Ist das ein Dämonen Filter? - Nein, das ist mein Gesicht.

Das Wetter war wunderbar, die Sonne schien auf die saftig-grüne Wiese am Fluss und lächelte mit dem Löwenzahn um die Wette. Kion stellte stattdessen seine beste 7-Tage-Regenwetter-Mine zur schau, bei der die Vorhersage für ein Gewitter mit Orkanböhen immer wahrscheinlicher wurde.
Dabei hätte es so ein entspannter Nachmittag werden können.
"Wo ist dieses verdammt Grünzeug denn... Kann man nicht einfach Basilikum aus dem Plastikbeutel nehmen?" Entnervt betrachtete er die abfotografierte aus dem alten Herbologiebuch seiner 3. Tante mütterlicherseits. Es sah aus wie Basilikum. Genervt scrollte er durch einige weitere Bilder. Von wegen Hexe sein ist cool. Kein Stück war es cool. Und dieser ganze New Age Hexen-scheiß ging ihm mal gehörig auf den Sack.
Und dann auf ein mal. Da war diese kleine Mistpflanze. Die sah sogar fast so aus wie auf den Bildern. "Wasserspringkraut...." murmelte er und überflog die Anleitung zur Ernte. Die Junge Frau, einige Meter von ihm entfernt ignorierte er.


Aris Augen brannten. Das taten sie meistens aber heute brannten die nicht, weil sie wie sonst trocken waren. Er hätte es sich denken können. Es gab genug Märchen die besagten, dass sich Meerleute von Menschen fern halten sollten, wenn sie ihr Herz am Stück mochten. Und hier saß er jetzt, allein und wie ein Fischjunge auf dem Trockenen.
Und ein Zimmer frei hatte er auch.
Am besten sollte er ein Bad nehmen. Wasser war wunderbar gegen Herzschmerz und trockene Augen...

kit-

Dieser Geruch. Sie drehte ihren Kopf und sah einen Typen in ihrem Alter. Nein, er selbst roch nicht so. Aber etwas in seiner Tasche .. Unwillkürlich musste sie würgen und etwas schnürte ihren Hals zu. Mit rasendem Herzen setzte sie sich auf. "Mach die verdammte Tasche zu, wenn du Benediktenkraut mit dir rumschleppst", knurrte sie und mit einem Satz war sie aufgestanden und legte zwei Schritte zwischen sich und den Hexer. Benediktenkraut oder auch Crewzwurtz, wie die Occulten sie nannte, wurde seit jeher verwendet, um ungebeten Dämonen aus Häusern fernzuhalten. Erfahrenen tat sie nichts, aber der Geruch alleine würde jungen Dämonen den ganzen Spaß verderben.
Ihre Sachen lagen noch an der Stelle, an der sie selbst vor ein paar Minuten noch sie friedlich ihr Unischwänzen genoss, aber sie konnte keinen Schritt näher herangehen, ohne dieses widerliche Gefühl in ihrem Hals zu spüren. Sie funkelte den Typen aus ihren weißen Augen an.

Beinahe wäre ihm sein Handy in den Fluss gefallen, als er plötzlich angepöbelt wurde. "Benedikt-was?"
Und da stand es, ein Demönchen. "Ja, ja, jetzt krig dich mal mal wieder ein... Meine Güte... " Er fummelte eine Weile an seiner Tasche herum und kramte einen Plastikbeutel hervor in den er eine gelbblütige Pflanze stopfte und dann dann zuknotete. "Zufrieden?" Er stopfte den Beutel zurück in seine Tasche und besah sie sich von oben bis unten. Angst vor ihr hatte er nicht. Hexen hatten niedere Hausdämonen, die sie hielten. Die meisten hatten Tiergestalt, nur einige wenige waren unsichtbar. Sein Begleiter hieß Ikarus und war wohl das was Menschen als Straßentiger bezeichnen würden. "Ich hätte nicht gedacht einen wie dich hier zu treffen. Seid selten in der Stadt geworden, seit sich die Menschen ihre eigenen Dämonen erfinden..." Er sah wieder auf sein Handy und wandte sich dem Kraut zu. Wie in der Anleitung beschrieben kniff er die Spitzen der einzelnen Stängel ab und schob sie in seine Tasche. Hauptsache das Dämonennäschen hatte nicht auch was gegen Wasserspringkraut...


In seiner Wohnung fehlte die Hälfte, ihre Hälfte. Er versuchte das so gut es ging zu ignorieren und verzog sich ins Bad. Er schloss die Tür ab und bereitete sein Bad vor. Erst die richtige Wassertemperatur, dann das Badesalz. Seufzend ließ er sich in das Wasser sinken und wenig später platschte er mit seiner Schwanzflosse.
Ihm war wirklich sehr nach traurigen Liedern zu mute...
Almost Lover von A fine Frenzy war das erste und für die nächsten Eineinhalb Stunden hörten sie Herzschmerz Lieder auch nicht mehr auf.
Dann machte er sich Wohl oder Übel auf die Mitbewohnersuche...
Nett, vegan, nicht unbedingt Ordentlich, Geschlecht egal,dann noch den Mietpreis und ein paar Fotos und fertig. Es würde sich schon wer finden...

kit-

"Wenn ihr dämlichen Potter-Verschnitte euren Stinkekram ordentlich wegpacken würdet, würde die ganze Welt euch danken", giftete Kit und ging auf ihre Sachen zu. Einen Moment lang überlegte sie, alles einzupacken und zu gehen, aber diese Genugtuung wollte sie ihm nicht geben. Sie schnaufte, als er einen weitern Kommentar in ihre Richtung warf. "Hell is empty, all the demons are here. Kennste noch? Mittlerweile sitzen nur die meisten in Chefetagen und nutzen die wunderbare menschliche Erfindung des Kapitalismus um die Hölle auf Erden zu gestalten." Sie setzte sich zurück auf ihren Platz und beobachtete den Jungen argwöhnisch. Er schien im gleichen Alter zu sein. "Und du sammelst hier Blümchen für deinen Neo-Wicca-Kult? Willst du Medaillons auf etsy verkaufen?" Sie lachte.
Hexen und Hexer waren schon lange nicht mehr das was sie mal waren. Seitdem die Menschen die Angst vor dem Occulten verloren hatten, rannten tausende junge Menschen den Symbolen der echten Hexen nach und wollten unbedingt die nächste Simsalabim-Sabrina sein.

Berenike

Sie balancierte das Tablett mehr ungeschickt als grazil auf ihren Händen und drückte die Klingel mit ihrer Nase. Nike war neu in der Stadt und ihre Nymphennatur litt unter der Anonymität ihrer Umgebung. Seit einigen Wochen schon war sie zur Untermiete in dem kleinen Zimmerapartment und obwohl sie bald würde wieder ausziehen müssen, da der eigentliche Mieter zurückkam, wollte sie doch die Fesseln der Kälte der Stadt durchbrechen und immerhin ihren Nachbarn kennenlernen.
Sie balancierte eine Gänseblümchentorte auf dem Tablett und hoffte, dass ihr Versuch, etwas Liebe zu verteilen, fruchten würde. Dafür waren sie schließlich da, oder nicht? Nymphen egal welcher Art waren Wesen der Elemente und der Liebe. Nunja, manche verführten Menschen und töteten sie dann, so wie ihre Cousinen die Sirenen, aber für gewöhnlich waren Nymphen Helfer der Menschen und Beschützer ihrer Umgebung.

Kion zog spöttisch eine Augenbraue hoch. "Ach, und du bist hier und drückst dich vorm BWL-studium in der Limbus-Universität?" stichelte er zurück und steckte sein Handy in die Hosentasche.
"Wicca... pfeee. Nee. Ich und meine Freunde sind richtige Edgelords, wir feiern nachts auf dem Friedhof satanische Messen. Mir fehlt noch das Säuglingsblut, weißt du wo ich das her bekomme?"
Im nächsten Moment klingelte sein Handy. Er verdrehte die Augen. Dabei hatte er sich gerade so gut gestritten...
"Tantchen...? ...Ja... ja hab... ja... Nein....ja... Schick mir... Ich bin bei Dicktiergerät.... Ein Dicktiergerät ist, ach verdammt, mach einfach ein Foto von der Seite und schick es mir... Nein... ja mit dem Handy. Ja... ja... Jaaa... Tschüss Tanchen..." Er verdrehte die Augen so sehr, dass sogar Belle Delphine neidisch geworden wäre. "Du kannst mit deinem Nächsten nicht zufällig Silberblatt erschnüffeln?" wandte er sich wieder an die junge Dämonin..oder was sie auch war... "Ich bin Kion. Du kannst mich auch Kion nennen."


Klatsch. "Ouww..." Es hatte an der Tür geklingelt und mittlerweile hatte sich Ari sog sehr an sei e Beine gewöhnt, dass er sie vergaß wenn sie nicht da waren. Angestrengt robbte er zu seinem Handtuch und trocknete sich ab. Er musste trocken sein, damit der Schwanz verschwand. "Kommeeeeeee!"
Wenig später öffnete er in einem Bademantel die Tür und blickte in das Gesicht einer jungen Frau. "Oh... das ging aber schnell mit der Wohnungsanzeige..." meinte er überrascht und blinzelte ihr entgegen. "Ari." Er hielt ihr die Hand entgehen, dann fiel ihm der Kuchen auf...
War das normal? So ganz hatte er das Mensch sein nicht drauf. "Willst du rein kommen? Ist zur Zeit etwas leer hier... meine Mitbewohnerin ist ausgezogen..."

kit-

"Ich drück mich vorm Religions-Studium", grinste sie und ließ sich zurück ins Gras fallen. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass die ganze Sache noch lustig werden würde. "Alleine dass du Freunde haben sollst, macht die Geschichte unglaubwürdig." Dann schüttelte sie den Kopf. "Nein, tut mir Leid. Dieses dämliche Kraut hat mich nur echt umgehauen .. wofür brauchst du den ganzen Mist?"
Dann wurde er auch schon angerufen und das typische mit älteren Verwandten reden begann. Sie musste ein bisschen grinsen und zupfte währenddessen ihre kurzen Pigtails zurecht.
"Du meinst Mondviole? Doch, könnte ich. Ich bin Kit -- eigentlich Kitsuné, aber nenn mich Kit." Sie lag noch immer auf dem Rücken und blickte in den Himmel. Ohne Iris konnte man so schön direkt in die Sonne blicken und so viel mehr von ihrer Textur erkennen.

Berenike

Sie wartete ein Weilchen nachdem eine Stimme zu vernehmen war.
Dann stand ein junger Mann im Bademantel vor ihr und Nike legte ihren Kopf ein wenig zur Seite, als er anfing zu reden. "Wohnungsan-", begann sie fragend, aber da streckte er auch schon seine Hand entgegen. "Ich bin Nike und .. eh ja, ich komme gerne rein", sagte sie dann und streckte ihm das silberne Tablett entgegen. Es war verziehrt mit Efeuranken und schien überaus wertvoll zu sein. Aber Nike verstand nichts von Wert und Metallen. "Ich habe einen Kuchen gebacken", sagte sie unnötigerweise und stand auch schon in der Wohnung von Ari.
Nike trug ein gelbes Sommerkleid und hatte ihre roten Haare lose zusammengebunden. Auf ihrer Haut waren mehrere schlichte Pflanzentattoos zu sehen, oder zumindest, was aussah wie Tattoos und in ihren Ohrlöchern hingen kleine getrocknete Gänseblümchen. "Ich dachte, ich mache heute jemanden eine Freude und wollte mit meinen Nachbarn anfangen", erklärte sie dann, als sie merkte, dass der Kuchen alleine als Erklärung nicht reichte.

"Ich brauch den Mist für mein Tantchen. Die steht total auf Wicca und Kräuterscheiß und verkauft Kristallpendelsocken auf Etsy...." beantwortete er ihre Frage von vor dem Telefongespräch und setzte sich mit einem Stück Abstand neben sie ins Gras.
"Hast die so? Kit? Ich kenn sie nur als Silberblatt... Ich bin hundsmiserabel, was das ganze Kräutersammeln angeht. Wenn's ans brauen geht, kein Problem... Ich versteh nicht warum man das Zeug nicht einfach in einem Garten anbaut und gut is.... " Er schüttelte den Kopf.
"Ich bin in der Hexenausbildung. Ja, ich meine Hexe. Nicht Hexer. Da gibt es gravierende Unterschiede." Er klang so als würde er das immer wieder erklären müssen.


Etwas unbeholfen ließ Ari Nike in seine Wohnung und betrachtete interessiert ihren Kuchen. "Das... oh... das ist nett..wirklich. Emmm... Da ist das Wohnzimmer, geh dich einfach schon mal vor ich auch mir nur schnell etwas mehr als einen Bademantel.
Kurz darauf war er wieder zurück. Er trug ausgewaschene Jeans und ein 4Ocean T-Shirt. "Sorry. Du hast mich etwas überrascht. Willst du was trinken? Ich hab... Tee und so... nur keine Milch. Ich Vertrag das ganze Kuh-Huhn Zeug nicht..." Er grinste verlegen. "Du wohnst neben an? Ich hoffe ich hab dich nicht mit meinem Gesinge gestört... Ich studiere Musik... Gesang und Harfe..."

kit-

"Die heißt überall anders - das müsste du als .. Hexe aber wissen", sagte sie ein bisschen stockend und obwohl sie sich selbst für weltoffen hielt, missfiel ihr es, diesen jungen Mann Hexe zu nennen. Die wenigen Hexen, die sie gekannt hatte, waren .. anders.
Sie legte ihren Kopf zur Seite und besah sich Kion. Der Vorteil von ihrer eigenen Gestalt war, dass nichts in ihren Augen ihre Blickrichtung verriet. "Ich dachte, der größte Unterschied wäre das Geschlechtsteil", sagte sie dann trocken.
"Wenn du willst, helfe ich dir deine doofen Kräuter zu finden. Ich spiel dir auch gerne den Suchhund - wenn du mir auch irgendwann einen Gefallen tust", grinste sie. Dämonenversprechen waren bindend. Ein Geben und Nehmen.

Berenike

Sie stellte den Kuchen ab und sah sich im Wohnzimmer um. Es schien nur zur Hälfte eingerichtet zu sein und auffällige leere Stellen verrieten, dass dies nicht immer so war.
Nike wusste nicht, ob sie sich setzen sollte oder nicht und so ging sie ans Fenster des Zimmers und musste feststellen, dass eine kümmerliche Orchidee ihre letzten Stunden verbrachte. "Oh weh ..", murmelte Berenike und legte ihre Finger auf die verbliebenden vertrockneten Blätter. "Das haben wir gleich -" Ihre blassen Hände begannen grün zu leuchten und je länger ihre Hände die fast tote Pflanze berührten, desto mehr und mehr kam ihre Farbe zurück, die Blätter strafften sich und neue wuchsen. Noch während sie sich ihre Tat ansah, hörte sie die Stimme des Mannes und drehte sich um. "Ich nehme gerne einen Tee", sagte sie dann und nickte. "Ich habs gehört - es hat mich überhaupt nicht gestört", sagte sie milde lächelnd. Der Gesang hatte sie häufig an ihre Heimat erinnert. Es war nicht ganz der Klang des Waldes, aber von ihren Flussnymphen kannte sie ähnliche Gesänge. "Ich spiele Panflöte ..", sagte sie dann zögerlich.
Da er nun etwas von sich offenbart hatte, dachte sie, wäre es Menschenmanier auch etwas von sich zu offenbaren. "Ich wohne noch nicht so lange hier. Ein Freund hat mir die Wohnung zur Untermiete besorgt, aber dein echter Nachbar kommt wieder und es ist wirklich schwierig etwas zu finden, wenn man .. nicht von hier kommt."
Ihre Eltern hatten sie stets gewarnt, sich Menchen nicht zu offenbaren. Wie konnten sie auch wissen, dass die Pixies, die Occulten und die Höllenkinder mehr oder weniger offen unter den Menschen lebten? Das hier war eine ganz andere Zeit.

"Ich hab doch schon gesagt, dass ich keine Ahnung von Grünzeug habe." meckerte Kion und seufzte. "Eigendlich werden nur Frauen Hexen, aber das Handwerk muss weiter gegeben werden und ich bin das einzige Kind bei dem es geht. Also werde ich Hexe, auch wenn ich nicht weiblich bin.
Als sie ihm dann einen Handel anbot lächelte er. Natürlich machte sie es nicht umsonst. Kein Dämon, der etwas auf sich hielt, machte etwas umsonst. "Gut. Aber ich entscheide ob ich dir dabei helfen kann oder nicht. Ich hab einen Kodex an den ich gebunden bin."
Seit Salem gab es strenge Verhaltensvorgaben für Hexen und sich gegen sie aufzulehnen konnte ziemlich schmerzhafte Folgen haben, selbst im 21. Jahrhundert.
"Also, kommst du mit Kit?"


"Tee, gerne." meinte er und ging in eine Ecke des Zimmers um für Nike Kräutertee und für sich Salzwasser mit Kombu.
Dass er Nike nicht gestört hatte ließ ihn erleichtert aufatmen. "Ein Glück... Und Panflöte klingt interessant. Hab ich noch nie ausprobiert"
Mit einem freundlichen Lächeln kam er zu seinem Gast und reichte ihr den Tee. Er hatte frische Kräuter benutzt...
"Ahhh... ja. Meine Freu..." Er seufzte " Exfreundin hat etwas in der Richtung erwähnt. Ich glaub er ist für nen Praktikum im Ausland." Er drehte seine Tasse in der Hand und überlegte. "Ich hab ein freies Zimmer... relativ plötzlich... Wenn du in nächster Zeit etwas brauchst, dann kannst du mir ja Bescheid sagen. Ich bin anspruchslos, solange du nur lebende Tiere mitbringst... Und Müll trennst. Mülltrennung ist mir sehr wichtig. " Er konnte sich noch erinnern wie er sich in ein paar Plastiktüten verheddert hatte und an die Schildkröten die sie versuchten zu fressen. "Ist der Tee gut? Ich hab nicht oft Besuch."

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Sie lachte. "So funktionieren Dämonenschwüre nicht. Du bist mir einen Gefallen schuldig und den kann ich einfordern. Aber okay - ich bin ja nett und übe mich in Menschlichkeit. Ich werde dich um nichts bitten, was gegen den Kodex geht."
Sie erhob sich und sammelte ihre Habseligkeiten in ihren Rucksack. Noch einmal richtete sie ihre Zöpfe und zwinkerte der Hexe zu.
"Zeig mir mal, was du brauchst", sagte sie und hielt ihre Hand ausgestreckt. Eigentlich hatte sie erwartet, er würde ihr eine Pargamentrolle in die Hand geben, aber stattdessen lag auf ihrer Handfläche sein iPhone. "Boah, die ganze Magie ist aus der Magie raus", sagte sie und sah sich die Liste durch.
"Jop, kriege ich hin." Sie scrollte noch einmal durch. "Aber nicht so."
"Wir müssen erstmal irgendwohin, wo ich meine Gestalt ändere. Für die Hälfte muss ich meine Nase am Boden halten und das geht nach einer Zeit echt auf die Knie." Die Wahrheit war eher, dass sie für viele der Dinge deutlich mehr Riechrezeptoren brauchte und die hatte nunmal nur ihre Wolfsform.

Berenike

Sie nahm die Tasse dankend an. Noch immer stand sie mitten im Raum, ohne sich zu setzen. Sie kannte die Gepflogenheiten der Menschen noch nicht. "Oh! Wirklich? Nächste Woche kommt der eigentliche Mieter zurück und .. ist das denn in Ordnung?" Ihre Augen leuchteten leicht. Und sie dachte, sie würde schon unverrichteter Dinge zurück in ihren Wald gehen müssen. "Lebende Tiere? Ich hab keine lebenden Tiere, tote auch nicht. Tiere in Wohnungen zu halten ist schrecklich. Ah ! Ach, Tiere essen! Ich esse nur .. Pflanzen." Sonnenstrahlen und Wasser konnte sie nicht sagen. Aber eigentlich aß sie wirklich nichts. Hin und wieder mal einen Tropfen Honig, wenn die Bienen sie einluden oder wenn sie selbst backte. Aber das kam so selten vor und war eigentlich auch nur im Winter nötig. Jetzt im Sommer lebte sie von Luft und Liebe, wie man so schön sagte.
"Der Tee ist lecker. Ich mag Salbei." Sie zeigte mit ihrem Finger auf eins ihrer "Tattoos" auf ihrem Unterarm. Eine zierlich gezeichnete Salbeipflanze war neben einem Lavendelzweig deutlich sichtbar.

Er beobachtete wie die Dämonin ihre Sachen zusammen packte und drückte ihr auf ihre Frage von sein Handy in die Hand. "Was? Als ob ich zusätzlich zu dem Kram für die Uni noch nen Hexenherbarium mitschleppe. Wir haben nicht mehr 1800...."
Er sah ihr bei Scrollen zu und nickte dann. "Gestaltwandlerin? Das ist nicht schlecht. Von der Sorte hab ich erst ein mal auf einer Asienreise jemand getroffen. War'n cooles Kerlchen. Er überlegte einen Moment und sah sich um, dann setzte er sich in Bewegung. "Ich glaube ich hab ne Idee. Da geht nie jemand hin."
Wenig später standen sie unter einem Durchgang im ältesten Bereich der Uni. Schlecht zugänglich und zugewuchert, ein wenig modrig und trotz des Sonnenscheins kalt und feucht.
"Hier ist es so verlassen, hier schmeißen sie nicht mal Müll rein. Ich hab ihn vor 2 Monaten entdeckt als ich nen Platz zum lernen brauchte."


"Ähh, klar gerne. Ich freu mich wenn ich schnell jemanden finde. Also wenn du dich Wohl fühlst und so Du kannst gerne einrichten wie du magst, nur das Bad ist etwas eng, deswegen kannst du da nur ein Regal belegen... " Er lächelte sie an und trank einen weiteren Schluck von seinem Wasser. Es schmeckte nach zuhause, nur in warm....
"Ich auch! " Hauptsächlich Algen und Seegras, ab und an mal etwas anderes, dass auch Menschen essen würden. Obst mochte er besonders gerne.
"Das freut mich. Es ist meine erste eigene Wohnung und naja.... Ich muss noch vieles lernen."
Neugierig betrachtete er die kleinen Pflanzen, die so filigran auf Nikes Haut zu sehen waren. "Ich kenne das meiste gar nicht... Aber es ist wirklich hübsch... Ich mag Pflanzen, leider habe ich nicht den allergrünsten Daumen. Wasserpflanzen schaff ich gut, aber die meisten anderen übergieße ich immer und sie ertrinken... Du... hast nicht zufällig ein Händchen für Blumen. Ich hätte unheimlich gerne mehr hier drin..."

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Als er seine Asienreise erwähnte, sah Kit auf und grinste. Offensichtlich war sie ebenfalls Asiatin und wusste nicht so ganz, was sie von dem Kommentar halten sollte. "Ja wir Asiaten sind so unglaublich vielfältig", grinste sie und folgte ihm in eine ziemlich zugewucherte Ecke der nahegelenden Uni.
"Uff .. sicher, dass du hier keine Vergewaltigung geplant hattest?", sagte sie ein bisschen abwertend und legte ihren Rucksack auf den Boden und versteckte ihn gut unter einem haufen Geröll und Blätter.
Sie stand mit verschränktem Armen vor ihm und tippte ungeduldig mit dem Fuß. Als er den Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstand, seufzte sie. "Dreh dich um. Seinen Körper zu verändern sieht ziemlich eklig aus."
Als er es dann endlich tat, konnte er ein Knacken und Reißen hören und anschließend ein Knurren. Als sie fertig war, stand statt einer jungen Frau ein großer schwarzer Hund vor der Hexe und fletschte die Zähne. Ihre Augen waren ebenso weiß zuvor, die Rute des Tieres war buschig wie der eines Fuchses und ihre Pranken waren enorm. "Tu einfach so, als wäre ich dein Haustier", erklang eine Stimme, die nicht ganz physisch war. Eher wie das Flüstern des eigenen Unterbewusstseins.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging der schwarze Hund aus der modrigen Ecke heraus und senkte seine Schnauze auf den Boden.

Berenike

"Geht mir auch so", sagte sie fast schüchtern. Nicht nur, dass es ihre erste eigene Wohnung war, es war auch das erste Mal, dass sie überhaupt in einer Wohnung lebte. Normalerweise lebten Nymphen als Geister in den Wäldern und der letzte Urwald des Landes war Nikes Heimat gewesen. Das hier war alles so neu für sie und mit der Hilfe ihres Freundes hatte sie einige Dinge bereits gelernt. Aber alles andere war Neuland.
Dann lachte sie, als er seine toten Pflanzen ansprach. "Ich hab deine Orchidee auf der Fensterbank gesehen und ihr ein bisschen .. geholfen", sagte sie dann und war ein bisschen stolz auf sich. "In meiner Wohnung stehen schon ein paar Pflanzen und es werden auf jeden Fall mehr dazukommen - viel mehr habe ich auch nicht." Die Wohnung war schließlich bereits bewohnt gewesen. Sie hatte nicht einmal ein Bett, sondern hatte ich eine Luftmatratze geliehen für den Fall, dass sie eine leere Wohnung finden würde. Wer hätte gedacht, dass ihr Ziel so nah gewesen war.
Sie sah sich um. Das würde also ihr neues Zuhause sein und dann sah sie zurück zu Ari. Und das ihr neuer Mitbewohner. "Das ist wirklich ein riesiger Zufall .. eigentlich hatte ich nur Lust zu backen und ein paar Menschen kennenzulernen ..", begann sie. "Es freut mich, dass der Zufall mich an diese Tür gebracht hat."

"Klar. Was sonst. Apex predator, ich quatsche nur Dämonen an um sie in dunkle Ecken zu zerren und meinen Spaß mit ihnen zu haben, bevor ich sie zerstückelt auf Etsy als Räucherwerk verticke... "
Abwartend sah er sie an. Wollte sie nicht langsam mal loslegen? Als er sich umdrehen sollte verdrehte er die Augen. "So schlimm kann es gar nicht sein..." Trotzdem tat er ihr den gefallen und grinste süffisant als er den riesigen Hund sah. "Na dann mal los Schnuffi."
Er hätte ihr wohl noch den Kopf getätschelt, aber sie war schon aus dem Gang geschlüpft und er huschte ihr hinterher. "Große Hunde müssen eigendlich an die Leine. Ich hoffe du hörst gut." meinte er und starrte auf sein Handy. Sein Tantchen hatte ihm ein ziemlich verwackeltes Foto von ein paar weiteren Pflanzen geschickt... Zum Glück wusste er, wo er die Fand.
"Habt ihr auch Gradprüfungen? Oder habt ihr einfach Spaß an der Freude..." Einige Leute wichen ihnen aus, andere wechselten sogar die Straßenseite. Alle tuschelten. Wahrscheinlich gaben sie ein eindrucksvolles Paar ab...


Aris Augen wurden groß und ein breites, dankbares Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Wow, danke. Du hast echt einen grünen Daumen! Und gegen mehr Pflanzen hab ich überhaupt nichts und wenn du Möbel brauchst, ich hab ein paar Freunde die sich um Recycling und so kümmern und die haben immer was. "
Er schlug freudig mit den Beinen. "Ach Was! Zufall gibt es nicht, dass war Strömung.... ehh Fügung. Gerade heute ist das Zimmer frei geworden und du kommst vorbei. Ich nehme es dann sofort wieder raus. Wer mir was gebackenes mit bringt, und mei e Pflanzen repariert hat den Einzugstest bestanden. "
Er sah zu dem Kuchen. "Ist da was von Tieren drin? Ich esse sonst kaum Kuchen..."

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"Keine Hundewitze, oder ich mach dich wirklich zu einer Hexe", äußerte sich der große schwarze Hund. Kit drückte ihre Nase an den Boden und unterschied die verschiedenen Gerüche, die sich auf so einem Stadtboden so mischten. Das meiste davon war widerlich, voll von Mikroplastik und Erdölen. Die Menschheit hatte ganze Arbeit geleistet, diesen Planeten schnell und sicher zu zertören. Dann entdeckte sie die Fährte von mehreren seiner Kräuter und hob die rechte Pfote in die Richtung, blickte sich zu ihm um und rannte mit einem Mal los. Ihre Gestalt trug sie sicher zu einem Park, welcher unweit des Universitätsgelände lag und selten genutzt wurde. In einem abgelegenen Teil der Anlage gab es einen zugewucherten Friedhof für Tiere. Ein perfekter occulter Platz und bereits Heimat für eine Handvoll seiner Kräuter.
Sie stellte sich hinter einen breiten Baum. Und schon wieder dieses Knacken und Reißen. Eine verspannte Kit trat hinter dem Baum hervor und wies mit den Händen auf den Platz. "Hey, gruseliger hätte das nicht sein können", sagte sie dann stolz und zeigte lose auf ein paar Ecken. "Da müssten die sein. Hättest lange gesucht."

Berenike

Nike konnte kaum fassen, welches Glück sie hatte. "Dann muss ich wohl den Göttern .. eh dem Schicksal danken", sagte sie grinsend und nickte, als er auf den Kuchen zusprechen kam. "Ne - eh der ist .. vegan." Ihr Freund hatte ihr gesagt, wie Menschen das nannten und dass sie einfach nur dieses Wort sagen musste und es würde schon erklären, warum sie bei dem Anblick von Fleisch beinahe weinen musste und den Geruch von Milchprodukten nicht ertragen konnte.
Sie setzten sich auf das kleine Sofa und Berenike verteilte den Kuchen auf die gebrachten Teller. Sie hatte Blütenzucker hineingegeben und dieser breitete sich nun in ihrem Körper aus. Plötzlich war sie wacher und leuchtete kaum merklich auf. Sie merkte, dass sie heute noch nicht außer Haus war und eigentlich ganz dringend Sonnenstrahlen brauchte. "Schmeckt er?", fragte sie dann und musterte den Jungen vor sich.

"Ich bin wirklich eine Hexe meinte er, aber da rannte sie schon los und er schnippste nach seinem Besen und flog ihr hinterher.
Als sie auf dem Friedhof zum stehen kam ließ er sich ganz entspannt zu Boden sinken. "Wenn jetzt noch Vollmond wäre und Halloween..." meinte er und sprang von seinem Besen, der sich eigenständig an einen Baum lehnte.
"Aber du hast recht... hier hätte ich nicht geguckt... jedenfalls nicht als erstes." Er ließ seinen Blick über die kleinen Grabsteine und die Pflanzen schweifen. Sie wirkten beinahe wie angelegt....
"Iiiich glaube wir sollten uns beeilen. Ich hab keine Lust von einer netten Hexenschwester in ihrem Garten erwischt zu werden."
Er zückte wieder sein Handy und machte sich ans Werk. Er würde hier viel lieber Necomantie üben, als Blumen Pflücken. Blöderweise durfte er das offiziell erst mit dem ersten Hexengrad... und dann auch nur in seltenen Fällen.
Gerade hatte er das letzte Pflänzchen in seiner Tasche verstaut, als "Duuuuuuhh." Die Stimme war alt und so klischeehaft, dass er sich fast kaputt gelacht hätte wenn... wenn er nicht gerade ihren Garten leer geklaut hätte... "Ja, Zeit zu gehen. " meinte er sprang auf seinen Besen und sah zu Kit und hielt ihr die Hand hin. "Ich hoffe du hast keine Höhenangst." Er zog sie mit auf seinen Besen, weckte die Kuscheltiere und flog bis zum nächsten Hochhaus. "Hach... das war doch lustig. Bist du noch heil?"


"Echt? Was ein Glück!" Eilig holte er Teller aus der Küche und stellte sie auf den Tisch, dann sah er dabei zu wie Nike den Kuchen verteilte. "Guten Appetit." Wünschte er ihr, dann begann er zu essen. Er mochte Süßes, auch wenn es ihm fürchterlich den Mund verklebte und er danach immer einen fürchterlichen Durst bekam. "Mhhh richtig gut...." er nahm einen Schluck von seinem 'Tee'. Gleich noch besser... wieder wackelte er freudig mit den Beinen. "Mhhh... wenn du magst kann ich dir alles hier drin zeigen. Und wir können schon Sachen von dir hier hin stellen, wenn du willst." Er möchte Nike. Sie war ein bisschen so wie er und das gefiel ihm. Sie lenkte ihn für den Moment von seinem Herzschmerz hab...

kit-

Sie hatte es sich auf einem eher großen Grabstein bequem gemacht und zugesehen, wie Kion seine Kräuter einsammelte. Hier und da warf sie einen Blick auf die Namen auf den Steinen und musste kichern. "Mr. Hammerpaw .. pfft", kicherte sie und wollte gerade aufstehen, als Kion erwähnte, dass es vielleicht gar kein Zufall war, dass hier soviele von den Kräutern wuchsen. "Hexenschwester?" Aber eigentlich hätte sie gar nicht fragen müssen, denn die Stimme zeigte ihr ganz deutlich, was Kion meinte.
"Oh oh", grinste die Dämonin und war eigentlich schon bereit, sich zu verwandeln und zu verschwinden. Aber da holte sich schon der Hexer .. pardon die Hexe .. seinen Besen in die Hand und schwang sich wie Harry Potter im Quidditsch-Turnier auf das hölzerne Gefährt und hielt ihr die Hand hin.
Instinktiv ergriff sie die Hand und ließ sich hochziehen. Sie sausten noch gerade rechtzeitig davon und Kit sah zurück und sah wie die alte Klischee-Hexe ihre Fäuste nach ihnen schwang.
"A whooooooole new wooooooooooorld - A dazzling place I never knew", sang Kit in schönster Disneymanier und breitete die Arme aus, balancierte sich so über der Luft. "Können wir für immer von Hexen wegfliegen? Wobei .. macht das nicht weniger Sinn, wenn Hexen auch fliegen können?" Sie hielt sich mit einer Hand am Besen fest und lehnte sich auf der anderen Seite in die Luft und brachte Kion damit aus dem Gleichgewicht.

Berenike

Sie freute sich sehr, dass ihm der Kuchen gefiel. Menschen schienen wirklich sehr naiv und vertrauenswürdig zu sein. Nike hatte nicht gedacht, dass das so schnell ging - waren Menschen doch eher dafür bekannt, Fremde auszuschließen und misstrauisch zu sein.
Und jetzt lud er sie schon ein, bei ihm zu leben und es konnte gar nicht schnell genug gehen. "Ja eine Wohnungstour wäre schön, danke", sagte sie breit lächelnd. "Aber wie gesagt, meine Sachen beschränken sich auf Pflanzen und eine Matratze - das wird ein kurzes Rüberbringen." Sie kratzte sich kurz am Hinterkopf. "In der Stadt ist es wirklich ein bisschen anders als zu Hause und ich kam noch zu nicht viel", erklärte sie ein bisschen beschämt.

Fast wäre er versucht gewesen ihr den Aladdin zu machen, aber ein bisschen stolz hatte er dann doch noch übrig. "Aaach, die ist viel zu alt und fett zum fliegen." winkte er ab und musste dann ein ziemlich waghalsiges Manöver, das mehrere Loopings und Fassrollen beinhaltete fliegen um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Nur knapp verpassten sie einen Kirchturm. Übellaunig stieg er ein Stück höher und drehte sich zu ihr um. "Okay, fliegen macht Spaß, I get it, aber auf einem Besen chillt man. Also halt verdammt nochmal still, sonst fällst du noch runter. Einfach entspannt die Aussicht und den Triumph genießen"
Er flog sie mittlerweile eher spazieren, als das er vor jemandem weg flog. Er flog einfach gerne. Fliegen und Beschwörungen von Dingen die er nicht beschwören können sollte...
"Hast du ihr Gesicht gesehen?" fragte er unvermittelt. "Und dann als ihr das Skelett von Mr. Hammerpaw auf den Rücken gesprungen ist... " Er kicherte schadenfroh. "Hauptsache die alte ist keine Freundin von meinem Tantchen... andererseits versteht sie sich mit den meisten anderen Hexen nicht. Gönnen sich gegenseitig nicht die Brennesseln vorm Haus..."


Ari stand auf. Er hatte immer noch ein breites, gewinnendes Lächeln auf den Lippen. "Cool dann.. kann ich dir sofort eine Tour geben. Deine Sachen kannst du wann immer du willst rüber bringen." Als sie dann das mit dem Zuhause erwähnte nickte er. "Geht mir genau so... Ich bin zwar schon etwas länger hier, aber es ist schwer sich hier zurecht zu finden. Es ist ganz anders als bei mir zuhause... Obwohl ich aus einer Stadt komme... aber da war es nie so... voll und gleichzeitig... einsam?" Nachdenklich verlor sich sein Blick in einem Aquarium mit Korallen, dann schüttelte er den Kopf. "Aber ist ja egal, wir gewöhnen uns schon ein! Kommst Du? "
Im Anschluss daran zeigte er Nike seine Wohnung. Sein Zimmer zeigte er auch kurz, dann die Küche und das Bad mit der riesigen Badewanne. Schließlich öffnete er die Tür zu dem Zimmer seiner Ex. Es war leer. Ganz und gar leer... "Ja.. das wäre dann deins Südlage, viel Sonne... Sorry... Ich bin ein bisschen neben der Spur..." Da war es wieder, sein armes, trauriges Herz. Er fühlte sich als würde er sich in den nächsten Minuten in eine Weile Meerschaum und Traurigkeit auflösen.

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Selbst die Loopings und Rollen brachten Kit zum lachen. "Du hast vergessen, dass ich in Nullkommanichts auch Flügel hab", grinste sie, als er sie angiftete. "Dich hätte ich auch noch aufgefangen." Aber sie hielt sich an seinen Befehl und lehnte sich ein bisschen vor, um über seine Schulter blicken zu können, hielt aber ansonsten still.
"Ja! So hab ich mir Hexen auch immer vorgestellt, alt und runzlig und garstig", sagte sie dann zustimmend und knuffte ihm dann an die Schulter. "Da musst du noch reinwachsen, Kiki." Plötzlich rissen ihre Augen auf und sie lachte laut über ihren eigenen Witz, der sich in ihrem Kopf blitzartig zusammengereimt hatte. "Du bist Kikis kleiner Lieferservice!", rief sie euphorisch und ihre Augen begannen unwillkürlich rosa zu leuchten. "Shit", lachte sie dann erneut. Das passierte immer, wenn das Kind in ihr zum Vorschein kam. Dämonen waren sehr leicht zu durchschauen. Besonders die, die ihre Gestalten an ihre Stimmungen anpassten.

Berenike

Voller Tatendrang stand Nike auf. Komisch, dass ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen so ähnlich waren. Vielleicht hatte er recht und es war wirklich eine Sache der Fügung. Sie ließ sich herumführen und malte sich bereits aus, wie es hier wohl war zu wohnen. Die Wohnung war der, in der sie nun übergangsweise wohnte, sehr ähnlich. Sie hatte ein Zimmer mehr und zu ihrer Freude stellte sie fest, dass die Sonne mit voller Wucht durch die Fenster schien.
Sie stand inmitten des Raumes und ließ sich von der Sonne bestrahlen. Sie fühlte sich direkt energisiert und erst als Ari sich entschuldigte, wandte sie sich um und sah ihm in die Augen. "Neben der Spur? Ist was?", fragte sie dann naiv und sah ihm aufrichtig interessiert ins Gesicht. Er wirkte wirklich neben der Spur, fast schon, als würde er allein wegen dieses Ortes leiden.

Kion verdrehte die Augen. " Und wem liefere ich was, Demönchen? Und was?" Sie waren mittlerweile beim Wald angekommen und er stieß sich lässig von den Wipfeln der Tannen ab, sprang lässig von einer zur nächsten. "Ich könnte dich irgendwo abliefern aber sonst... Hey du leuchtest Pink." Er flog noch ein paar Loopings und steuerte dann auf eine Lichtung zu. Langsam ließ er sich zu Boden sinken und schubste Kit vom Besen. "Ich bring das Zeug zu meiner Tante rein. Sie spielt im Moment mit Benedicktenkraut herum, also bleib hier oder hau ab, ganz wie du willst.." Er ging auf eine kleine Hütte zu und stieß die Tür mit dem Besen auf. Ihm kam eine dicke grüne Wolke entgegen und er hustete. "Tantchen, dein Schornstein ist schön wieder verstopft...." hörte man ihn noch schimpfen, dann fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
Als er 15 Minuten später wieder heraus kam war ein wenig Ruß auf seiner Wange und die braune Katze, die um seine Beine strich wirkte ein wenig abgesenkt.
"Hier! Für die Hilfe!" Er warf Kit ein in Blätter gewickeltes Päckchen zu. Drin war eine kleine Leckerei, von der er wusste, dass kein Dämon sie jemals würde verschmähen können. "Das hier ist übrigens Ikarus, mein Hausdämon, auch wenn er aussieht wie eine Streunerkatze... Ikarus, das ist Kit."


Ari beobachtete wie sie in dem leeren Zimmer stand und das Licht förmlich in sich aufsog. Es machte ihm nur wieder bewusst, dass das Zimmer leer war.
Er spürte wie es in seinem Bauch blubberte. Seufzend sah er zu Boden. "Ich bin traurig, dass das Zimmer so leer ist. Ich mochte meine Mitbewohnerin sehr sehr gern... Menschen sind so kompliziert, manchmal..." Das blubbern wurde etwas stärker und er hustete in seinen Ellbogen. Ein bisschen Meeresschaum... Schluss jetzt mit dem Trübsal blasen! Happy thoughts!
Er setzte wieder ein Lächeln auf. "Jedenfalls freue ich mich, wenn hier endlich wieder jemand wohnt und nicht überall diese Löcher sind in die meine Erinnerungen fallen... "
Er drehte sich von dem leeren Raum weg und ging in das Wohnzimmer zurück und steckte seine Hand in das Aquarium. Winzige Ganelen und Krebstierchen begannen sich darum zu scharen und kitzelten seine Finger. Er war nicht ganz allein... Er hatte noch seine kleinen Freunde...
Und jetzt vielleicht Nike.

kit-

"Du könntest Pizza oder anderes Fast-Food liefern - das ist eine Marktlücke!", schlug sie nicht ganz ernst vor und grinste über den Clown, den sie gefrühstückt hatte. Als er auf ihre Augen zu sprechen kam, erlosch das Licht augenblicklich. "Oh .. Augen sind die Fenster der Seele, kennst du doch", sagte sie salopp. "Meine Scheiben sind ziemlich dünn", erklärte sie kurz angebunden und sah zu, wie er sie in einen Wald brachte. Kurz sah sie nach unten und wunderte sich.  Bei den Loopings glimmten ihre Augen für wenige Sekunden erneut auf, aber sie probierte sich zurückzuhalten und als er sie vom Besen schubste, klopfte sie ihre Klamotten wieder gerade und er lief schnurstraks mit einem letzten Spruch in die kleine Hütte, die nicht noch mehr nach Hexenweib schreien konnte.
Unschlüssig stand Kit also da und zog die Nase kraus. Dieses dämliche Kraut brachte sie doch immer wieder zum würgen .. Sie hatte es das letzte Mal vor 40 Jahren gerochen und schon damals gehofft, dass sie es nie wieder riechen müsse.
"Jetzt bin ich schon hier in diesem doofen Wald - soll ich jetzt einfach so wegspazieren?", murrte sie zu sich selbst und nahm ein bisschen Abstand zu den grüßen Dampfwolken. Hin und wieder musste sie husten.
Als Kion mit seinem Hausdämonen wiederkam, legte Kit ihr Augenmerk auf die kleine braune Katze. "Grenzt das nicht an Dämonenquälerei?", sagte sie und deutete auf das "Tier", welches die ganze Zeit mit Benediktenkraut umgeben war.
Doch dann warf er ihr schon ein Päckchen entgegen und sie öffnete es zögerlich und grinste breit, als sie das feste Ambrosium sah. "Da hat jemand seine Hausafgaben gemacht", grinse sie und ließ es in ihre Bauchtasche gleiten. "Danke."
Sie setzte sich in die Hocke, um den Hausdämonen gebührend begrüßen zu können. "Meinen tiefsten Gruß, Cousin", grinste sie. Dämonen waren ohne Ausnahme alle Kinder Lilliths. Manchmal jedoch hatte sie Kinder mit Engeln, Menschen, Monstern oder Tierwesen. Aber verwandt waren sie alle - irgendwie. Lillith war sehr .. offen, was ihren Spaß anging.
Dann wandte sie sich wieder Kio zu. "Das wars? Mehr brauchst du nicht?" Kurz war sie enttäuscht. Das kleine Abenteuer hatte ihr gefallen und sie vermutete, dass der Wolfsjunge noch immer bei ihr Zuhause war und die ganze Bude vollstank.

Berenike

Plötzlich wurde Ari so .. bedeutungsschwanger. Hatte man Nike nicht gesagt, dass Menschen so wenig mit ihrem Inneren zutun haben, dass sie ihre Gefühle erst finden und verstehen mussten? Sie war beeindruckt von der Offenheit seiner Innenwelt und lächelte milde. "Aus schlechten Dingen entstehen Gute, so sagt man doch. Aber das Schlechte hat auch seinen Wert -" Sie öffnete das Fenster und zog die Luft ein. Naja, das was man Luft nennen konnte. "Ich bin dir sehr dankbar, dass ich hier wohnen darf - das wird bestimmt toll."
Kurz darauf ging er zurück in das Wohnzimmer und beschäftigte sich mit seinem Aquarium. Nike sah interessiert zu, drehte dann kurz ihren Fuß verlegen auf dem Boden und legte ihren Kopf beiseite: "Ich glaube, ich werde jetzt zurück in die alte Wohnung gehen und packen."
"Sehen wir uns heute Abend?", fragte sie dann. "Ich könnte meine Pflanzen schon hinstellen und wir könnten .. ich weiß nicht -" Was machten Menschen denn so? ".. uns näher kennenlernen und vielleicht könntest du mir helfen, ein paar Möbel zu besorgen."

"Er ist Schattenwanderer und verpisstsich die meiste Zeit, seit wir beim Tantchen wohnen." erklärte er und klopfte seine Kleidung aus, an der ebenfalls Ruß klebte. "Ich bemerke den Geruch kaum noch... " Selbst für (annähernd) menschliche Nasen war der Geruch des Krauts in der Konzentration wie es im Haus seiner Tante der Fall war nicht mehr angenehm.
Kein bisschen.
"Ach, kein Ding. Ich musste davon unheimlich viel machen, für meine letzte Übung..." Er schnippste nach seinem Besen und setzte sich lässig darauf. "Eigendlich schon... aber wenn ich hier bleibe muss ich Tantchen noch mit ihrer Stinkebrühe helfen... Also wenn sie was lustiges einfällt. Wir könnten auch einfach rumfliegen, aber das wird irgendwann selbst mir zu langweilig... Außerdem muss ich immer aufpassen, dass uns keiner sieht... "
Ikarus maunste und sprang ihm auf den Schoß. "Ich glaub er will auch nicht hier bleiben. Der Hausdämon von meinem Tantchen ist ein fürchterlich alter, übellauniger Uhu... Ikarus mag ihn nicht besonders. Blöderweise muss ich erst den 2. Grad schaffen, bevor ich mir mein eigenes Haus bauen kann... " Er verdrehte die Augen. "Und dann beschweren sie sich, dass wir nicht ausziehen und es nicht hinbekommen unabhängig zu werden..."


Er lächelte leicht bei ihren Worten. Noch konnte er nicht ganz an eine Verbesserung glauben, dafür saß der Schmerz noch viel zu tief.
"Oh, klar , natürlich... Ich wollte dich nicht hier festhalten oder so... " Auf ihre Frage nickte er. "Klar. Ich glaube es bringt nichts, wenn ich hier alleine sitze... und für deine Pflanzen und dich steht meine Tür ab jetzt immer offen..." Außer vielleicht die Badezimmertür, wenn er badete. "... Und das mit den Möbeln bekommen wir auch hin. Viele Leute verschenken Sachen die sie nicht mehr haben wollen..."
Er verabschiedete sich mit einer etwas unbeholfenen Umarmung, weil Menschen das anscheinend taten, wenn sie sich etwas länger kannten.
Danach ging er zurück in sein Bad mit 2 Stücken Kuchen, auf die er Salz gestreut hatte, aß sie und sang in den Pausen traurige Herzschmerz-lieder..."

Kit

Für einen kurzen Moment stutzte die Dämonin und verzog das Gesicht zu einer überlegenden Mienen und schürzte die Lippen. Warum wollte eine Hexe ersten Grades mit einem Dämonenwesen .. den Tag verbringen? Außerhalb von Goth-Communities und anderen verrückten Menschengruppen hatte niemand wirkliches Interesse an solchen wie Kit. Nicht, dass es keinen Spaß machen würde, aber irgendwann wandte sich ein Dämon immer gegen seine Begleiter. Ob aus Langeweile oder weil irgendwo ein Vorteil für sie da war. Die treusten Freunde waren Dämonen nun wirklich nicht.
"Klar ..", sagte sie dann, immer noch ein bisschen misstrauisch. Da musste doch irgendein Profit für diese merkwürdige Hexe dabei sein. "Was machen Hexen denn so aus Spaß? Also ich meine wir können auch zu mir fliegen, wenn du auf verdrogte Werwolfe stehst und ein bisschen interkulturellen Austausch spielen", grinste sie und sah zu wie der Hausdämon auf den Schoß sprang und bereit zum Abflug war. Hausdämonen waren ihr schon immer ein Rätsel und zeigten ihr nur, wie schnell man solche mächtigen Wesen versklaven konnte. Zu vergleichen mit einem freilebenden Wolf und einem domestizierten Corgi.
"Naja, aber wie alt kannst du schon sein? Ich bin mit 120 ausgezogen", lachte sie und machte Anstalten, sich auf den Besen zu setzen, wenn auch sie noch kein Ziel festgelegt hatten.

Nike

Sie hatten sich mit einer plumpen Umarmung verabschiedet und Nike war zurück in ihr Übergangsdomizil gegangen. "Huh, das lief ganz anders, als erwartet", sagte sie zu sich selbst und streckte sich. Die kleinen Tattoos auf ihrer Haut begannen sich zu bewegen und die Pflanzen schienen auf ihrer Haut zu wachsen. Sie seufzte erleichtert und ließ sich auf das Bett fallen.
Kurz sah sie an die Decke und wünschte sich die Baumkronen herbei. "Die Stadt ist so komisch .. Menschen sind merkwürdig. Aber ich hab jetzt einen Platz", murmelte sie und tastete mit der Hand nach ihrem Handy.

Sie schrieb ihrem einzigen Freund in dieser Stadt und musste kaum mehr als ein paar Sekunden auf eine Antwort warten:

Lol? Sie runzelte die Stirn.

"Mhhh Werwölfe auf Drogen, das muss wunderbar sein." Meinte er und schüttelte den Kopf. "Nee, lass mal. Ich bin blöderweise zu menschlich, als dass ich gerne mit etwas Chillen möchte dessen Speichel ansteckender ist als Corona. Wir könnten ihn natürlich mit Eisenhut ärgern..." Er überlegte einen Moment. "Naja... alle Hexen die ich kenne sind irgendwie... alt und schrullig... oder meine Mom. Sie experimentieren mit irgendwelchem Zeug, wühlen in Gärten Herum und stricken Socken... Wirklich langweilig wenn du mich fragst."
Er half ihr auf seinen Besen und stieß sich locker vom Boden ab, gemächlich entfernten sie sich von der Lichtung.
"120... ja Dämonen altern langsamer als Hexen in ihren jungen Jahren. Ich bin nicht mal 25." Er hatte gerade zu Ende gesprochen, da knallte es unter ihnen. "Oh neee... ihr ist bestimmt wieder der Kessel explodiert... Ich muss dringend diese Prüfung schaffen, damit ich ausziehen kann..."
Er flog wieder auf die Stadt zu, dort gab es immer irgendetwas, dass man anstellen konnte. Und wenn man nur Leuten von oben auf den Kopf spuckte. Und Hexenspucke klebte wenn sie nur weit genug flog...
"Und was macht man sonst so als Dämon? Wie waren die letzten 20er?" Er spuckte einem rechten Wahlheini auf seine Glatze. "Hehehe... blöder Nazi..."


Ari verbrachte den Rest des Tages in Selbstmitleid. Maven hatte anscheinend etwas vergessen und kam nochmal zurück zur Wohnung. "Du sitzt nicht ernsthaft in der Badewanne und schmollst. Mal ehrlich..." Sie knallte ihren Schlüssel auf den Schrank im Flur und dann die Tür zu. Er zupfte unglücklich an seiner Flosse. Er hätte auf seinen Das hören sollen. Menschen machten nur traurig. Sie schmissen Müll ins Meer, fuhren mit lärmigen Dreckschleudern darauf herum und brachen Herzen...
Gegen Abend leerte er die Badewanne und trocknete sich ab. Es dauerte ein paar Minuten und er hätte seine Beine wieder.
Ein gutes hatte Mavens Besuch, er könnte Nike direkt den Schlüssel geben.
Im Wohnzimmer klappte er schonmal seinen Laptop auf und begann nach Möbeln zu suchen. Seine Anzeige hatte er schon wieder entfernt. Es hätte sich eh nur so ein Creep gemeldet, der meinte er würde die komplette Wohnung zahlen, wenn sie mal 'Ein paar schöne Stunden' miteinander verbringen würden. Mittlerweile hatte er verstanden, dass es dabei nicht um ausgedehnte Spaziergänge und besuche in der Robbenaufzuchrsstation ging....
Irgendwann landete er auf YouTube und schaute sich Nori knuspernd eine Doku über Walhaie an.

Kit

"Ansteckend? Ich hab so oft mit dem geraucht und ich hab noch immer all meine Dämonenfasern", sagte sie grinsend. Sie wusste, dass Menschen anfällig waren, aber dachte immer, dass Hexen hier und da ihre occulte Immunität hatten.
Kit erschrak sich und wankte erneut ein wenig auf dem Besen. Nicht unbedingt wegen der Explosion, zwar schon ein bisschen, aber vor allem, als er sein Alter offenbarte. "Du bist nichtmal 25? Du bist ein Baby!", rief sie aus und schien wirklich schockiert zu sein. "Ich fliege mit einem Baby und seinem Haustier herum, oh weh Mutter Lillith", begann sie zu übertreiben und grinste dann.
"Okay, was musst du denn bei dieser ominösen Prüfung schaffen? Kann man dir da gegen einen kleinen Gefallen helfen?", fragte sie mit einem Haifischgrinsen und beugte sich über seine Schulter. "Ich kenne da einen uralten aber unglaublich charismatischen Dämonen aus Japan", grinste sie. "Und sie hat zufälligerweise ein bisschen Zeit für Abenteuer."
Als sie wieder über die Stadt flogen, sah sie hinab und wunderte sich, warum noch niemand die Polizei rief. Sie bezweifelte, dass der Besen autorisiert war.
"Die letzten 20er? Du meinst, die goldenen? Ja, für mich super. Ich war Affäre eines Adligen und hab mir mein Leben finanzieren lassen, bis er hässlich wurde und danach bin ich ein bisschen umhergereist", erzählte sie im Schnelldurchlauf. "Diese 20er finde ich deutlich spannender."
Dann jauchzte sie auf! "Hey, du bist doch Hexe! Wie wärs? Soll ich dich Grünschnabel in die Alraunengasse mitnehmen? Ich wette zwei gesammelte Seelen, dass du noch nie in einer Opiumhöhle warst oder einen Cage-Fight zwischen einem Vampir und einem Minotaur gesehen hast", sagte sie voller Enthusiasmus. "Das ist mein Geschenk an dich: Die korrupte Unterwelt der Mystischen Wesen."

Nike

Sie hatte ihren Freund angerufen und feststellen müssen, dass er nicht ganz nüchtern war. Sie spürte einen vehementen Schmerz in der Brust und entschloss sich, ihn nicht allein zu lassen. "Ich komme vorbei, gibst du mir die Adresse?", hatte sie gefragt und keine halbe Stunde später stand sie vor einer unbekannten Wohnung und ließ sich von einem Menschen hineinlassen. Der junge Mann hatte rote Augen und umarmte Nike zur Begrüßung ein bisschen zu lang. "Richtig geile Tattoos - wenn meine Mitbewohnerin die sieht, wird die vor Freude quietschen", sagte er und führte sie dann ins Wohnzimmer, welcher von oben bis unten voller hellem Qualm war. Ihr blieb kurz die Luft weg und sie öffnete das Fenster. Sie sah Mali auf dem Sofa liegen und paffen. "Mali ..", sagte sie bedauernd und legte sich zu ihm aufs Sofa. Seine Augen waren zusammengekniffen und er bewegte sich nur langsam. All seine Wolfssinne waren auf stumm geschaltet. Vermutlich auch all seine klaren Gedanken. "Was macht denn das kleine Bäumchen hier?", fragte er und strich ihr über den Kopf. "Dich nicht alleine lassen. Was ist denn passiert?"
Und Mali erzählte die Story von seinem Rausschmiss. Er hatte noch bei seiner älteren Schwester gewohnt, die aber genug hatte von seinen Drogengeschichten und den ständigen Eskapaden. Nachdem sie heute einen beachtlichen Vorrat entdeckt hatte (was nicht schwer war, schließlich war sie auch ein Werwolf und hat ihn beim Eintritt gerochen), hatte sie ihn rausgeschmissen und gesagt, er könne als Straßenhund sein Leben leben oder clean werden und zurückkommen.
"Oh Mali .."