Das Geheimnis des Wasserskristalls.

"Wie kann man so einer Hündin vertrauen." spottete der Oiffizier leise,aber dennoch konnte Maurice es hören und warf seinem Untermann einen bösen Blick zu. "Jeder Mensch hat das Recht sich Vertrauen auf zubauen,mein Lieber Freund." kam es scharf von Maurice. Der erste Offizier hielt die Luft an, er hätte nich Gedacht das er es so laut ausgesprochen hatte. Leicht errötet dreht er sich zum gehen um und meinte dann noch:"Ich werde uns einen Kartenleser besorgen,euer Hoheit.".

MiaRa war nicht im Geringsten gekränkt. Das war nur eine Beleidigung von vielen, außerdem nicht wirklich ausgefallen. Das Mädchen drehte ihren Kopf dem König zu, nur um ihn wieder auf die Karte zu richten. Ob es auch Orte gab, die nicht auf dieser Karte eingezeichnet waren?
"Hoheit", sagte sie dann doch, als der Offizier durch die Tür gegangen war, "Ihr müsst mich nicht verteidigen." Mit einem angedeuteten Lächeln blickte sie von der Karte auf. Sie wusste nicht, was sie verleitete ihre Stimme zu erheben, aber das hatte sie ja nie wirklich von ihren Worten abgehalten. "Menschen haben viele Vorurteile über mich und mein Volk - und es stört mich nicht wirklich. Warum stört es dann Euch?" Die Rothaarige stand vom Stuhl auf fuhr sich mit der Hand über die Stirn, um ihre Haare von den Augen fortzuhalten.

Maurice drehte sich dem Mädchen zu und blickte sie an."Ich fand euer Volk schon immer interessant."log er sie an,denn er wollte nicht das jemand etwas über seine Vergangenheit weißt,bis auf der tote König.
Aber eigentlich war das auch keine Lüge,er fand das Volk ziemlich interessant.Stundenlang konnte er mit seinem Freund am Feuer sitzen und sich Geschichten erzählen lassen vom Rauschen des Windes.Wie er diese Zeiten vermisste."Wie lautet dein Name?"Maurice fiel auf das er dies sie noch nicht gefragt hatte.

"MiaRa.", sagte sie prompt. Das Mädchen drehte sich zu einem großen Fenster.
"Wann brechen wir auf, Hoheit?", fragte sie dann direkt und strich mit einer Hand über die Ornamente, die sich um das Fenster wanden. Ihr Blick schweifte auf den Platz des Palastes. Prunk, Protz, Reichtum. Wie leicht lebte es sich wohl hier? Sie stellte sich unwillkürlich ein Leben als Adlige vor; ihre roten Haare zu einem Kunstwerk geflochten, auf einem prunkvollen Stuhl sitzend und von einem berühmten Künstler porträtiert werden. Doch sie schüttelte kurz den Kopf und blickte auf ihr Handgelenk herunter. Ein rotes Tattoo in Form eines Phönix prangte darauf.

"Heute Abend.",meinte Maurice und wandte sich der großen Tür zu,"wir werden alleine nach einem Kartenleser ausschau halten,kommen Sie?",er öffnete die gewaltige Tür und ein leichtes knarren war zuhören,denn die Tür war schon Jahrzehnte alt.Maurice glaubte nicht so recht daran das sein erster Offizier einen vertrauten Kartenleser finden würde,zumal sein Offizier anscheinend etwas gegen MiaRa hatte.Darum wollte sich der König, mit dem Mädchen,selbst auf die Suche nach jemanden begeben.

"Und wo, gedenkt Ihr, können wir einen Kartenleser finden?", fragte MiaRa und ging vom Fenster fort.
Sie trat neben Maurice, hätte ihn berühren können, hätte sie es gewollt. Sie berührte die Tür sanft und drückte sie weiter auf.
Eigentlich wunderte sie sich, warum er seinen Offizier bereits auf die Suche nach einem Kartenleser geschickt hatte und nun selbst auf dieselbe Suche ging.

Gemeinsam mit Mia´Ra öffnete Maurice die gewaltige Tür und schritt hindurch. "Es gibt viele Orte wo man einen finden kann." erklärte Maurice ihr und bog nach links ab. Einige seiner Gedienste kamen ihnen entgegen und begrüßten sie freundlich, aber Mia´Ra musterten sie. Maurice musste zugeben sie war eine Schönheit, was den anderen wohl ebenfalls auffiel.
"Zum Beispiel, als Ich noch nicht König war, ging Ich immer in eine Kneipe außerhalb der Stadt und lernte so einige Leute kennen,einige waren Zwielichtig, andere rein gute Menschen." sie gingen den Flur weiter entlang, bis sie zu einer gewundenen Treppe kamen und sie hinunter schritten.

"Und zu dieser Kneipe brechen wir also auf?", fragte das Mädchen mit hochgezogenen Augenbrauen. Ihr Blick verriet Skepzis.
Einen König, der in einer Stadtkneipe nach einem Reisegefährten suchte, gab es wohl nur hier. Aber wieso auch nicht?
MiaRas kurzer Gedankengang wurde von dem Scheppern großer Töpfe unterbrochen. Unwillkürlich legte sich ihre Hand auf den Dolch am Gürtel, bereit sich zu wehren.
Doch es war nur ein Küchenjunge - schmächtig, mit langen schwarzen Haare, die zu einem dünnen Pferdeschwanz zusammengebunden waren -, der mit größter Eile und einem hochroten Kopf das Geschirr aufhob. Seine aufgeschrockene Stimme erhob sich immer wieder, um " Es tut mir Leid, Hoheit. Es war nicht meine Absicht." zu sagen, wie ein Mantra betete er es. Die Rothaarige beugte sich hinab und half ihm stumm die kleineren Töpfe in einen Großen zu stapeln, ein aufmunterndes Lächeln lag auf ihren Zügen.

Auch Maurice bekam das Geräusch mit und sah wie einer seiner Küchenjungen das Geschirr fallen ließ.
An seinem Zopf erkannte Maurice sofort wer der Junge war, was ihn auch nicht wütend machte das das Geschwirr auf dem Boden lag. "Manuel,alles in Ordnung,es ist nicht schlimm.", er mochte den Jungen gerne, zumal der Junge so oft trainiert um selbst mal Ritter und König zuwerden, "Manuel,du könntest allerdings, wenn du das Geschirr weg gebracht hast, weiter trainieren." schlug ihm der König vor. Der Jung und MiaRa haben alles Geschirr beisamen gesammelt und standen wieder auf.

Miara glättete sich ihren schwarzen Mantel, als sie wieder aufstand und versicherte sich mit einer schnellen Bewegung der Hand, ob ihr Dolch auch nicht aus seiner Scheide gefallen war.
Sie sah schweigend zu wie der Junge fortrannte, dabei fast vergaß sich zu verbeugen. Also blieb er schlitternd stehen, wobei er die Töpfe fest umklammert hielt. Er verneigte sich schnell vor dem König und beugte den Kopf aum merklich vor dem Zigeunermädchen. Dann war er auch schon um die Ecke verschwunden.
"Euch ist sogar der Name eines einfachen Küchenjungen bekannt?", fragte Miara und reckte ihr Kinn selbstsicher nach oben. Sie wollte austesten, wo ihre Grenzen als Begleiterin lagen - eigentlich hätte sie diese schon längst überschritten.

"Du kennst doch sicherlich auch all deine Leute beim Namen." kam es von Maurice, der sich schon wieder fortbewegte. Er musste unbedingt, bevor er weg ist, schnell bei der Kneipe sein. "Trödel nicht, wir haben keine Zeit." rief Maurice ihr über die Schultern rüber und schritt eine Treppe hinunter, wo am unteren Ende ein Magd gerade den Boden schrubbte, aber sofort aufhörte als sie die Schritte vernahm. "Magdalena." hauchte Maurice kurz und die Frau hebte ihren Kopf und lächelte ihn an. Als ihre Augen dann die "Zigeunerin" erhaschten scheint ihr Blick kalt und ernst. Einige mochten halten nicht die Menschen des bunten Volkes.

Miara lachte. "Das ist doch etwas anderes.", sagte sie noch, bevor er davon eilte. Sie lief ihm die steile Treppe hinab und nahm dabei mehrere Stufen auf einmal. Sie war begeistert. Hätte sie mehr Zeit, würde sie die Treppe öfter hinauf und hinabschreiten, schließlich war sie so prunkvoll und überwältigend.
Als sie dann unten angekommen war, erblickte sie eine hockende Gestalt. Eine Dienerin. Sie blickte die Zigeunerin mit einem hasserfüllten Blick an. Ist sie vielleicht von Neid erfüllt, weil es mir hold ist, meine Wege selbst zu wählen? Mir kann niemand befehlen, was ich tun muss - selbst ein König würde mit seinen Befehlen am mir abprallen. Oder ist sie wegen meiner Erscheinung entsetzt?
Miara neigte den Kopf beiläufig. "Seid gesegnet.", sagte sie, bevor sie die letzte Treppenstufe, die vorletzte und die vor der vorletzten Stufe mit einem geübten Sprung nahm und mit einem leisen Geräusch auf die Fliesen aufkam.

Die Dienerin drehte sich wortlos herum um ihre Tätigkeit fortzusetzen.
"Hervorragender Sprung." klatsche Maurice leicht und schenkt MiaRa ein Lächeln von Freundschaft, obwohl sie diese Basis noch gar nicht erreicht haben. Er ging gemählich die letzten Stufen hinunter und wandelte durch die große Eingangshalle zur Tür hin, die ebenfalls so groß und prachtvoll ist, wie alle anderen.

MiaRa lächelte zurück und ging ihm hinterher. Sie legte ihren Kopf in den Nacken, um das Ende des Tors zu entdecken, beließ es aber nur bei dem Versuch und blickte wieder nach vorne.
"Braucht Ihr keine Leibwächter, Hoheit?", fragte MiaRa dann. "Natürlich könnte auch ich Euch beschützen, aber ich glaube, dass Ihr erster Offizier, mich für eine Mörderin hält." Sie fuhr sich mit der Hand durch das wirre Haar und unterdrückte ein spöttisches Grinsen.

Maurice lachte leise,als MiaRa einen Witz über sich selbst und dem ersten Offizier machte. "Gut möglich." scherzte Maurice und geht dem Weg zu den Stallungen entlang. "Nein,Ich kann gut selbst auf mich aufpassen, und außerdem dort wo wir hinwollen sind genügend Menschen die auf mich acht geben würden." Maurice drückte sein Gewicht gegen die schwere Stallungtür. Nach wenigen Sekunden bewegte sie sich und ließ einige Boxen,mit oder ohne Pferde,zum hervorscheinen zubringen.

MiaRa ließ ihren Blick über die Stallboxen schweifen. Prächtige Tiere wieherten als sie an ihnen vorbeiging und hin und wieder die Hand hineinstreckte, um die sanften Nüstern zu streicheln.
"Es sind schöne Tiere.", sagte das Mädchen, das mittlerweile bei einem großen Fuchs angelangt war. Er tänzelte unruhig in der Box umher und als sie ihr Hand durch die Gitter zwängte ging er hin und blies warmen Atem an ihre Finger.

"Und auf denen werden wir reiten." Maurice blieb ebenfalls bei dem prächtigen Fuchs stehen, der in der Box tänzelte. "Er will geritten werden." er ergriff nachdem Zaunzeug das an einem Haken neben der Boxentür hing und reichte es MiaRa, danach öffnete er den Riegel an der Boxentür und drängte sich an dem Hengst vorbei.
"Gib mal,bitte." bittete Maurice das Mädchen um das Zaunzaug, um es dem Pferd um zumachen. Dabei stellte er sich neben dem Tier hin und streichelte vorsichtig das Leder über die Nüstern und die Ohren des Tieres.

"Auf einem oder zwei Tieren?", fragte MiaRa nachdem sie ihrem Gegenüber das Zaumzeug überreichte. Verlockend war es ja schon so nah an dem König zu sein, und auch, wenn sie tausende Male mit anderen geritten ist, scheute es sie davor.
Der Fuchs wieherte leise und das Zigeunermädchen flüsterte leise irgendwelche bedeutungslose Worte.

"Je nachdem wie sie es sich wünschen, Lady." schmeichelte Maurice ihr.
Maurice mochte es nicht direkt, aber er hatte gelernt das man zu Frauen regelrecht immer Charmant seien soll, und wenn es dann auch noch eine Bezaubernde Frau ist. Sowas hatte sein Vater ihm immer gelehrt.
Sein Vater der Casanová,oder wie sie ihn nannten. Er überreichte MiaRa die Zügeln des Tieres und wartete auf ihre Antwort ab, während er den Sattel von einem Hocker nahm und über den Rücken des Pferdes strich, bis zu dem Punkt hin wo der Sattel hingehörte.

"Wenn Ihr nichts dagegen habt, wäre es mir lieber, zwei Tiere zu nehmen.", sagte Miara und strich gedankenverloren über die Stirn des Pferdes. Der Fuchs tänzelte weiterhin aufgeregt hin und her. Die Zigeunerin wollte lieber Distanz wahren - es war nicht gut, sich zu nah an Maurice zu wagen.
Das Mädchen ging zu der Flanke des Tieres und zog den Sattelgürtel von unten fest. Weiterhin strich sie dem Pferd beruhigend über das Fell. Sie überprüfte, ob auch alles richtig saß und zog die teure Satteldecke zurecht.
Dabei wartete sie auf die Reaktion des Königs ab.

MiaRa übernahm die Arbeit den Sattel zu befestigen, wobei Maurice sie beobachtete und fest stellte das das Mädchen Bescheid weiß was sie da tut. "Wie sie wollen." antwortete Maurice ihr und drückte ihr die Zügel des Fuchses in die Hand. Vom Haken nahm er ein anderes Zaunzeug und ging etwas weiter nach hinten in die Stallungen, wo er erneut einen Fuchs hinausführte. "Den du in deinen Händen hälst ist Pilgrim." stellte der König dem Mädchen das Pferd vor. "Dies ist Falida." die Stute hebte den Kopf hoch und wiehrte dem anderem Tier entgegen.

MiaRa öffnete die Boxentür und führte das Pferd vor die Stallungen. Dabei warf sie einen flüchtigen Blick nach hinten, beobachtete wie Maurice seine eigene Fuchsstute bereit machte.
"Und Ihr habt nichts dagegen, Hoheit?", fragte sie nach, hoffte aber, dass er dabei bleiben würde. Pilgrim tänzelte umher, sodass sie die Zügel in der Hand fester nehmen musste.

"Warum sollte Ich was dagegen haben? Wir können dann schließlich ein tolles Wettrennen machen." lächelte Maurice ihr entgegen. Erneut streckte die Stute ihren Kopf in die Höhe und lässt ihre Kehle einen hellen Ton erzeugen. "Falida freut sich schon." mit seiner Hand streicht er über das Nasenbein des Tieres, woraufhin sie mit ihren Nüstern einmal gegen seine Hand bläst, sie war zufrieden.

"Mit Verlaub, Hoheit, bei einem Wettrennen bin ich doch klar im Vorteil." Sie grinste.
Pilgrim zog an den Zügeln und schleifte die Rothaarige weiter nach vorne. Seine Hufe hinterließen tiefe Furchen.
"Nun - schließlich musste ich dem Öfteren vor Euren Wachen fliehen. Das macht Übung." Mit diesem Wort verhakte sie ihren Fuß in den Steigbügel und schwang sich auf den Sattel. Das Pferd ging aufgeregte Schritte nach vorne, bevor MiaRa es zum Stehen brachte.

"Aha, weswegen das denn,gnädige Frau." Maurice schwang sich, ohne große Mühe, über den Sattel von Falida. Die Stute schüttelte ihren Hals und schnaubte beruhigt.
Maurice drückte leicht die Waden gegen die Flanke des Pferdes, worauf es sich in Bewegung setzte.

MiaRa trieb ihr Pferd ebenfalls an. Der Hengst gehorchte aufs Wort - eine Freude für das Zigeunermädchen.
"Nun", begann sie. "würde ich es euch verraten, wäre jede Flucht wohl nutzlos gewesen." Ein breites Grinsen zierte ihr sonnengeküsstes Gesicht.
Stell dir vor, er würde all meine Vergehen als Anlass nehmen mich in den Kerker zu werfen. Dann wäre jede Chance auf Rettung fort. In diesem Moment schämte sie sich für die Gedanken. Er hat mich nicht in den Kerker geworfen, als ich ihm einen Dolch an den Hals gehalten hatte, dann würde er mich für Diebstähle und Missachtung der Gesetze erst recht nicht verleugnen.
Sie lächelte ihm nach dieser Erkenntnis zu. "Vielleicht erzähle ich es Euch ein anderer Mal."