Das Herz der Nacht

Pablo hatte keinerlei Schuldgefühle.Er wandte sich wieder Jules zu."Ich habe mit deiner Mutter gesprochen und wir sind zum Entschluss gekommen das du bei mir das Kämpfen lernst."Pablo sah wie sich das Gesicht von Jules erhellte.Voller Freude sprang Sie ihm in den Arm.

Andrew sah sie einfach versöhnlich an und nahm dann seine Hand weg."Ich hab Tee für uns."kam es von Jonatha der ein Service in den Händen hält.

Davis wandte sein Gesicht ab. Kämpfen. Pahh.

Lucian wirbelte herum und ging zu Jonathan. Tee war schon seit sie klein war, eine Schwäche. Wenn sie Tee erblickte, wurde sie .. nunja naiv.

"Davis muss auch mal wieder."Pablo bertrachtet den halb starken Jungen Mann.Früher war Davis stark,aber Jetzt ist er außer Training geraten.Jules ging hin zu Davis und klopfte Ihm auf dem Bauch."Um sein Bäuchlein weg zu bekommen?"meinte Jules und lachte leicht.

Jonathan stellte das Service auf einem kleinen Tisch ab und goss Jedem was ein.

"Geh mit den Puppen spielen.", murrte Davis. Die Situation ging ihm gehörig auf den Strich. Dies war sein Haus, sein Erbe und niemand bracht ihm Respekt gegenüber. Er drehte sich um und ließ die beiden Jäger hinter sich.

Lucian lächelte, machte einen kurzen eleganten Knicks und nahm die Tasse entgegen.

Jules war leicht geknickt,sie wollte nicht das Davis böse auf sie wird."Sie wollte doch nur die Stimmung lockern."meinte Pablo scharf.Seine Augen funkelten die von Davis an,er konnte diesen Stimmungswechsel sich nicht erklären die der Junge gerade hatte.

"Schön das manche Frauen noch anständig zu sein scheinen."Jonathan setze sich auf die braune Couch.Sie hatte schon einige Einbuchtungen von den beiden Männern erlitten,dennoch ist sie bequem.

Davis zuckte mit den Schultern. Er war schon längst aus dem Zimmer getreten. Er brauchte Abstand. Unbedingt.

Lucian lächelte. Strenge Erziehung von meinem Vater. Nichts weiter. Sie hob die Tasse und nippte an dem Tee. Das Gemisch rang ihren Hals herunter und hinterließ einen wohligen Schauer.

"Lass ihn erstmal."entschuldigte Pablo nun seinen Freund."Vorhin aber.." sagte Jules und stockte als Pablo ihr seinen Zeigefinger auf die Lippen drückte."Das ist sein Haus und Ich hab soeben jemand hier einziehen lassen,weiß du?"erklärte er Jules.

"Schmeckt es?"fragte Andrew und fasste die Tasse nicht an.Er mochte den Tee nicht,aber Jonatha hatte Kaffee für ihn zubereitet.Andrew beugte sich nach vorn und nahm die Tasse mit der schwarzen Flüssigkeit.

Davis hatte sich in seinen Bereich des Hauses zurückgezogen. Es war der alte Bereich seines Vaters gewesen, niemand durfte damals außer dem Herr des Hauses diesen Flügel betreten. Davis hatte lange vor dessen Tod beschlossen, dass auch er als Hausherr das so machen würde. Er setzte sich auf einen knorrenden Stuhl in einer alten Bibliothek. Die Bücher interessierten ihn nicht. Nur der Geruch des vergilbten Papiers machte ihn ruhig, denn er wusste doch selbst nicht, wieso er heute so war.

Lucian nickte. "Er schmeckt köstlich." Sie setzte die Tasse kurz ab, spreizte dabei ihren kleinen Finger leicht nach unten ab, damit die Tasse geräuschlos auf den Tisch traf.

Jules fing an auf ihrer Unterlippe zu kauen und das fiel Pablo auf."Kann es sein das du das immer tust wenn du nachdenkst?"fragte er und zog eine Augenbraue hoch,aus Gewohnheit die linke.

"Gutes benehmen,von wem hast du das?"spielte Andrew auf Lucians Haltung an.

Davis zog die Vorhänge auf. Es war kalt und dunkel im Raum und er wusste ja kaum, wo er sich gerade befand. Das Licht durchflutete alles und Davis schirmte kurz sein Gesicht ab.

"Hauptsächlich von meinem Vater.", sagte Lucian. Sie wandte ihren Blick ab. Sie sprach nicht gerne über ihren Vater.

"Tu Ich das?"Jules war sich über das nicht bewusst.Sie tat das eher unbewusst.Pablo nickt und führt Jules den Flur entlang."Wir werden heute Abend trainieren,also geh lieber deswegen schlafen."meinte Pablo und lächelt Jules nochmal an.

Jonathan und Andrew wechselten kurz einen Blick.Beide hatten den selben Entschluss,Lucians Vater war wohlerzogen dennoch brutal und damit beenden sie das Thema."Willst du selbst mal kreativ sein?"fragte Jonathan und stand auf.Er wollte das Lucian nicht weiter über Ihren Vater nachdenkt.Er geht zu einer Staffelei hinüber.

Davis wich einen Schritt zurück. Er wandte sich von dem Fenster ab und drehte sich zu einem Bücherregal. Er strich mit der Fingerkuppe über die Rücken und entfernte so den Staub, der sich auf ihnen gebildet hatte.

"Ich glaube nicht, dass ich das kann.", sagte Lucian zögernd. Dennoch stand sie auf und folgte ihm. "Ich habe noch nie gemalt." Dies entsprach sogar der Wahrheit.

"Schlafen?"in Jules Stimme war zu hören das sie das absurd fand,um diese Uhrzeit sich in ein Bett zulegen und zu schlafen."Ja schlafen."Pablo drückte gegen Jules Rücken,sodass sie die erste Stufe der Treppe hinaufstieg.

Jonathan drückt Lucian einen Pinsel in die Hand und eine Farbpalette:"Schließen sie die Augen und denken Sie an das schönste was Ihnen vor drei Tagen passiert ist und dann öffnen sie die Augen."Jonathan machte es einmal vor mit den Augen."Und dann sehen sie das Bild vor ihrem geistigen Auge und können es perfekt nach zeichnen.Wollen sie lieber mit Pastellfarben?"fragte er höflich.

"Ich kann wirklich nicht malen.", sagte sie noch einmal. Nie und nimmer würde sie etwas Schönes zu Stande bringen. Auch wenn sie ein Vampir war; sie war gefährlich, eiskalt, wenn es um ihre Beute ging und spielte gerne mit dieser, aber sie konnte gewiss nichts zeichnen. Dennoch nahm sie den Pinsel in die Hand und seufzte. "Nicht lachen.", sagte sie dann. Sie rief sich ein Bild in Erinnerung; eine helle Laterne in einer dunklen Straße. Eine weiße Gestalt, kaum zu erkennen. Lichter in den Fenstern und der helle Mond.

"Wir versprechen es."kam es von Andrew,der sich auf die Couch ausgebreitet hatte und zu den beiden hinüber sah.Jonathan nickte Ihr zu,dass auch er nichts machen würde und sah Lucian gespannt zu wie sie Striche auf die Staffelei brachte.

Wie erwartet war Lucian's Zeichnung kein Kunstwerk. Bloß dunkle Striche, dunklere, die eine Laterne bildeten und einen weißen Fleck, auf der Straße, der entfernt aussah wie ein junges Mädchen in weiter Ferne.
Die Vampirin öffnete die Augen und seufzte. "Seht ihr: Ich bin keine Künstlerin, höchstens eine Muse."

Davis zog ein dünnes Buch aus dem Regal. Er pustete über den Buchdeckel - der Staub flog durch die Luft und der junge Jäger musste husten. "Lumina nu se întoarce", las er den Titel und nickte. Das war vielleicht das Richtige.

Jonatha sah sie forschend an."Du hast dich nicht gut genug angestrengt."sagte er dann und zog Andrew von der Couch."Steh Ihr Model."meinte sein älterer Freund zu Ihm.Andrew sah ihn verständnislos an."Ich soll was?"fragte er nochmal unglaubwürdig."Model stehen."brummte Jonatha und richtete Andrew zurecht,dann riss er das Hemd des Vampires auf und eine Tattowierung kam zu Vorschein.Andrew blickte nach unten und Jonathan schaute zu Lucia hinüber.

Lucian musterte den bloßen Oberkörper des Vampirs. Wie nicht anders zu erwarten, war er recht ansehnlich. Die junge Vampirin machte keinen Hehl daraus, dass sie nicht gerade abgeneigt davon war.
"Ich kann das wirklich nicht.", meinte sie dann jedoch zu Jonathan.

Andrew war etwas unsicher,denn Er stand noch nie Model und wusste nicht was er tun soll."Dann lernst du es."Jonathans Stimme klang fest."Er hat mir das Zeichnen auch bei gebracht."verriet Andrew und sah weiterhin den Boden an.

Lucian seufzte. Sie drängten sich ja förmlich auf, aber .. wenn sie meinten. "Ich versuche es, aber nur einen Versuch, dann hör ich auf.", meinte sie.

Jonathan nickte und gab Ihr alles.Diesmal gab Er ihr einen Kohlenstift.Andrew stand da und schaute immernoch auf den Boden.

"Und .. wie fange ich richtig an?", fragte sie und blickte hoch zu Jonathan. Er war gut einundhalben Kopf größer und er wirkte auch viel älter, obwohl Lucian schon vor mehr als einem Jahrhundert geboren wurde, aber sie wirkte eben doch wie ein sechzehnjähriges Mädchen.

"Such dir einen Punkt aus."Jonathan betrachtet Andrew."Zum Beispiel seine Augen und seinen Mund und zeichne den nach."Jonathan ergriff nach Lucians Hand und zeichnete mit Ihr zusammen die Augen und den Mund."Und nun nimmst du dir sein Kinn vor und arbeitest dich hoch zu den Augen.".

Lucia blickte vom echten Andrew zur Zeichnung. Nur dank Jonathans Hilfe sah sie bisweilen annehmbar aus.
Die Vampirin lächelte schüchtern, sah aus wie ein kleines Kind.

"Zeichne mich gut,Bitte."scherzte Andrew und wurde zugleich von Jonathan mit einen scharfen Blick bestraft.Zerknischt sah Andrew kurz zu Boden,aber dann wieder gerade aus.

Lucian kicherte. Sie fing Andrews zerknirschten Gesichtsausdruck sofort in dem Bild ein. Sogar gut, wenn man das so sagen durfte. Irgendwie wirkten Emotionen sich auf das Vampirmädchen aus, als würde sie sich davon nähren.