuss und erlaubte ihr ihn weiter zu vertiefen. Er fühlte sich wie elektrisiert. Das hier gefiel ihm sehr gut und er konnte sich jetzt noch besser vorstellen warum seine Mom sich mit einem Dämon eingelassen hatte. Astraltrips und Knutschen überzeugten ihn auch fast. Als sie sich knisternd voneinander lösten grinste er. "Keine Sorge, ich sag niemandem, dass du mit Babyhexen rumknutscht... Und mir geht es gut, danke der Nachfrage." Er beugte sich wieder zu ihr. Diesmal floss keine Lebensenergie zu der Dämonin, er genoss einfach nur den Kuss bis... "Last euch von mir nicht stören..." Der Ursprung der Stimme war eine dunkle Gestalt auf einem der Lesepulte. Kurz fragte sich Kion ob das ihr Verfolger war, aber den hatte Kit eigentlich vertrieben. Er konzentrierte sich. Vielleicht könnte er ihn ja... Der Tisch bockte wie ein übellauniger Bronco aber der Dämon lachte nur. " Du wirst doch wohl deinen Alten Herren nicht vom Tisch werfen" Der Dämon erhob sich , seine menschlich anmutende Gestalt flackerte kurz in die einer dreiköpfigen Monstrosität, bevor er wieder in der Gestalt eines Attraktiven Mannes die Hände auf Kions astrale Schultern legte.. "Deine Mutter hat dir doch sicher von mir erzählt. Gestatten: Asmodeus, Fürst der Huerei, der Wollust und vieler anderer schöner Dinge." Kion seufzte. "Und ich hatte mich schon gefreut, dass mir nie mein Dad in ein Date reinplatzen kann..."


Youlin war sich ziemlich sicher, dass es weder Kit noch Kion großartig stören würde, aber trotzdem hoffte er auf nicht all zu viel machte Haut. Von oben sah er auf Mali herunter und grinste, ehe er sich neben ihn setzte. "Jetzt würde meine Schwester sagen, du sitzt auf dem Boden wie der Hund der du bist." murmelte er und zog seine Nase bei dem süßlich-würzigen Geruch des Grases kraus. "Mhhh... die Hexe scheint ganz okay. Aber Hexen sind meistens ganz okay... Bis auf die Kinderfresserinnen. Aber das sind Kinderfresserinnen und keine Hexen..." Er seufzte und lehnte sich an Mali. "Wenn du das sagst... Ich will nur nicht, dass Noley davon weiß. Sie nervt jetzt schon fürchterlich..." Er schwieg einen Moment. "Und ich geb mir schon Mühe... Ich.... Du weißt doch, dass ich andere Occulte nicht so gut ab kann. " Mali war da eine große Ausnahme. "Ich werd sie nicht fressen." An Waldnymphen war eh nichts dran. "Wollen wir die beiden Suchen gegen? Ich glaub wir werden etwas brauchen, wenn sie zwei nicht gefunden werden wollen.


Aris Flosse glitzerte in dem Künstlichen Licht der Lampe und er schlug verspielt kleine Wellen damit. " Oh.... stimmt ja... Ich... Ich kenn auch kaum Filme..." er steuerte den Laptop von seinem Handy aus und suchte bei Google nach Lustigen Filmen. "Ich hab nur Ozeandokus gesehen... gegen das Heimweh..." Er fand eine Kinderkommödie, die sich um Occulte drehte und er las ihr die Beschreibung vor. "Was hälst du davon? Ist doch bestimmt lustig... Und sonst... gibt es noch das hier.... oder...." Er zeigte Nike noch einige weitere Filme die witzig aussahen und wählte schließlich mit ihr zusammen einen aus. Entspannt sank er tiefer ins Wasser...

Kit grinste breit mit spitzen Zähnen. Das Gold ihrer Augen glitzerte im schimmernden Licht der Bibliothek. „Ach .. dafür schäme ich mich nicht. Und wenn man es genau nimmt, haben wir das auch nie … nur deine unsterbliche Seele und meine verfluchte Materie.“ Und dennoch stellte sie erleichtert fest, dass sie Kion anscheinend nicht zu viel Lebensenergie entliehen hatte. Als er sich ihr wieder näherte, schloss sie die Augen und genoss mit dem warmen Kribbeln auf ihrer Oberfläche die kleinen Funken, die von ihnen aus gingen. Sie ließ sich in den Kuss hineinfallen, strich der durchscheinenden Seele von Kion über die Wange und hielt sich mit der anderen an seiner Schulter fest. Sie hatte nicht erwartet, dass der Trip so endete .. sie hatte ihre Kräfte und ihre Essenz vollkommen unterdrückt. Dass jemand sie küsste, lag dieses Mal nicht an der natürlichen Anziehungskraft eines Koki Tenos. Das machte es .. schöner und Kit vergaß ganz, die Schutzschilde oben zu halten.
Fluchend löste sie sich von Kion, als sie den Eindringling in diesen Part des Unbewussten spürte und auch noch hörte. Kit stand von einer Sekunde zur anderen kerzengerade zwischen Kion und dem anderen Dämon. Für einen Wimpernschlag flackerte ihre Gestalt auf, aber es war so schnell verschwunden, dass nur noch der Eindruck blieb, dass große schwarze Flügel ihren Rücken geziert hatten. Doch die Tochter Lilliths hatte sich wieder gefangen und sie beobachtete den Fürsten mit einem warnenden Blick. Auch Kions Versuch den Dämonen zu vertreiben, blieb erfolglos. Aber zumindest offenbarte er ein wichtiges Detail dieser Begegnung und Kit knurrte laut. Auch das noch. Sie kannte den Fürsten, den sie insgeheim und oft gar nicht ganz so geheim Fürst der Plahlerei nannte. Auch er kannte sie und sie hoffte inständig, dass er mit ihrem Geburtsnamen nicht so achtlos umging. Hätte sie gewusst, dass Kion nicht einfach nur Spross eines niederen Dämonen war, hätte sie vermutlich schnell Reißaus genommen.
Das Gold sickerte wieder aus ihren Augen, als Asmodeus auf seinen Sohn zuging. Kit trat einen Schritt näher und bleckte die Zähne. „Eigentlich ist es auch nur höflich, nicht in die Astralwelt von anderen Wesen zu treten, wenn man nicht eingeladen ist“, knurrte sie zustimmend und drückte mutig und dumm wie sie war den Arm des Mannes fort. „Warum trefft ihr euch nicht zu einem Daddy-Day in der Menschenwelt? Wo Kion nicht sein gesamtes Unterbewusstsein entblößt und wo du schön innerhalb der Regeln in der Oberwelt spielen musst?“ Erst das Schattenmonster und jetzt diese Familienzusammenführung. Eigentlich wollte sie nur ein wenig Spaß haben und jetzt musste sie dauernd für diesen Menschen in die Bresche springen. Wenn Asmodeus nur bösartig genug war, konnte er mächtigen Schaden in dieser Seele anrichten. Und Kit hatte ihren Gefallen noch nicht.



Mali schüttelte grinsend den Kopf. „Stühle sind überbewertet .. aber immerhin schlafe ich nicht kopfüber von der Decke hängend.“ Der Werwolf schnippte ein wenig Asche auf seine Hand und blies sie dann in den Wind. „Dann müssen wir nur hoffen, dass Kit sie auch ganz okay findet und nicht so schnell gelangweilt ist wie sonst .. Mir hat jemand gezwitschert, dass Kit hier oben vor ihrer Verpflichtung flüchtet und ich will wirklich nicht wissen, was diese Verpflichtung ist.“ Mali merkte gar nicht, wie er aus dem Nähkästchen plauderte, aber vermutlich würde Kit seinen Fauxpas nicht einmal bemerken. „Deine Schwester und ich .. haben nicht wirklich eine Basis, um miteinander zu reden, meinst du nicht?“, sagte er dann grinsend und würde sich hüten, mit Noley über Youlins Sargsituation zu reden. „Ich weiß .. aber ich meine auch nur, dass Nike wirklich zart ist .. und sie war immer unter anderen zarten und empathischen Waldnymphen .. Ihr Vampire tendiert dazu etwas - naja sagen wir ruppig zu sein und das kennt sie nicht.“ Mali stand auf und schnippte den Rest des Joints in den Aschenbecher und klopfte sich den Dreck von der Hose. „Lass uns los .. ohne meine Nase bin ich auch ein bisschen nutzlos beim Suchen. Aber hätte ich noch alle Sinne, würde ich nicht vom Balkon runterkommen“, murmelte er und freute sich schon auf das Versteckspiel. Aber er wollte endlich wissen, dass sie sich um Youlins Problem kümmern würden. Und hier waren so viele energetisierte Occulte, die Kit im Laufe ihrer vielen Leben irgendwie angezogen hatte. Darunter waren bestimmt einige, die sich bei dieser Mission anschließen würden. Wenn sie das überhaupt brauchten.
Kaum hatten sie die Tür aufgemacht, strömte die Musik und die Gerüche schon auf Mali ein und er ging mit seinem Freund angespannt durch die tanzende Menge und hielten überall Ausschau nach dem merkwürdigen Paar.



Nike sah wieder fasziniert auf die glitzernden Schuppen und ließ ihren Blick nach oben wandern. Seine Worte rissen sie etwas aus ihren Gedanken und sie sah zurück auf den Bildschirm und ließ sich etwas tiefer in die Kissen sinken. „Das erste klang schon gut genug“, meinte sie dann etwas überfordert von der Auswahl und ließ ihre Hand in das Wasser gleiten und spielte ein wenig mit der Wasseroberfläche herum, als Ari den Film auswählte und der Bildschirm den Anfang einer Schulhofszene zeigte.  Die Tropfen glitzerten auf ihrer sonnigen Haut und Nike fand es faszinierend, wie sich ihre Elemente unterscheiden konnten und doch so gut zusammenpassten.
Sie hatte ein wenig Mühe sich auf den Film zu konzentrieren, denn so viele Gedanken und Eindrücke mussten verarbeitet werden. Kaum war Nike in den liebenden Armen ihrer Nymphenschwestern gewesen und hatte nackt auf Blumenfeldern getanzt, da war sie auch schon in der Großstadt und mit so vielen Wesen konfrontiert, die alle nichts mit ihrem Leben zu tun haben schienen.
Auf dem Fernseher wurde gerade die blonde blauäugige und zutiefst dumm dargestellte Nymphe vorgestellt und kurz fragte sie sich, ob sie ebenfalls so nervtötend mit ihrer hohen Stimme und ihrer Positivität war. Sie verzog den Mund und die Blumen auf ihrer Haut welkten langsam und einige verloren Blüten, die tiefer auf ihrem Arm vertrockneten.

Kion seufzte und rollte mit den Augen. Sein infernaler Daddy dearest hatte seine gesamten Teenagerjahre nicht mit erlebt und so tat es ihm nicht im geringsten Leid ihm eine gute Portion von dem Teenage attitude zu geben, den er sich in seine Zwanziger herüber gerettet hatte. Währenddessen öffnete der ältere Höllenfürst den Mund um die vorwitzige Dämonin zurecht zu weisen und vielleicht ein bisschen zu bestrafen. "Ich bin Asmodeus, der Höllenfürst! Was denkst wer du bist,..." Er wollte gerade Kits wahren Namen aussprechen als plötzlich. "Laaaaaangweiiiiiliiiig" stöhnte Kion und schüttelte die Hände seines Vaters von seinen Schultern. "Könnt ihr vielleicht ohne mich über meine unsterbliche Seele diskutieren?" Er drehte sich zu seinem Vater. "Und zwar nicht jetzt? Ich war gerade echt beschäftigt und du störst gerade echt die Stimmung, Daddy dearest. Like really. Wenn du unsichtbar den Spanner geben willst, fine. Das ist dein weirder kink aber ernsthaft..." Einige Bücher flogen aus ihren Regalen und klatschten gegen den Dämon. Es waren Bibeln. "Verpiss dich von meinem Astraldate." Aus einem Schatten trat Icarus und fauchte, sein Rücken war gebuckelt und sein Fell war gesträubt. Auch er schien sich nicht über den hohen Höllenbesuch zu freuen. "Du musst mir gehorchen, ich bin..." Kion lachte. "Ich muss gar nichts, Daddy-o. Du hast mir deinen Namen gesagt Asmodeus und Ich. BEFEHLE dir geh zurück in dein Höllenloch Asmodeus." " Du kannst das nicht du brauch ei..." Mit einem ziemlich unanständigen Geräusch verschwand der Höllenfürst und ein sehr durchscheinender Astral-Kion beendete den Satz mit einem Grinsen. "...Bannkreis" Ein schwaches Lachen blubberte aus ihm heraus als er auf den wunderschönen Bannkreis mit Bibeln an jeder Spitze des Pentagramms sah. Er drehte sich zu Kit. "Der labert viel, oder...? Mir geht's.... nicht so.... gut.." Dann fiel er einfach um, während die Astralwelt sich um sie herum auflöste. Eine Astralreise, ein Energietransfer und das Bannen zumindest eines Teils eines Höllenfürsten waren vielleicht doch etwas zu viel für eine Babyhexe. Icarus sprang auf Kions Brust und fauchte mit angelegten Ohren zu Kit herauf. Er konnte nicht wirklich was gegen sie ausrichten, aber irgendwas musste er tun.



Youlin lag ein 'Dann sollte sie sich dran gewöhnen, hier sind die wenigsten so' auf der Zunge, aber er beherrscht sich. Er würde es versuchen ein bisschen mehr auf ihr sanftes Gemüt zu achten. "Mhhh...." Er beobachtete wie
Mali seinen Joint ausdrückte und nickte. "So nutzlos bist du nicht... nur deine Nase..." sanft stieß er Mali mit der Schulter an. Sie hatten ja noch Youlins eigene Nase und die war auch nicht die schlechteste. Sie waren beide Jäger, auch wenn Youlins Sinne um einiges besser an ein Leben in der Großstadt angepasst waren. So machte ihm der Lärm und das Getanze nur etwas aus, weil er es nicht mochte, so generell. Es nervte ihn fürchterlich, aber es war tolerierbar. Betont freundschaftlich legte er locker eine Hand auf Malis Schulter und ignorierte den Blick von seiner großen Schwester. Die könnte sich eigentlich mal mit der von Mali unterhalten, mit deren interspeziieren Rassismus wäre das sicher ein tolles Gespräch. "Ist ganz schön voll hier...." murmelte Youlin und rieb sich die Nase. "Ich glaub seit unserer kleinen Auszeit sind es noch mehr geworden...." Seine Augen glitten suchend über die Menge, aber die einzige Person die ihm auffiel war Megara, die zu ihnen herüber guckte und ihre Schnauze verzog. Blöde Kuh. Er steuerte von ihr weg.. "Ich glaub wir müssen fragen... mach du das mal, du bist der sozialen von uns beiden." 1000 klischeehafte, umgedrehte Anti-kreuze wenn diese ganzen Leute weg waren...



Ari bewegte sanft seine Flosse auf und ab, während er die Arme auf dem Wannenrand gestüzt dem Film zusah. Es kamen keine Meerleute vor, weder Merrow noch Selkies oder Sirenen. Wahrscheinlich war es einfach zu abwegig für nicht Occulte das mit der Flosse zu regeln. Waldnymphen kamen allerdings vor und es wäre besser gewesen die Filmemacher hätten auch die weggelassen. "Menschen und ihre albernen Vorstellungen... Die Person, die sich das ausgedacht hat, hat noch nie ne Nymphe aus Entfernung gesehen... und aus der Nähe erst recht nicht...." Ari schüttelte den Kopf. "Aber in deren Augen ist anscheinend alles was die Natur liebt und jedes lebende Wesen mit Respekt behandelt so." Er rollte mit den Augen... "Manchmal frage ich mich wirklich warum ich so unbedingt eine.... warum ich hier hin wollte..." Das Wasser plätscherte leise als er sich zurück sinken ließ. "Sie sind eigentlich ganz schön.... anders als wir."