Das Herz der Nacht

"Höflichkeit ist eine Tugend, die die Menschen nicht besitzen.", rezitierte Lucian und hob ihr Kinn etwas höher, als sie die Waffen im Mondlicht blitzen sah. Ihr Blick wanderte nur kurz zu Andrew, der wie gelassen an einem Grabstein lehnte. Die arme Marry, weiß sie doch gar nicht, was vor ihrem Grab geschieht.
Ich könnte auch dort liegen, während Menschen sich mit Untoten duellieren., dachte das junge Mädchen und fuhr sich unwillkürlich über die Lippen. Das war der Augenblick, in dem Pablo einen Schritt nach vorne ging. "Wir rennen schon nicht weg.", lachte Lucian, als sie seine abwartende Haltung bemerkte. Auch Jules, die Lucian schon von Anfang an nicht mochte, spannte all ihre Muskeln an.
Lucian lehnte sich weiter nach vorne und blickte Jules direkt in die Augen. Dann machte sie eine ruckartige Bewegung mit dem Körper, blieb jedoch auf der Stelle. Lachend bebte das Vampirmädchen, als Jules menschlicherweise zusammenzuckte.

Davis runzelte die Stirn. Diese ganze Bewegung erinnerte ihn an Kinder, die sich gegenseitig erschrecken. Wieso griffen sie denn nicht einfach an? Es war klar, dass die Jäger, auch wenn sie Waffen hatten, den Kürzeren gezogen hatten.

Jules was es innerlich peinlich, sich doch so leicht erschrecken zulassen. Aus dem Augenwinkel resignierte sie das Pablo sich an seiner Hosentasche zuschaffen machte und etwas herauszog. Im ersten Moment war es etwas Metallisches,dann sah sie den Zapfhahn oder sowas in der Art. Eine Bombe?! Vorsichtig glitten Pablos Hände über den kleinen Gegenstand und zogen daran. Dann ertönte ein leises summen und Gas trat heraus. Jules zog sich die Arme vor die Augen um nicht das Gas in die Augen zubekommen. Eine Gasbombe,also.
Jules war leicht überrascht über diese Taktik, zumal Pablo ihnen nichts davon erzählt hatte. Dann war ein Schuss zuhören,hatte Davis oder Pablo einfach auf was gezielt?

Lucian sprang instinktiv auf einen hohen Grabstein. Eine Bombe?! Wie hinterhältig Menschen doch sein konnten. Die können sich abschminken, dass ich noch süß und nachsichtig bin.
Die Vampirin schloss ihre Augen. Das Gas brannte und trieb ihr die Tränen in die Augen. Mit einem Arm schirmte sie diese ab und suchte nach Andrew. "Andrew, ich habe jetzt keine Lust mehr. Wir greifen gleich an.", knurrte sie leise, wissend, dass es Andrew hören konnte.
Die Rothaarige wartete nicht auf seine Antwort. Sie rannte nach vorne, verdeckt vom Gas, das sich zu dichten Rauch gewandelte hatte, und setzte zu einem Sprung an. Sie konnte das pulsierende Blut unter der Haut der Jäger riechen.
Plötzlich hielt sie in der Bewegung inne. Ihr Körper war auf einmal steif, zuckte. Lucians rote Augen weiteten sich. Wieso konnte sie sich nicht bewegen? Ihre Gedanken rasten, während ihr Körper zusammen krampfte und auf den Friedhofboden fiel, wenige Meter von den Jägern entfernt. Erst dann kam der Schmerz. Wie tausende Dolchstiche breitete sich der Schmerz durch ihren Bauch.

Davis fluchte. Woher hatte er diese Bombe? Das anfängliche Gas schirmte den Kampfplatz als Rauch von Davis ab. Dann hörte er einen Schuss. Er umklammerte seine Waffe. Es war Pablo gewesen.
Die Kugel hat ihr Ziel getroffen, wurde im klar, als der Rauch sich lichtete und ein Mädchen zuckend auf dem Boden lag. Ihre Haare verdeckten ihr schmerzverzerrtes Gesicht, doch das helle Kleid, das sie trug und einem Brautkleid im Entfernten ähnelte, sog das Blut, dass zwischen den Händen des Mädchens ronn, ein.
Nichts Gefährliches lag mehr in der Vampirin und Davis Herz zog sich zusammen.

Pablo hatte sich genau eingeprägt wo sich die Vampirin aufhielt. Er wartete einige Augenblicke und setzte dann die Waffe zum Schuss an. Sie traf ihr Ziel perfekt, denn als sich der Schleier löste lag die Vampirin auf dem Boden. Pablo senkte die Waffe einwenig und trat einige Schritte auf das Mädchen zu. Der Wind strich ihr Strähnen aus dem Gesicht. Ihre Augen waren ebenfalls rot, aber nicht so rot wie das Blut. Pablo grinste leicht keck und Begutachtete sie. "Wer ist wohl hier Stärker?" fragte er dann am Rande, nebenbei tauschte er die leere Munition gegen eine volle aus.

Andrew konnte das nicht verstehen. Lucian war eine schlaue Vampirin und dennoch wurd sie getroffen. Wie ging das? Keiner konnte etwas erkennen. Er sah wehleidig zu Lucian hin und zeigte dann kurz seine Rasiermesser scharfen Zähne. Dabei kam ein knurren aus den tiefsten seiner Kehle und er setzte zum Sprung an. Seine Zähne wollten sich in das Fleisch des zweiten Jägers jagen.

"Hättest du .. deine Waffe nicht .. würde ich dir die Kehle zerreißen.", presste Lucian zwischen ihren Zähnen hervor. Ihr Herz schlug heftig gegen ihren Brustkorb und es fühlte sich so an, als würde ihr Körper gleich zerspringen. Sie schloss die Augen vor Schmerz und keuchte. Das Metall bereitete ihr einen solch hohen Schmerz, dass sie die Zähne aufeinander pressen musste.
Alles in ihr schien zu schreien, aber kein Schrei drang aus ihrem Mund. Ihr angekratzter Stolz verbot es ihr.
Hinter ihr hörte sie das Knurren von Andrew. Ein panischer Gedanke kam in ihr hoch. "Andrew. Pass .. auf!", flüsterte sie mit Anstrengung und wusste, dass sein hochsensibles Gehör ihre Worte hören konnte. "Renn weg."

Davis ging mit langsamen Schritten zu Jules und Pablo. Dabei vermied er es das Mädchen am Boden anzublicken. Spürten die anderen denn nicht Mitleid?

Jules bemerkte wie Davis auf Sie und Pablo zuging."Du hättest mich eigentlich auch so zerreißen können."Pablos Stimme entwich keinen Mitleid."Außerdem stell dich nicht an.",redete er dann frei hinaus,"dieser Schmerz hält nur für ein paar Minuten an und dann kann unser Kampf weiter gehen."er beugte sich zu dem Mädchen hinab und starrte ihr direkt in die eiskalten Jägeraugen."Das war nur der Anfang.".

Andrew stürzte sich auf Jules,da sie als einzigste schien die im Moment auf nichts achtete.Er warf sie zu Boden und sie beide rollten einige Meter.Er drückte ihre Arme zu Boden,sodass Tränen des Schmerz aus ihren Augen quoll.Sie versuchte nach ihrer Waffe zugreifen,aber beim abrollen durch den Sturz und dazu mit dem Vampir am Körper verlor sie die Pistole.Sie wandte ihr Gesicht von den scharfen Zähnen ab und versuchte nach ihrer Waffe zublicken,die sie einige Meter von sich weg fand.Wenn ihr Arm einfach nur ein Stück länger wäre.

Als das Gesicht von Pablos sehr nah war, spuckte Lucian ihm in die Augen. Kurz darauf krümmte sie sich erneut vor Schmerz. Die Wunde fing langsam an, sich wieder zu schließen, doch das kostete sie viel Kraft und einige Blutreserven. Ihre Augen wurden beim jeden Ziehen roter. Blutdurst kam mit jedem Schmerz in ihr mehr und mehr hoch. Sie hasste das Gefühl, wenn sie keine Kontrolle mehr über ihr Verlangen hatte.

Davis sprang geistesgegenwärtig auf Jules zu. Er stieß den Vampir mit seinen Schultern beiseite und nachdem er wieder zum stehen gekommen ist, zog Davis seine Waffe. Der Vampir stand ihm gegenüber und es wäre ein Leichtes, einfach in sein Herz zu schießen. Er drückte ab. Doch die Kugel flog an den Grabstein hinter den Vampir.
Davis presste die Zähne aufeinander. Doch im Inneren war er froh, dass er nicht getroffen hatte.

Pablo kniff instinktiv die Augen zusammen,für eine Weile.Komm,zeig dein wahres Ich,meinte Pablo zu sich geistlich und drehte sich einmal langsam im Kreis, um zusehen wie sich Jules und Davis anstellen.Als Pablo mit bekam wie Davis Schuss daneben ging war er leicht enttäuscht,denn Davis war sonst ein guter Schütze.

Andrews Jägeraugen folgten der Munition,die an ihm vorbei zischte und in das Grab der armen Frau, weswegen auch immer Sie gestorben ist."Hm,daneben getroffen."sagte er abwegig.Dann suchten seine Augen wieder nach seiner Beute und fand Sie. Sie fixierten die beiden jungen Menschen und schätzen schnell die Umgebung und die Entfernung ab.Er würde sich rächen,Lucian ebenfalls.Sie beide würden nicht so leicht aufgeben,wozu sind denn Vampire auch so gute Killermaschinen?

Die Chance nutzend sprang Lucian mit größter Mühe auf. Ihr Körper zitterte. Vor Schmerz und Verlangen. Das letzte Blut aus ihrer Wunde verteilte sich auf ihrem Kleid. Mit einem lauten Fauchen, vom Mädchen unwillkürlich ausgestoßen, umschlang sie den Hals von Pablo. Ihre Fingernägel gruben sich in seine Schultern und ihr Zähne gruben sich in seinen Hals.
Sofort erfüllte das Mädchen eine Explosion; Verlangen, Durst, Rache, Begehren. Die tierischen Triebe, die jeder Vampir beherbergte, hatten Überhand und ihre Vernunft war wie ausgelöscht.

Davis schüttelte anscheinend frustriert den Kopf. "Ich will euch nichts tun.", knurrte er und umfasste die Waffe stärker.

Pablo warf sich mit der Vampirin zu Boden. Schmerzen durchzuckten ihn,aber er biss die Zähne zusammen.
Schreien wollte er nicht, aber schießen konnte er auch nicht,denn seine Waffe lag einwenig zu weit weg.
Dann fiel ihm das kleine Jagdmesser ein,dass er in seiner Hosentasche bei sich trug. Pablo kniff die Augen zusammen der Schmerz war höllisch und diese Wunden realtiv tief. Mit Mühe zog er das kleine Messer aus seiner Hosentasche und stach dem Vampir in die Schulter. "Schmerzen?" er biss dabei die Zähne zusammen,nicht das vielleicht doch ein Schrei hinausbrach.

Andrew war leicht irritiert. "Was tust du denn hier?" er ging einen bedrohlichen Schritt auf sein Opfer zu.
Vielleicht würde er ihn verwandeln zu einen wie sich und Lucian? Wenn der Junge schon ihnen nichts antun will,wäre das eine Bereicherung für ihren Clan. Nochmals trat Andrew einen Schritt nach vorne und seine langen Finger verkrampften sich.

Mit einem schmerzverzerrten Keuchen packte die Vampirin, die auf der Brust des Mannes saß, den Dolch in ihrer Schulter und zog daran. Mit einem knackenden Geräusch, denn ihr Knochen wurde dorchbohrt, zog sie diesen aus ihrem Körper. Scharfer Schmerz schoss durch ihren Arm und ihre Oberkörper. Kurz war sie durch diesen benebelt und hörte die Worte Pablos nur dumpf.
"Denkst du, wir fühlen nichts, du elendiger Bastard?", knurrte sie und beugte sich zu seinem Gesicht runter. Mit einer schnellen Bewegung stieß sie seinen Dolch knapp neben sein Ohr. Von ihren Lippen tropfte sein Blut auf seinen Mund. "Wir fühlen genauso wie ihr; Hass, Wut, Schmerz, Trauer, Liebe."
Erneut beugte sie sich zu seinem Hals und bohrte ihre Zähne in sein Fleisch.

Davis hielt die Waffe schussbereit in der Hand. Bei jedem Schritt des Vampirs wich der Junge zurück. "Ich will euch wirklich nichts tun.", sagte er nur wieder, ohne auf die Frage einzugehen. "Ich hasse dieses sinnlose Morden."
Es tat gut, seine Seele auszuschütten, auch wenn es ein Vampir war, eigentlich sein Todfeind, dem er seine Zweifel ausbreitete.

Pablos Ohren schmerzten leicht bei dem knackenden Geräusch der Knochen des Vampires.Dann sah er in diese tötlichen Augen und hörte diese dunkle Stimme,die ihn beleidigte."Dennoch muss man nicht beleidigen." und wieder bohrten sich diese scharfen Zähne in die Haut des Jägers.Erneut biss er die Zähne zusammen.
Ihr Duft war betöhrend,aber ihr Biss war schmerzlich."Liebe?Trauer?"Pablo glaubte nicht recht zuhören.
"Woher wollt Ihr davon wissen?"keuchte er.

Jules stand zwischen zwei Stühlen.Einerseits war da Davis der bedroht wurde und andererseits Pablo der schon auf dem Boden lag.Sie überlegte,ihre Gedanken rasten.Sie fing an sich zu bewegen und ließ einen Schuss ertönen,der den Körper der Vampirin leicht verfehlte.

"Warum bist du denn hier?" Andrew wollte auf den Jungen einreden,weil wer weiß,vielleicht ist er ein potenzieller Vampir?Die Waffe,zwar weit entfernt,aber auf Andrews Brust gerichtet,nun handelte Andrew Blitzschnell.Er sprang in einem Satz nachvorne,riss den Arm mit der Waffe in der Hand rum und biss in den polsierenden Hals des Jägers.Seine Augen färbten sich je mehr Blut er aufnahm,aber Andrew durfte nicht zuviel trinken,denn ansonsten würde der Junge sterben und das wollte er nicht.

Lucian erfüllte ganz und gar das Blut ihres Opfers. Nur noch sein Körper, seine Stimme, sein Blut existierte. Ein Orkan hätte neben ihr wüten können, es wäre ihr egal gewesen.
Als er wieder seine Stimme erhob - sie klang fahl und ziemlich kraftlos -, hielt sie inne und hob den Kopf. Er wurde recht blass. Wenn sie so weitermachte, würde sie ihn noch umbringen.
Sie sah ihm in die Augen und lauschte seinen keuchenden Worten. "Wir haben auch mal gelebt - schon mal daran gedacht? Nein, ihr Menschen könnt ja nicht klar denken, wenn ihr in unseren Fängen seid.", sagte sie abfällig. "Bevor ich das wurde, was ich bin; ein Monster, war ich ein unschuldiges Mädchen, dessen Herz oft gebrochen wurde. Jeder Vampir war mal etwas rein Menschliches. Und auch jeder Vampir hat auch jetzt noch Gefühle. Wie könnte ich euch Jäger denn hassen, hätte ich keine Gefühle?" Ihr kehliges Lachen erfüllte den Friedhof. Doch ein Schuss verwandelte ihr Lachen zu einem Knurren. Ihr Körper war auf einmal angespannt und sie blickte zu Jules. Sie stand nicht von Pablos Brust auf, denn Lucian wollte sich nicht von ihrem Opfer trennen.
Diese ganze Situation gab ein Spektakel für die Vampire des Clans im Hintergrund.

Davis hatte es nicht kommen sehen, aber er hätte sich in diesem Moment ohrfeigen können für seine Dummheit. Hatte er an das Mitleid des Vampir appellieren wollen? Das hatte er davon. Er würde beim lebendigen Leibe ausgetrunken.
Der Schmerz schoss durch seinen Körper, doch auch ein Gefühl der Ekstase erfüllte ihn. Er hatte davon gehört: Vampire hätten ein besonders Gift in ihrem Speichel, das deren Opfer willig und sogar euphorisch machte.
Der junge Mann keuchte. Sein Körper zog sich zusammen. "Wieso?", brachte er noch hervor zwischen zusammengebissenen Zähnen.

Pablo sah sie an. Seine Augen trüb,seine Haut blass und seinen Stimme kraftlos."Warum?" kam es noch aus ihm heraus,bevor die Vampirin einen weiteren Schuss erlitt.Pablo drehte langsam seinen Kopf herum,es war pure Anstrengung für ihn,aber er wollte sehen wer da geschossen hatte.Es war Jules die ihm zur Rettung kam und er war leicht glücklich darüber.

"Runter von ihm,du Biest." Jules Stimme war gefasst,sie hatte auch keine Scheu einen weiteren Schuss ab zulassen.Ihre Finger umklammerten erneut den Hahn der Waffe und ziehten daran,sodass ein Ohrenbetäubendes Geräusch über den Friedhof schwallte.

"Wenn man nicht vorsichtig genug ist."hauchte Andrew in den Nacken des jungen Mannes.Er dürfte ja nicht zuviel trinken,nur soviel das die Augen des Jungens wässrig werden.Nach einigen Minuten wandelten sich die Augen und Andrew ließ von seiner Beute ab.Mit seinem Handrücken wischte er über seinen Mund und schaute auf Davis hinab.Der Junge krümmte sich vor Schmerzen,er war mittendrin in der Verwandlung.

Lucian hatte sich gerade noch ducken können; die Kugel schoss an ihrem Ohr vorbei.
"Biest?" Lucian erhob sich von Pablos Brust. Sie wankte leicht, berauscht vom Blut.
Mit einem kraftvollen Tritt, verabschiedete sie sich von dem Mann am Boden und näherte sich dem Mädchen vor ihr.
"Sag mir, woher rührt dein Hass meiner Rasse gegenüber?" Ihre zarten Lippen verzogen sich zu einem unschuldigen Lächeln, wäre da nicht das Blut, dass aus den Mundwinkeln trat.

Davis Körper sank zu Boden. Er spürte den Boden unter seinem Rücken, doch der Schmerz in seinem Körper betäubte alles andere. Es war, als brannte ein großes Feuer in ihm und machte ihn nieder.
Sein Brustkorb hob sich, als ein Schrei aus seinem Mund drang. Es war der Schrei eines Mannes, der unerträgliche Qualen litt.
Seine Lungen brannten, sodass er nicht mehr atmen konnte und seine Finger sich in die Erde bohrten. Tausende Gedanken, einige schlimmer als die anderen, rasten durch seinen Kopf.

Lucian drehte sich zu Davis und Andrew um, als der Noch-Mensch schrie. Dann sah sie grinsend zu Jules. "Du stehst hier seelenruhig, während dein Jägerfreund stirbt und zu einem von uns wird? Ich wusste ja, dass ihr Menschen rückgratslos seid, aber das ist .. animalisch."

Durch den Tritt der Vampirin rollte Pablo zu Seite,als er anhielt drückte er seine Hand gegen seine Wunde.
Das Blut lief über seine Hand und seinem Handgelenk. Als er sich aufrappeln wollte sah er sie, die anderen Vampire wie sie seelenruhig am Waldesrand standen und sich alles ansahen. Monster, zischte es durch seinen Kopf.

Jules blickte sich ebenfalls nach Andrew und Davis um, wobei sie frage von Lucian ignorierte. Davis schrie sodass es Jules Herz schmerzte und es für sie anfühlte als wenn sie das durch lebte. Lucians Stimme reiste sie aus ihren Gedanken. "Ihr seid nicht besser." meinte sie bissig und schritt auf die Vampirin los. "Wie soll man sich entscheiden können? Sag mir wie? Wenn zwei angegriffen werden!?" wollte sie von dem Mädchen wissen.

Während Lucian und Jules sich unterhielten konnte Andrew die Änderung der Augen sehen und ließ von seinem Opfer los, Anfangs wird es schwer für den jungen Davis werden sich zu kontrollieren,aber Jonathan wird es ihm beibringen. Andrews Killerzähne kamen zum Vorschein als er lächelte und dem Jungen seinen Freiraum gab.

Pablo blickte sich um, einerseits die Vampire am Waldrand und andererseits die Vampire auf dem Friedhof. Da Davis nicht mehr zu ihnen gehört entschied Pablo sich schnell und rannte auf Jules los. Er packte das Mädchen an ihrem Pullover und zog sie hinter sich her,als sie einem Grabstein näher kamen stoß er sie dahinter und versteckte sich selbst hinter einem.Die Dunkelheit brach immer mehr herein und bald wird hier die Finsternis herrschen.

Davis Köper zog sich von Krämpfen in die Länge und zog sich wieder zusammen. Auf einmal jedoch erstarrte der junge Mann. Nicht einmal sein Brustkorb hob und senkte sich. Alles war starr und nichts zeugte vom Leben.
Rote Augen kamen unter den bleichen Augenlidern hervor, als wieder Regung in Davis kam. Unter Keuchen und Stöhnen erhob sich Davis und stütze sich auf seine Ellenbogen, den Kopf hängend.

Lucian fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. "Wieso versteckt ihr euch hinter Grabsteinen?", lachte sie, nachdem die anfängliche Überraschung verflogen war. "Denkt ihr euer süßer untoter Freund kann keinen geweihten Boden betreten?" Mit einem Blick zu Davis lachte sie erneut.

"Wir müssen weg hier." flüsterte Pablo zu Jules rüber,womit sie mit einem nicken darauf erwiderte und zu Davis blickte und sich die Verwandlung ansah. Wie sich der Junge zusammenzog und wieder streckte,aber dann nach wenigen Sekunden hörte es auf und Davis´s Augen zeigen einen rötlichen Schimmer.

Andrew ging zu Davis hin und legte ihm Freundschaftlich die Hand auf die Schulter. "Magst du Jagen,mein Freund?" seine Stimme lässt einen friedlichen Klang von sich vernehmen. Er war Stolz über seinen Triumph gegenüber den Jägern.

Lucian ließ die beiden Jäger nicht aus den Augen - sie ging näher heran und leckte sich die spitzen Zähne.
"Geschockt?", fragte sie, als sie Jules ansah, was sie so anstarrte. Es war sichtlich erschreckend für sie zu sehen, wie ihr Jägerfreund ein Monster wurde. Und vielleicht hatte sie sich ja in in verguckt, bevor er in die Fänge der Vampire geraten war?

Davis brachte keinen Ton hervor. Das Einzige, was aus seiner Kehle kam, war ein raues Knurren und Keuchen.
Sein Körper hatte viel Blut verloren und er brauchte es für die Verwandlung zurück - um dies zu fördern, verspürte der "neue Vampir" einen nie dagewesenen Durst.

Jules wich fast der Atem aus den Lungen, wenn sie nicht gewusst hätte das Vampire Wesen der Nacht sind und es sich deswegen zu verstecken erst nicht lohnt. "Einwenig." knurrte das aufgewühlte Mädchen und stand hinter dem Grab auf, fest umklammert ihre Pistole. Leise hörte sie das Knurren von Davis, aber ihre Augen ruhten auf Lucian.

"Mein Freund.", Andrew näherte sich dem Vampiren, der durstig zu sein schein," hol dir was du benötigst.".
Scharf war seine Zunge und seine Stimme voller Siegergefühle. Davis so zusehen war eine Bereicherung für ihren Clan und das spürte Andrew. "Du brauchst nur zu gehen, dann ist dieser schreckliche Durst vorbei." Andrew will den Jung-Vampir dazutreiben wozu er erschaffen wurden ist.

Lucian beugte ihren Kopf von den Menschen weg, als hätte sie auf einmal einen üblen Gestank wahrgenommen. Das Gegenteil war eher der Fall, doch sie hätte nie zugegeben, dass sie schon wieder, vom aus der Wunde tropfenden Blut des Vampirjägers so angezogen wurde.
Die Vampirin wischte sich mit dem Handdrücken über die Lippen und drehte sich um. Sie ging einen Schritt beseite, damit auch ihr neuer Anhänger die beiden Menschen sehen konnten.

Davis hörte die verlockenden Worte. Sie stachen durch den dichten Nebel, der rot vor seinen Augen hing. Er verstand nicht, wieso sein Körper zitterte und bebte, wonach seine verdorbene Seele trachtete. Es war, als hätte jemand ihn selbst tief im Kopf gefangen genommen und nun hatten die Instinkte die Oberhand über ihn.
Dann spürte er, wie sich sein Körper erhob und zitternd auf den Beinen stand. Er spürte die neuen Muskeln unter der Haut: sie waren so stark und dehnbar. Er spürte, dass sein Körper um einiges kräftiger, widerstandsfähiger, schneller war. Aber das machte ihn nicht fröhlich, denn er wusste tief im Unterbewusstein, was jetzt geschehen würde.
Er ging holpernde Schritte nach vorne, er wurde vom süßlichen Geruch irgendeiner Substanz geleitet. Auf einmal stand jemand neben ihm. Sie war kleiner als er und als er beiläufig zu ihr hinuntersah, sah er rote Haare und ein blutdurchtränktes Kleid. Der Geruch stach ihm ins Hirn, aber es war das Falsche. Nein, nach diesem Blut verlangt er nicht. Es war Blut von seiner Rasse, wusste er instinktiv. Er brauchte anderes.
Sein Blick fiel auf zwei Weitere Gestalten vor ihm. Sie versteckten sich hinter einem Grabstein, oder versuchten es zumindestens. Eine davon hielt eine Pistole.
Ihn seinem Kopf schrie alles: Blut. Nein, das ist Jules! Doch Davis war von seinen niederen Instinkten geleitet. "Jules.", zischte er und spannte seine Muskeln an. Ein Sprung und er könnte trinken.
Er sprang. Er hätte ohne Schwierigkeiten auf ein hohes Haus springen können, stellte er fest, aber er landete auf dem Grabstein und ergriff das Handgelenk des Mädchens. Er drehte es um, sodass die Waffe hinfiel und er sie in seine starken Arme nehmen konnte.
"Verzeih", flüsterte er, kurz bevor er seine Zähne in die weiche Haut des Mädchens bohrte.

Pablo wusste nicht was er denken sollte, schließlich ist sein bester Freund gerade jemand anderes und wird es auch bleiben. Und erneut spürte Pablo diesen Hass über diese Kreaturen, es war einfach wie damals mit Jules Vater, aber er ist kurz nach seine Umwandlung gestorben. Leicht Kopf schüttelnd stand er da und beobachtete Davis und bemerkte wie Andrew dem jungen Vampir etwas zuflüsterte. Er legte leicht den Kopf beseite um genauer zu beobachten.

Auch Jules beobachtete das Geschehen weiter weg von ihr. Wie der junge Vampir sich aufrichtete und wie ihm was zugeflüstert wurde. Sie konnte nicht glauben das dieses Wesen nun Davis sein sollte.
Der Mann fing an auf sie und Pablo zu zugehen und sie zu fixieren. Seine roten Augen stachen aus der Dunkelheit hervor.Dann kam die Bewegung, seine Stimme und ein stechender Schmerz. Jules fing an zu schreien, sie konnte nicht anders. Es fühlte sich an als würde jemand mit Messer nach dir stechen und du kannst dich nicht wehren. Das Mädchen packte nachdem Handgelenk des Mannes und versuchte kräftig daran zuziehen, aber es regte sich rein gar nichts. Nochmals schrie das Mädchen aus Leibeskräften und eine Träne rollte über ihre Wange.

Kurz Gedankenversunken merkte Pablo nicht wie Davis auf Jules zusprang und das Mädchen biss, bis ihm der Schrei das verriet. "Davis!" entfuhr es Pablo mit bissiger Stimme. Schnell überlegte er was tun kann, aber so schnell fiel ihm nichts ein. Doch dann sah er es im Augenwinkel, die Pistole. Rasch lief Pablo auf das metallische Gestell zu und schnappte sie sich.

"Achtung!" Der Schrei der Vampirin war viel lauter, als die entsetzten Schreie der Jägerin.
Ihre Augen waren wie hypnotisiert immer auf Pablo gerichtet gewesen, so sah sie als erste, wie die Waffe auf einmal in seiner Hand lag. Sie hechtete mit großen Schritten auf den Mann zu und riss ihn zu Boden. Sie spürte seinen Körper unter ihr.

Davis hörte die Schreie seines Opfers. Sein Kopf sagte ihm, dass er endlich aufhören sollte. Es war Jules! Jules. Das Mädchen, das in ihm einen Beschützerinstinkt ausgelöst hat und, dass er anfing zu lieben. Und jetzt lag sie in seinen Armen, weinend, schreiend und seine Zähne steckten in ihrem Hals.
Doch sein Körper gab ihn nicht frei und verlangt nach Blut. Es war grässlich zusehen zu müssen, wie der eigene Körper jemanden zerstört, den man selbst liebt.
Auf einmal hörte er einen anderen Schrei. Er berührte nicht sein Herz, sondern seinen Körper, sodass die Arme das Mädchen freiließen und sie fallen ließ. Er duckte sich auf den Boden, bereit für einen Angriff und er sah, wie die Rpthaarige sich auf den Jäger stürzte.
Mit einem Blick hinter die Schulter vergewisserte er sich, dass Andrew da war. Er war sein Halt, seine Stütze, sein Schöpfer. Er wartete darauf, dass er wieder seine betörende Stimme hörte.

Während Pablo die Waffe in seinen Händen hin und her drehte wurd er von einer gewaltigen Kraft zu Boden gerissen. Durch den Aufprall fiel ihm die Waffe aus den Händen und mit einem Blick sah Pablo ihr hinter her.
"Ey." zischte Pablo und sah Lucian in die Augen.
Wieder schien es als würden Tonnen ihn auf den Boden drücken. "Komm runter." knurrte Pablo ärgerlich.

Jules sank zu Boden und war erleichtert,schnell versuchte sie davon zu krabbeln und hörte das knacken.
Es war das Geräusch der Waffe die auf dem Boden auf kam und einige Meter weiter weg von Pablo. Einen schnellen raschenden Blick nach hinten ließ sie sehen das Davis sich auf Andrew konzentrierte.
Sie schwank sich auf die Beine und lief zur Waffe hin.

"Mein Freund, hilf kurz Lucian und dann lass uns verschwinden." Andrew wusste das Davis nur auf ihn wartete. Auf ihn und seine Befehle. "Aber lass deinen "alten" Freund dabei am Leben." wobei Andrew einen Schritt zurück geht, denn im Kopf waren die Stimmen der anderen Vampire in seinem Kopf. Sie wollten auch, aber dann wär der Spaß zuschnell vorbei und außerdem wen hätten sie dann noch?

Lucia schüttelte den Kopf. Ihre roten Haare flogen wie Flammen, um ihr Haupt.
"Nein, Hase.", säuselte sie dann, legte eine blasse Hand auf seinen Brustkorb und verlagerte ihre ganze Kraft in diese Bewegung. Sie drückte die Handfläche immer weiter herunter, bis sie leises Knacken hörte.
Sofort riss sie ihre Hand theatralisch von Pablos Körper und sagte sarkastisch erschrocken: "Uups. Das muss sicher weh getan haben."

Davis nickte, obwohl es ganz so aussah, dass die kleine Vampirin keine Hilfe benötigte. Sie schien eher Spaß an den Schmerzen ihres Opfers zu haben.
Er ging mit ungelenken Bewegungen auf die Beiden, die am Boden lagen. Er legte eine schwere Hand auf die Schulter des Mädchens.
"Lass ihn in Ruhe. Bitte.", fügte er noch hinzu. Er begann mehr und mehr seine Instinkte zu verdrängen, aber immer noch, war er nicht Herr über seinen Körper.

Nochmals zog Pablo das Gesicht vor Schmerzen. "Ach,stehst also als Vampirin auf schnelle One-Nightstands?" meinte Pablo und versuchte leicht zu grinsen, was die Vampirin aber anscheinend nicht lustig fand.
Denn im nächsten Moment knackten seine Knochen,was erneut ein Schauer greller Blitze in dem inneren seiner Augen auslöste. "Biest." gurgelte er dann hervor, da ihm unter leidenen Schmerzen nichts mehr einfiel.
"Huh." Pablo resignierte zuerst nicht die andere Stimme, bis er Davis neben sich, oder eher auch über sich sah.

Jules sprang gekonnt die letzten Meter zur Waffe hin, entladete die leere Munition, drehte sich um und zielte zwischen Davis und Lucian. Fest den Finger am Abzug versuchte Jules möglichst nicht Pablo zutreffen und drückte ab. Das kleine Blech Metall schoss durch die Luft und brachte ein Ohrenbetäubendes Geräusch zum Vorschein, ein Glück das Jules das so langsam gewohnt war, ansonsten hätte sie sich sicherlich erschreckt.
Und tatsächlich ließen die beiden Vampire von dem Jäger ab und blickten sich um.

Andrew bemerkte als erster was da durch die Luft schoss und flitze hin zu Davis und Lucian, zog die beiden Vampire nach hinten. "Miststück." fluchte Andrew lauter als gewollt. Seine langen Finger bohren sich in Davis Schultern hinein und zogen den jungen Vampiren noch weiter nach hinten. Der junge Mann war seine Trophäe, und die wollte er nicht verlieren. Lucian war eine gute Kämpferin und ebenfalls Menschenhasserin, was er auch nicht missen will.