Das Herz der Nacht

"Und kleine Jungs mit süßem Blut sollten nicht mit gefährlichen Mädchen spielen.", ergänzte Lucian und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Der Geschmack, sein Geruch hafteten noch immer auf ihnen und Lucian musste sich beherrschen, nicht erneut anzugreifen.
"Und steht unser Date noch, Pablo?", fragte sie dann auf einmal zuckersüß, schien vergessen zu haben, dass er sie angegriffen hatte, dass hinter ihr eine Jägerin mit einem Vampir ring, jegliche Akzente eines Vampirs verschwunden. Nur der Hunger blieb, den sie jedoch erfolgreich unterdrücken konnte.

"Süßes Blut."brummte Pablo und zog mit seinem Zeigefinger eine Linie an seinen Lippen entlang.Mit seiner einen Hand holte Er aus und auch Andrew wurde von seinem Dolch getroffen,sodass Er Jules los lassen musste.Jules stand wieder auf festen Boden und Sie beugte sich zum Dolch hinunter und lief damit rüber zu Pablo.Pablo nahm Sie schützend in die Arme."Heute nicht,meine Dame,aber ein anderes mal."Er zwinkterte Lucian zu und pfiff.Durch den Ton kam ein Schimmel angalloppiert und Pablo schwang sich hinauf,dann zog Er Jules hinter sich auf dem Sattel und drückte die Haken zusammen.Das Pferd stürmte an den beiden Vampiren davon und ließ eine Staubwolke zurück.

"Jedes Mal.", murmelte Lucian beleidigt und seufzte schwer. Sie hatte sich doch so auf den Ball gefreut und nun? Alles für die Katz, nur wegen diesem kleinen Mädchen. Sie drehte sich um und sah gerade noch, wie der andere Vampir auf die Knie fiel. Erschrocken lief sie zu ihm hin und stützte den jungen Mann. "Geht es? Es tut mir so leid. Wäre ich nicht gewesen, wäre es doch gar nicht zu einem Kampf gekommen." Sie legte die Hand auf die Wunde und wartete, bis sie sich wieder schloss.

Eine in Lumpen gehüllte Gestalt saß am Straßenrand. Es war kalt und ihr Atem bildete dichten Dunst vor ihren Augen, doch sie fror nicht. Aber Kälte war nicht so schlimm, wie das, was sie jetzt fühlte, denn Einsamkeit war viel unerträglicher. Sie bohrt sich in das Bewusstsein und hinterlässt tiefe Spuren und das Bewusstsein des Mädchens hatte schon so viele Spuren.
Marry schlug die Hände vor die Augen und ihre Schultern begannen vor lauter Schluchzern an zu beben.

"Unsinn."sagte Andrew mit belegter Stimme."Ist mir nur recht..wegen dem Trottel weiß Ich das Jules zu Ihnen gehört."

Pablo klopfte an eine Tür eines prächtigen Hauses."Davis,mach auf!"zischte Er dann,so langsam nieselte Es und Schneeregen wird auch bald sein.

Lucian seufzte erneut und spürte wieder das Blut von Pablo auf ihren Lippen, obwohl doch schon alles fort war. "Hast du vielleicht Lust noch auf den Ball zu gehen?", fragte sie lieblich, um ihre Gedanken von dem Jäger fortzudrängen.

Davis erhob sich von dem Sessel und ging mit schlürfenden Gang zum großen Tor. "Pablo? Warst du nicht auf dem Weg zu diesem Ball?", fragte er verächtlich, da bloß jeder Gedanken an Tanzen, ihn das Würgen lehrte. Er zog die schweren Flügeltüren auf und musste mit erstaunen feststellen, dass ein Mädchen neben Pablo stand.

"Klar,Mrs. Sophie wartet bestimmt drinnen auf meine Anwesendheit."Andrew hielt wie üblich den Arm hin und gemeinsam schritten Sie die steinernden Stufen hinauf.Einer der Türwächter öffnete Ihnen und der gleiche Butler nahm Lucian den Mantel ab.

"Ja,eigentlich,aber uns sind Vampire begegnet und wir können schlecht dann wieder hin.",Pablo folgte seinem Blick und bemerkte erst Jetzt das Er Jules mit genommen hatte,"Wir können Sie da nicht wieder hin lassen,zwei Vampire verschiedener Clans würden Sie dann auffinden und töten.".Er fährt mit seiner Zunge über seine Lippen,Ihre waren so lieblich und wundervoll das Er anfing zu schwärmen.Pablo drängelte sich an Davis vorbei in das Hauptzimmer und setzte sich auf einem Sessel am Kamin hin.Jules schaute den anderen Mann an und musterte Ihn.

"Ist wirklich alles okay?", vergewisserte sich Lucian noch einmal bei dem anderen Vampir. Die Pracht des Anwesens interessierte sie auf einmal gar nicht mehr. Die Schuld auf den Schultern zu fühlen, dass jemand verletzt wurde, blendete alles aus.

"Kommt nur rein.", meinte Davis voller Sarkasmus und schloss die Flügel wieder. Er drehte sich um und streifte den Blick des Mädchens, riss sich jedoch wieder los. "Welche Vampire waren es denn?", fragte er dann Pablo und warf sich gekonnt auf ein antikes Sofa.

"Sie haben wahrhaftig keine Schuld,dieses kleines Biest."knurrte Andrew kam hörbar."Andrew,wo ist Jules geblieben?"erkundigte sich Sophie beim Herren."Entschuldige Sophie,aber nachdem Tanz war sie plötzlich weg."ziemlich erleichtert das keiner mit bekommen hat,dass Jules ihm nach draußen gefolgt ist führte er Lucian auf die Tanzfläche.

Jules tippelte Davis hinter her,aber blieb am Türrahmen stehen."Einmal der Bathory Clan,aber der der Frau weiß Ich nicht.Kann sein das Sie erst frisch umgewandelt ist und sich noch keinen angeschlossen hat."winkte Pablo ab und schaute ins Feuer.

"Aber es hat auch Spaß gemacht.", musste Lucian leise zugeben und folgte ihm auf die Tanzfläche. Sie richtete ihr Kleid noch einmal und lächelte dann.

Davis schüttelte den Kopf. "Kaum bin ich nicht da und du prügelst dich mit einer Vampirdame." Er blickte zu dem Mädchen. "Du kannst ruhig rein kommen.", meinte er dann und winkte sie her.

"Das stimmt."Andrew fiel auf das er den Namen der Frau nicht wusste."Und Ihr Name ist?"fragte er im höflichen Ton nach.

Zögern kam Jules den beiden näher.Sie wusste zwar das die beiden auf ihrer Seite sind,aber zwei Männer und ein Mädchen,dass war meistens niemals gut.Aber schließlich musste sie ihnen vertrauen."Das ist..?"Pablo stockte.

"Lucian."; lächelte sie kokett. "Mein Name lautet Lucian Ravéle." Sie legte die eine Hand auf seine Schulter und die andere in seine. Die Musik steuerte jeden ihrer Schritte.

"Du bringst sie her und kennst nicht mal ihren Namen.", lachte Davis und ließ sich tiefer in das Sofa sinken. "Was bist du für ein Gentleman." Er hob seinen Kopf. "Mein Name ist Davis und der Vollproll ist Pablo. Und du bist?"

"Lucian,schöner Name."gab Andrew als netten Kommentar ab."Und welchen Clan gehören Sie an?"sie tanzen einen ruhigen Walzer der Immer langsamer zu einem schnelleren wird.

"Pass auf was du sagst,Kleiner."Pablo lässt ein Kissen zu Davis hinüber fliegen,Er konnte beim besten Willen nicht verstehen wie Sie sich angefreundet haben."Jules.."Jules kam noch näher und machte Sich dann vorm Kamin breit.Sie fand Davis sehr sympathisch und Pablo erinnerte Sie einwenig an einen älteren Bruder.

"Ich gehöre dem Assar Clan an. Bin aber doch lieber ein Freigänger." Der Saum ihres Kleids flog durch die Luft und ihre Schritte passten sich den Schritten ihres Tanzpartners an.

"Diese Kissen sind älter als du.", meinte Davis mahnend und hob den Finger. Doch wenige Augenblicke später flog das Kissen zurück und landete mit einem 'Buff' auf Pablos Gesicht.

"Wie kommt das denn?"stocherte Andrew weiter nach.Eine seiner Taktik ist die seine "Gegner" kennen zu lernen.

"Spiel mit der kleinen Kissenschlacht oder zeig Ihr Immerhin wo Sie schlafen kann."brummte Pablo und legte das Kissen an seinem Platz zurück."Ich mache uns derweil einen Tee."mit diesen Worten verschwand Er in die Küche.

"Einfach eine Vorliebe." Lucian löste sich von Andrew und stolzierte zu den Getränken. Obwohl sie die gar nicht brauchte, war es doch schön, etwas Normales zu trinken. Und vielleicht würde auch der Geschmack des Jägers von ihren Lippen weichen.

"Und das ist nicht einmal sein Haus.",meinte Davis zu seinem Gast und erhob sich vom Sofa. "Also, ich vermute, dass du ein Einzelzimmer willst, Jules?", sagte er und grinste dabei. Er führte das Mädchen in den Flur und ging diesen weiter hinauf.

Andrew folgte Ihr und verzog die Augenbrauen."Sie bevorzogen noch Getränke?Also kann Ihre Verwandlung Ja nicht allzu lange her sein."holte Er ein."Oder spüren Sie noch Immer die Lippen des Jägers."Andrew griff nach einem Rotweinglas und nippte am Rand des Glases.

"Lieber die Nähe eines Menschen,aber Sie sind der Gastgeber."Jules betrachtet die vielen Gemälde an den Wänden und erkennt sogar hin und wieder eines der Gesichter,bei einem Bild hält Sie an und Ihre Fingerspitzen berührten es sanft.Es ist ein Bild Ihres Vaters und Jules kann es nicht fassen das eins davon hier hängt.

"Meine Wandlung liegt mehr als hundert Jahre zurück.", sagte Lucian beiläufig und tat einen tiefen Schluck. Sie wollte nicht zugeben, dass das Blut des Jägers ihr mehr zu schaffen machte, als Blut es sonst bei ihr tat, deshalb schwieg sie danach geflissentlich.

"Wollen wir uns nicht lieber duzen?", fragte Davis lächelnd und führte sie weiter. Das Interesse an den Bildern hat er schon vor langer Zeit verloren, also beachtete er sie gar nicht.
"Ich kann auch ein Zimmer in meiner Nähe anbieten?"

"Aber dafür hängen Sie noch sehr am Menschen da sein?"Andrew stoß bei Ihr an und trank dann selber einen winzigen Schluck.

Jules wandte Sich vom Bild ab und schlich neben Davis her."Von mir aus."Jules hatte große Mühe Ihm zufolgen,Davis kennt sich wirklich gut aus.Was auch klar ist,da es sein Haus ist."Das wäre wirklich besser mit dem Zimmer neben deinem und du lächelst gern oder?"Jules taut langsam auf und kann auch bald freche Antworten geben.

"Wieso sollte ich auch nicht lächeln, wenn ein schönes Mädchen in mein Haus kommt und gleich übernachten will?" Davis stieß eine Tür auf und präsentierte ihr das Zimmer. "Dieses Zimmer und meines sind mit einem privaten Flur miteinander verbunden." Die Einrichtung war edel und wie im Sallon, sah auch hier vieles sehr antik und kostbar aus. Wieder huschte ein Lächeln über sein Gesicht.

"Komm Ja nicht auf falsche Gedanken."Jules ging an Ihm vorbei und setzte sich aufs Bett und legte sich dann einmal hin."Bequem."kam es aus Ihr raus.

"Wieso auch nicht? Mensch zu sein, hat auch Vorzüge.", schmunzelte Lucian und stellte das Glas ab.

"Ich doch nicht.", lachte Davis und drehte um. "Wenn du fertig bist mit rumkullern, kannst du runter kommen und mit uns Tee trinken.", schlug er vor und ging erneut den Gang hinab.

"Und wie wären?"Andrew dreht seins In seinen beiden feminienen Händen und lässt dabei seine Augen nicht von Lucian ab.

Jules hüpfte aus dem Bett und folgte Davis schnell,Sie mochte es noch nie allein zu sein.Pablo steht am Fußende der Treppe mit einem Tablett wo ein Teeservice drauf steht."Unser guter Freund Davis hat nur Kamillentee da,Ich hoffe du magst es."Pablo lächelte Sie an,Er konnte Ja nicht Immer so mies und grimmig drauf sein.

"Sein Leben auszukosten. Jeden Tag zu leben, als wäre er der letzte." Lucian lehnte sich an eine Säule, wofür sie empörte Blicke erntete. "Ihr müsst doch zugeben, dass die Unendlichkeit auch unendlich öde ist." Sie zog eine Augenbraue hoch und musterte zum ersten Mal den Vampir vor ihr.

Davis zuckte mit der Schulter. "Ich bin noch nicht dazu gekommen, einen Boten zum Einkaufen zu schicken. Wenn du willst, kannst du das ja übernehmen. Also das Einkaufen.", meinte der junge Mann und verzog seinen Mund zu einem gewinnenden Lächeln.

Ich steig auch mal endlich mit ein!^^

Der Walzer wurde inzwischen von einen Menuette abgelöst. Claire, die sich gerade mit ein paar Damen über ihr weißes, mit Perlen besticktes Kleid unterhalten hatte, wurde von hinten auf die Schulter getippt. Jonathan lächelte sie an. "Welch Freude, sie hier wiederzusehen." sagte er lächelnd. "Darf ich Sie zu einem Tanz auffordern?" fragte er. Claire wunderte sich zuerst, was diese Fassade sollte. Schließlich waren die beiden schon mal weiter gewesen. Trotzdem nickte sie. "Sehr gerne!" sagte sie. Beide gingen zur Tanzfläche und reihten sich ein. Die Beiden bewegten sich elegantz zur Musik. "ich muss mit dir reden und was eignet sich besser dafür als der Tanz?" erzählte Jonathan. Claire stöhnte innerlich auf. Hatte ihre alte Lehrerin nicht immer gesagt, das Konversation beim Tanzen das Wichtigste sei? "Was gibt es?" fragte sie in einem möglichst unverhängnissvollen Tonfall. "Du bist hier nicht mehr sicher. Es gibt Jäger. Jäger, wie ich es früher war. Ein Vampir wurde schon schwer verletzt!" erzählte er. Claire fragte nicht, woher er diese informationen hatte, denn Jonathan war sehr verschwiegen, wenn es um seine "Arbeit" ging. "Ich weiß schon, auf mich aufzupassen." sagte Claire. In ihrer Stimme klang ein leicht ärgerlicher Tonfall mit. Dann erklangen die letzten Takte des Menuettes und Claire versank in einer Reverenz. Claire ging zum Buffet und Jonathan folgte ihr.

Marry erhob sich müde von der Straße und zog die Kapuze enger um ihren Kopf. Sie musste weg hier und irgendetwas anderes suchen, bis es zu dunkel war und die Männer aus ihren Kneipen strömten.
Ich vermisse ihn, dachte sie und unterdrückte ein Schluchzen. Immer wieder musste sie an ihren Bruder denken, denn er war der Grund, warum sie nun der Einsamkeit erlag.